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Ernährung im Sport

Ernährung im Sport

Titel: Ernährung im Sport Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Neumann
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Leistungssportler nicht an Übergewicht und konsumieren bei Bedarf die doppelte Kalorienzahl von Untrainierten.
    Der Ansatz zur Lösung der mit der Übergewichtigkeit und Fettsucht verbundenen Probleme liegt in der Vorsorge . Bereits in der Kindheit sollte mit der kontrollierten Energieaufnahme begonnen werden. Das vorsorgliche Bemühen, nicht übergewichtig zu werden, stellt gegenwärtig die einzige Chance zur Abwehr der Massenzunahme dar.
    Übergewichtigkeit und Sterblichkeit stehen in einem bestimmten Wechselverhältnis zueinander. Beim Vergleich zeigte es sich, dass leicht übergewichtige 60-70-jährige Männer, bei einem BMI von 26,6, die niedrigste Sterblichkeitsrate hatten. Bei den 20-30-Jährigen war ein BMI von 21,4 ideal. Die leicht übergewichtigen Männer hatten gegenüber den „dünnen“ Männern eine längere Lebenserwartung (ANDERS et al., 1993).
    Die betrüblichen Meldungen zu den Misserfolgen bei der Gewichtsabnahme (Massenreduktion) sind aber kein Anlass zur Resignation. Alle Maßnahmen, die mit geführten Sportprogrammen und Beschränkung bzw. Umstellung in der Kalorienzufuhr verbunden waren, haben nachweisbare Wirkungen gezeigt. Auch wenn sich nur die Stoffwechselregulation verändert (z. B. Cholesterinabfall), der Blutdruck um 10 mmHg abnimmt oder bestimmte Diätrichtlinien eingehalten werden, ist ein Gesundheitsbenefit erreicht. Ein Erfolg ist auch, wenn durch Diätmaßnahmen und/oder Sport eine weitere Gewichtszunahme gestoppt wird. Die Höhe des Energieverbrauchs durch Sport ist geringer als allgemein angenommen. Bei moderater Belastung werden, je nach Körpergewicht, nur 400-500 kcal/Stunde aus Kohlenhydrat- und Fettoxidation umgesetzt. In einer Minute moderater Belastung werden 1 g/Glykogen und 0,5 g Fette umgesetzt. Daraus wäre pro Stunde (60 min) Belastung ein Energieumsatz von (60 x 4,1 kcal Glykogen und 60 x 4,65 kcal Fett = 525 kcal) zu erwarten. Diese konstruierte Anteiligkeit von optimalen Energieumsätzen ist aber stark von der Intensität abhängig.
    Um ein Kilogramm körpereigenes Fett abzubauen, müssten etwa 7.000 kcal durch Bewegung umgesetzt werden, was einem 100-km-Lauf entspräche. Theoretisch müssten über sechs einzelne Marathonläufe mit je 3.000 kcal Energieverbrauch bei 180 min Laufzeit absolviert werden, um 1 kg Fett abzunehmen. Dabei wird angenommen, dass etwa 30% des Energieumsatzes bei einer Geschwindigkeit von 13-13,5 km/h auf einer Fettverbrennung beruhen. Wenn bei einer Belastungsintensität von 63% der maximalen Sauerstoffaufnahme die höchste Oxidationsrate der FFS 0,5 g/min beträgt, wäre der theoretische Energieumsatz aus Fetten ~ 840 kcal bei drei Stunden Belastung (ohne Kohlenhydratanteil!).
    Inzwischen wurde von extremen Diäten und Fastenkuren weitgehend Abstand genommen. Bei extremer Restriktion der Kalorienaufnahme besteht die Gefahr der Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralien, Fettsäuren und auch Proteinen. Deshalb sind Nährstoffzusammensetzungen, die auf das Prinzip der Formula-Diät (z. B. Optifast ® , Modifast ® , Slimfast ® ) orientiert wurden, immer noch die sinnvollste Maßnahme, weil hierbei eine Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen weitgehend vermieden wird. Bei diesen Diäten ist vorgeschrieben, dass die tägliche Proteinversorgung mindestens 50 g, die essenzielle Fettsäurenaufnahme 7 g und die Kohlenhydratmenge 90 g betragen soll.
    Wenn bei Übergewichtigen bereits eingetretene gesundheitliche Störungen vorliegen, dann besteht die größte Bereitschaft zur Gewichtsverminderung ( Abb. 1/12 ). Die „Abnahmewilligen “ tragen die Kosten der Gewichtsabnahme mit Diätprodukten und Medikamenten. Moderat übergewichtige Frauen, die aus beruflichen Gründen unter ambulanten Bedingungen abnehmen wollten, zeigten bei eigenen Untersuchungen mit einer Formula-Diät deutliche Verbesserungen in der Stoffwechsellage ( Tab. 2/12 ). Da der Versuch nur über sechs Wochen kontrolliert durchgeführt wurde, kann über den weiteren Verlauf von Gewichtsabnahme oder Stoffwechsellage keine Auskunft gegeben werden. Die positive Wirkung restriktiver Energieaufnahme durch die risikoarmen Formula-Diäten auf die Stoffwechselwerte ist belegbar. Durch die restriktive Energieaufnahme konnten pro Woche 0,57 kg Fett abgebaut werden (s. Tab. 2/12 ).

    Von zu häufigen Aktionen zur Gewichtsabnahme sollte Abstand genommen werden, da diese zur erhöhten Sterblichkeit (Mortalität) führen können (WILLIAMSON,1996).

    Abb. 1/12: Abnahme des

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