Ernährung im Sport
kohlenhydratreiche Kost, damit sie lange Märsche besser durchhielten. Eine aus heutiger Sicht sehr sinnvolle Maßnahme.
Seit dem 17. Jahrhundert gibt es Berichte, in denen die Gaben von Aufputschmitteln bei Rennpferden beschrieben werden. Der Dopingbegriff wurde erstmals im Pferdesport erwähnt, nachdem 1910 bei Kontrollen Alkaloide nachgewiesen wurden.
Unlautere Maßnahmen sind im Profiradsport seit Langem bekannt. Bereits 1886 kam es zum ersten Todesfall des englischen Radsportlers Tom LINTON beim Radrennen Bordeaux-Paris. Der Begriff Dope entstammt der Burensprache in Südafrika, die damit einen von den Kaffern übernommenen, anregenden Schnaps bezeichnen. Ein englisches Wörterbuch erwähnte 1889 den Begriff Doping und im deutschen Sportlexikon taucht er 1933 auf. Auch Sportler beschuldigen sich gegenseitig bis heute unerlaubter Handlungen. Viele Leistungssteigerungen des sportlichen Gegners, die sich ein Kontrahent oder Trainer bei Niederlagen nicht gleich erklären kann, werden als mögliche Dopingmanipulation interpretiert.
Die Stimulanzien gehörten mit zu den ersten, missbräuchlich im Sport eingesetzten Medikamenten. Sie wurden mit dem Vorsatz eingesetzt, die willentlichen Leistungsgrenzen zu überschreiten. Eine fatale Vorstellung, die zahlreiche Athleten mit dem Tod im Wettkampf bezahlten. Spektakulär war der Tod des Dänen JENSEN, der beim 100-km-Mannschaftsfahren bei den OS in Rom 1960 zusammenbrach und im Krankenhaus an Amphetaminüberdosierung starb. Die missbrauchten Wirkstoffe waren anfangs Heroin, Kokain, Strychnin oder Amphetamine, die in unphysiologisch hohen Dosen verabreicht wurden.
Zu den Stimulanzien werden beispielsweise folgende Wirkstoffe gerechnet: Adrenalin, Amphetamin, Amphetaminil, Benzphetamin, Bromantan, Cathin, Cocain, Ephedrin, Etamivan, Etilamphetamin, Etilefrin, Famprofazon, Fenbutrazat, Fencamfamin,Mephentermin, Methylephedrin, Pholedrin, Strychnin u. a. (s. 11.2 , hier ). Das Stimulanz Coffein wird als Genussmittel betrachtet und steht unter Laborbeobachtung, um einen eventuellen gehäuften Missbrauch zu erfassen.
Da der Urin jetzt acht Jahre aufbewahrt wird, sind nachträgliche Kontrollen bei Entwicklung neuer Analysemethoden auf bisher unbekannte Substanzen oder Wirkgruppen möglich.
Das Bromantan wurde erst bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta entdeckt. Es stand nicht auf der Liste und wurde von den Sportlern als genutztes Medikament angegeben. Danach wurde die massenspektografisch nachweisbare, unbekannte Zacke dieser Substanz identifiziert. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um ein bisher geheim gehaltenes Aufputschmittel für die Soldaten der Roten Armee handelte. Die Sportler wurden anfangs nicht bestraft. Bromantan kam aber danach auf die Liste. Das im Zweiten Weltkrieg bevorzugte Aufputschmittel für Flieger und Soldaten, das Methamphetamin (Pervitin), war nach dem Krieg als Stimulans weltweit verbreitet und ist heute nicht mehr im Handel. Ein Abkömmling, das Fenytillin (Captagon), war bis 1986 in weiten Bevölkerungskreisen als Aufputschmittel in Gebrauch. Bei Aufnahme wandelt der Körper diese Substanz in das stark wirksame Amphetamin um. Seit 1986 unterliegt das Fenytillin dem Betäubungsmittelgesetz. Die Amphetamine stimulieren die Gehirnfunktionen und verwischen die natürlich empfundenen Leistungsgrenzen. Die belastungsbedingte Ermüdung wird durch Amphetamine unterdrückt.
Die ersten Dopingsperren wurden in Deutschland (West) 1971 bei Leichtathleten verhängt.
Das Testosteron wurde 1984 verboten. Das Blutdoping wurde 1988 bei den OS in Calgary und Seoul auf die Verbotsliste gesetzt. Erst nach den OS 1988 in Seoul wurde mit Trainingskontrollen offiziell auf anabole Steroide begonnen. Bis dahin galt nur der Nachweis einer Einnahme kurz vor oder im Wettkampf als Verfehlung (Wettkampfkontrollen) . Neu war 1988 das Verbot der physikalischen, chemischen und pharmakologischen Manipulation mit dem Urin.
Viele Jahre standen die anabolen Steroide im Mittelpunkt der Dopingfahndung sowohl im Wettkampf als auch im Training und sie tragen auch derzeit zu etwa 50% an positiven Proben bei.
Die positiven Dopingbefunde der letzten Jahre gehen auffallend häufig auf das Erythropoietin ® (EPO) zurück, ein körpereigenes Hormon, welches bei Zufuhr über Spritzen die Blutbildung fördert und anabol wirkt. Besonderes Aufsehen erregten Nachweise von Nandrolon , einer Vorstufe des Testosterons. Einigen Athleten wurde die Einnahme von verunreinigten
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