Ernährung im Sport
1.000
Fettreiche Diät
1.000-1.200
Energiereduzierte Mischkost (z. B. Weight-Watchers ® -Programm)
1.000-1.800
Industrielle Nährstoffgemische (Formula-Diäten)
400-1.500
Obst- und Reistage
950-1.200
Diäten (z. B. Dr. Atkins-Diät, Mayo-Diät, Fit-for-Life-Diät, Hollywood-Diät u. a.), die nach den „Erfindern“ benannt sind
800-1.000
Komplexe Ernährungsberatung (z. B. Optifast ® -Programm)
Stufenprogramm: 400-800 über 12 Wochen; 1.000 über sechs Wochen; fortfahrend 1.400-1.800 über Monate.
Quellstoffe (z. B. CM3 ® , Matricur ® , BioNorm ® )
Keine verbindlichen Vorgaben, da Produkte Sättigung bewirken.
Medikamenteneinnahme (Reductil ® /Sibutramin; Xenical ® /Orlistat)
Unverändert, Nahrungsrestriktion zur besseren Wirkung empfohlen.
Nach aktuellen Empfehlungen der EU sollte jede ambulante Gewichtsreduktion mindestens die Aufnahme von 800 kcal gewährleisten, wobei der Proteingehalt zwischen 15-50% der Energieprozente schwanken darf. Dabei ist die Mindestproteinaufnahme von 50 g/Tag zu gewährleisten. Bei den Reduktionsdiäten oder Fastenformen sind Mindestmengen an Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Linolsäure und Fetten vorgegeben, wobei auch eine individuelle Supplementation von Vorteil ist.
Als Erfolg in der Gewichtsabnahme gilt, wenn durch die Diät die Körpermasse über ein Jahr lang um 5% vermindert werden konnte bzw. der BMI um einen Punkt abnahm (ELLROTT, 1997).
Die vermeldeten Anfangserfolge bei der Anwendung einer Diätmethode oder eines Schlankheitsmittels von 1-2 kg/Woche sind zu 95% Wasserverluste. Viele dieser Maßnahmen beruhen auf einer harntreibenden Komponente bei restriktiver Energieaufnahme. Bereits bei einem normalen oder zusätzlichen Lauftraining von 40-60 min ist eine Gewichtsverminderung von 1-1,5 kg normal. Der Gewichtsverlust beruht größtenteils auf Schwitzen und der Glykogenabbau ist bei normaler Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme am nächsten Tag wieder ausgeglichen.
In Zusammenfassung aller Bemühungen und Studien zur Gewichtsabnahme bleibt zu konstatieren, dass die Langzeiterfolge gering sind und nur bei etwa 5% der Personen erreicht werden. Von den Personen, die sich um Abmagerung durch Diäten bemühten, erreichten nach fünf Jahren wieder 95% ihr Ausgangsgewicht oder überschritten es sogar (SCHWARZ & BRUNZELL, 1997). Die kommerziell beworbenen Methoden zur Gewichtsabnahme haben, beurteilt nach wissenschaftlichen Kriterien, fast alle versagt. Das betrifft nicht den objektiv nachweisbaren Kurzzeiteffekt, sondern die Langzeitmassenabnahme . Die hohe Zahl der Misserfolge und Aussteiger im Bemühen um eine nachhaltige Gewichtsabnahme durch Diät ist eine internationale Erkenntnis. Darüber täuschen auch die Wandlungen in der Werbestrategie von Herstellern der Diätprodukte nicht hinweg.
Offensichtlich wehrt sich das genetische Programm des Menschen gegen willkürliche oder drastische Eingriffe in den Energiehaushalt. Der fettspeichernde Genotyp hatte in der Steinzeit die besten Überlebenschancen. Bei der gegenwärtig regelmäßigen und reichlichen Nahrungsaufnahme werden diese Merkmalsträger, durch raschen Fettaufbau, besonders schnell übergewichtig und erkranken häufiger an Diabetes Typ II. Der Energiehaushalt des Menschen ist auf Schwankungen in der Energiezufuhr und demnach auch der Körpermasse eingerichtet und vermag, zum Überstehen (Überleben) von Hungerperioden, mühelos auf einen Sparhaushalt umzuschalten. Deshalb ist ein Fasten problemlos möglich. Nach Überstehen des Energiedefizits wird der alte Zustandwieder angesteuert oder verbessert (Übergewicht). Das Ergebnis ist ein höheres Gewicht Monate nach der „Diätkur“ .
Das gesamtgesellschaftlich zunehmende Phänomen der Übergewichtigkeit von Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern ist durch Über- oder Fehlernährung entstanden und wird durch den zunehmenden Nichtgebrauch der Muskulatur verschärft. Die tägliche, stundenlange muskuläre Untätigkeit vor dem Fernseher, verbunden mit der Aufnahme von energiereicher Nahrung oder Alkohol, fördert die positive Energiebilanz und zwingt zur Vergrößerung der Fettdepots.
Die Unterbelastung der Muskulatur wird deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass das ererbte Belastungsprogramm auf ein Maß von mindestens vier Stunden Gehen, Traben, Laufen oder Tragen pro Tag seit über 10.000 Jahren unverändert eingestellt ist. Nur im Leistungssport wird diese muskuläre Belastbarkeit genutzt und überschritten. Bekanntlich leiden
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