Ernährung im Sport
Betäubungsmittelgesetz unterworfen waren, konnten bislang für den Sportler rezeptiert werden. Der Bundestagverabschiedete 1998 ein „Anti-Doping-Gesetz“ als Ergänzung zum Arzneimittelgesetz. Mit der Neufassung des Arzneimittelgesetzes (9/1998) ist der Dopingtatbestand verändert. In § 6a heißt es: „Es ist verboten, Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr zu bringen, zu verschreiben oder bei anderen anzuwenden.“ Bei Verletzung dieses Paragrafen wird eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe angedroht. Dieses Anti-Doping-Gesetz wurde verschärft und am 5.7.2007 vom Bundestag verabschiedet. Für den Besitz und Handel von nicht geringen Mengen verbotener Dopingsubstanzen wird eine Freiheitsstrafe bis zu 10 Jahren angedroht. Gedopte Athleten unterliegen weiterhin der Sportgerichtsbarkeit.
Abschließend ist zu bemerken, dass eine stabile Leistungsverbesserung nur durch ein wissenschaftlich begründetes Training möglich ist. Aus ethisch-moralischen Gründen, der Fairness gegenüber dem sportlichen Rivalen und wegen der gesundheitlichen Risiken sollte prinzipiell auf Medikamente oder Wirkstoffe verzichtet werden, die auf der Verbotsliste stehen und als Doping gewertet werden.
Zu bemerken ist, dass es neben dem Training weitere physiologische Leistungsreserven gibt. Dies sind Klima- und Höhentraining, Zunahme des aerobes Kraftausdauertrainings, Optimierung der Regeneration, sportartengerechte Ernährung sowie begründete und bedarfsgerechte Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder von Supplementen.
12 AUSSENSEITERDIÄTEN
Die Zunahme der Zahl von Übergewichtigen ermöglicht den Anbietern von Produkten zur Gewichtsabnahme einen breiten Spielraum zur Vermarktung ihrer Diätmethoden. Derzeit sind die Diätangebote für die Übergewichtigen und auch für die Ärzte kaum noch überschaubar. Der Markt für Schlankheitsmittel, Schlankheitskuren oder Diäten hat in den USA einen durchschnittlichen Umsatz von 40 Milliarden Dollar im Jahr (KASSIRER & ANGELL, 1998). Die Reduktionsdiäten werden nach verschiedenen Prinzipien durchgeführt und beruhen im Wesentlichen auf begrenzter oder anteilig veränderter Nahrungsaufnahme.
Die Lebensweise in den Industrieländern ist von Bewegungsarmut und reichlicher Nahrungsaufnahme geprägt. Heute ist jeder zweite Erwachsene und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Von den Übergewichtigen wiesen 47,7% einen Body-Mass-Index (BMI) von über 25 auf und 11,5% hatten einen BMI über 30 (DITTRICH, 2001).
Eine Mehraufnahme von 2% an Energie (Kalorien) pro Tag führt in 10 Jahren zu einer Massenzunahme von 10 kg. Das ist das typische Phänomen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Das Übergewicht fängt bei Männern ab einem BMI von über 25 und bei Frauen über 23 an, welches über viele Jahre zur Zunahme gesundheitlicher Risiken (Diabetes, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck u. a.) führen kann (s. Kap. 14 ). Die Erkrankungswahrscheinlichkeit steigt an, wenn der BMI den Wert 30 überschreitet. Mit einem BMI von 30 und darüber ist eine geringere Lebenserwartung verbunden. Die Lebenszeit von Adipösen ist über fünf Jahre verkürzt. Nicht das Überschreiten der BMINorm, sondern auch das Unterschreiten im Erwachsenenalter (< 18) mindert die Gesundheitsstabilität. Normalgewichtige Kinder im Alter von 7-14 Jahren weisen einen ansteigenden BMI von 15 auf 20 auf.
Große epidemiologische Studien weisen aus, dass der BMI von über 26,5 bei Männern und von über 25 bei Frauen oder ein Bauchumfang über 102 cm bei Männern bzw. 88 cm bei Frauen zu einer signifikanten Zunahme von kardiovaskulären Erkrankungen führt. Die Zunahme des BMI um den Wert eins erhöht das relative Risiko um etwa 10%. Wenn es gelingt, die Übergewichtigen stabil um mehrere Kilogramm leichter zu machen, dann ist ihr Risiko, an einem Diabetes Typ II zu erkranken, deutlich niedriger. Das gelingt aber nur 5-15% bei den sehr Dicken. Wahrscheinlich hat die ausgeprägte Adipositas eine genetische Grundlage, die auf 40% geschätzt wird.
Um mit Diätmaßnahmen allein die Körpermasse zu vermindern, werden zahlreiche Methoden empfohlen ( Tab. 1/12 ).
Tab. 1/12: Energiezufuhr bei beabsichtigter Gewichtsabnahme über eine Diät (ohne Sport)
Methoden
Energiezufuhr (kcal/Tag)
Totales Fasten
Null (nur Flüssigkeit)
Modifiziertes Fasten
300-400
Heilfasten (verbunden mit Wandern)
~ 400 (Gemüse- und Fruchtsäfte, Wasser)
Extreme Nährstoffrelationen (z. B. Haysche Trennkost)
~
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