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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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kniffligen Fällen um Hilfe, doch sie ließ ihn schwören, dass er sie niemals gegenüber der Presse erwähnen würde. Einige seiner Kollegen wussten, dass er sie konsultierte, doch er sagte nichts von hellseherischen Fähigkeiten, sodass sich niemand darüber Gedanken machte und alle sie mochten.
    Sie hoffte, dass sie dabei helfen könnte, Jeremys Freundin aufzuspüren, auch wenn sie ahnte, wie Jeremy auf ihre Einbindung in die Untersuchungen reagieren würde.
    Sie fühlte sich jämmerlich, wie ein Schoßhündchen, das nach Aufmerksamkeit japste.
    Rowenna stand auf und kämmte sich das Haar, wobei sie versuchte, sich Mary Johnstone vorzustellen. Eine Frau mit einem Mann, der sie liebte, aber der sie betrogen hatte. Ein Mann, der versuchte, ihre Ehe zu retten. Jemand, den sie wirklich liebte.
    Sie war ihm nicht davongelaufen. Und dies war kein dummer Streich; sie täuschte ihr Verschwinden nicht vor, um sich für seine Verfehlung zu rächen.
    Sie schloss die Augen. Sie kannte den Friedhof und sah ihn vor ihrem geistigen Auge. Sie spürte die kühle Brise, die vom Meer kam und in der schon Herbst lag. Sie sah die herabgwehten Blätter in ihren wunderbaren Farben.
    Während sie dort stand und zu Mary wurde, indem sie die Atmosphäre des Friedhofs und die Schönheit des Tages einsog, erschreckte sie eine Wand von reinem Schwarz, die sich über ihre Vision legte.
    Und wieder sah sie die Maisfelder, die ihr in ihrem Traum so viel Angst eingejagt hatten.
    Krähen krächzten, als sie durch den Mais lief. Sie war kein Kind, und sie war nicht Mary. Sie war sie selbst, eine Erwachsene, die rannte und rannte. Die die Vogelscheuchen über die Felder ragen sah und zu der Vogelscheuche lief, die ihr am meisten Angst machte.
    Und da war etwas hinter ihr. Nein, es war jemand. Eine Gestalt in der Ferne, gekleidet in ein dunkles Cape, nichts anderes als Dunkelheit zwischen Schatten …
    Der Schnitter.
    Ein lautes Pochen ertönte an der Tür. Es kam so überraschend wie eine Sirene.
    Sie riss die Augen auf, und die Maisfelder verschwanden. Sie bemerkte, dass sie zitterte und dass sie ihre feuchten Hände an den Seiten zusammengeballt hatte.
    „Rowenna?“
    Jeremy Flynn war da, um sie abzuholen. Und sie war froh. Nicht nur, weil sie noch eine weitere Chance hatte, Zeit mit ihm zu verbringen.
    Sie hatte Angst gehabt, die Vogelscheuche in dem Maisfeld zu erreichen.
    Nein, nicht Angst. Pure Panik.

3. KAPITEL
    Er bemerkte Rowennas Angespanntheit sofort, als sie die Tür öffnete. Er mochte keinen übersinnlichen Knochen im Leib haben, doch er erkannte die Angestrengtheit in ihren Zügen und das verräterische Zucken an ihrem Hals. Und er registrierte die Veränderung in ihrem Ausdruck, von etwas Blassem, Verängstigtem zu einem falschen, erzwungenen Lächeln, als sie ihn begrüßte.
    „Hey, hallo. Es tut mir leid, dass Sie meinetwegen herkommen mussten. Ich hätte selber rausfahren können“, sagte sie. „Ich brauche nur noch … meine Handtasche. Und eine Jacke.“
    Sie drehte sich um, um ihre Sachen zu holen. Sie hatte ein hübsches Zimmer. Sein Blick wanderte unwillkürlich zu dem riesigen Baldachin-Bett, woraufhin er rasch seine abwegigen Gedanken zügelte. Er hatte sie schon einmal von ihrem Hotel abgeholt, für einen Gala-Auftritt. Doch da hatte er unten in der Lobby auf sie gewartet. Er fragte sich, warum er das heute nicht auch getan hatte.
    Mit ihrer Handtasche und einer Jacke in der Hand stand sie da und blickte ihn an.
    „Was ist los?“, fragte er.
    Sie leugnete nicht, dass etwas nicht stimmte. „Ich kenneden Detective, der den Fall Ihres Freundes bearbeitet“, sagte sie unvermittelt.
    Ihre Worte überrumpelten ihn. „Wie bitte?“
    „Ich … ich wollte nur nicht, dass Sie überrascht sind, wennSie es herausfinden. Der ermittelnde Detective in dem Fall ist ein Mann namens Joe Brentwood. Ich kenne ihn. Er ist … ein Freund von mir.“
    Das war das Letzte, was er erwartet hatte. Er spürte eine neue Mauer von Misstrauen zwischen ihnen. Nicht ihr Fehler. Seiner.
    „Und Sie wissen, dass er den Fall bearbeitet … Woher?“, fragte er.
    „Ich habe ihn angerufen.“
    „Ich verstehe.“ Er zögerte kurz. „Aber woher wussten Sie, dass Sie ihn anrufen mussten?“ Selbst für seine Ohren klang er argwöhnisch.
    Sie wich seinem Blick aus. „Ich wusste, dass Sie sich Sorgen machen um ihren Freund. Ich wollte ihn fragen, ob er etwas weiß, und habe ihn deshalb angerufen. Sollen wir gehen?“
    Fühlte sie sich irgendwie

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