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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sie war, wie viel Leben …“
    Eve hielt plötzlich inne, bestürzt über die Wahl ihrer Worte. Leben . Sie hatte Leben gesagt.
    Nach allem, was sie wussten, war Mary tot.
    „Ich glaube, wir schlugen das Red’s zum Essen vor“, sagte Adam in die beklommene Stille hinein.
    „Schlugen Sie auch vor, dass sie noch irgendwo anders zu einer Sitzung gehen sollten?“, fragte Jeremy.
    Adam legte die Stirn in Falten. „Ich glaube, wir sprachendarüber, wie viele Wahrsager sich zur Messe über die Mall verstreut hatten.“
    „Und wir sagten, dass wir uns die Messe sowieso ansehen würden“, sagte Brad.
    „Kennt einer von Ihnen den Kerl, den die Polizei nicht finden kann? Ein Mann namens Damien? Er hatte keine Genehmigung …“
    „Ich sah ihn einmal vor seinem Zelt“, sagte Eve. Sie zögerte und sah besorgt aus. „Er … grinste fies. Ich mochte seinen Gesichtsausdruck nicht.“
    „Können Sie ihn beschreiben?“, fragte Jeremy.
    „Groß“, sagte Eve. „Dünn. Und irgendwie exotisch aussehend. Nicht nur weil er ausgerechnet einen Turban aufhatte. Ich glaube, er hatte auch die Augen geschminkt und trug vermutlich dunkles Make-up.“
    „Ich würde gerne verstehen, wie er die Effekte in dieser Kristallkugel hinbekommen hat“, sagte Brad. „Er hat Mary wirklich Angst gemacht. Wir sahen unterschiedliche Dinge, was merkwürdig war. Ich sah zuerst Thanksgiving, und es wirkte so real, dass ich den Truthahn roch. Und … dann wurde es hässlich, mit Menschen, die Messer zogen, als ob sie jemanden umbringen wollten. Um ehrlich zu sein, hat es mir Angst gemacht, und ich bin nun wirklich kein ängstlicher Typ. Das weißt du, Jeremy.“
    „Ja, das weiß ich“, bestätigte Jeremy.
    „Ich sage euch, es war etwas wirklich Unheimliches an diesem Typen“, bekräftigte Brad.
    „Vielleicht ist der Grund, warum er so schwer aufzutreiben ist, dass er die Polizei meidet“, sagte Jeremy und blickte wieder zu den Llewellyns. „Um wie viel Uhr verließen Sie beide den Laden? Haben Sie an Halloween länger auf, bis Mitternacht oder so?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte Eve.
    „Warum nicht?“, fragte Jeremy. „Ich meine, würden Sienicht ein Bombengeschäft machen?“
    „Es geht uns nicht ausschließlich ums Geld“, sagte Eve empört.
    „Das habe ich auch nicht andeuten wollen“, sagte Jeremy. „Jeder muss für sein Auskommen sorgen.“
    „Wir schlossen an dem Tag sogar ein bisschen früher, weil wir uns der Prozession der Wiccaner zum Gallows Hill angeschlossen haben. Das ist eine alte Sammhein-Tradition. Ich glaube, wir haben gegen vier geschlossen, oder Adam?“, wandte sie sich fragend an ihren Ehemann.
    Jeremy hatte den Eindruck, dass in ihrem Blick eine Botschaft lag. Sollte sie sich nicht daran erinnern, wann sie geschlossen hatten, ohne ihn zu fragen?
    Außer sie wäre zu dieser Zeit irgendwo anders gewesen …
    Als er die beiden betrachtete, fragte er sich, ob ihre Ehe im Himmel geschlossen worden war oder ob die beiden Wiccaner, wie jeder andere auch, schon einige Höhen und Tiefen in ihrer Beziehung hatten überstehen müssen.
    „Wir haben um vier zugemacht, ja“, bestätigte Adam.
    „Und dann?“, fragte Jeremy höflich.
    „Und dann?“, wiederholte Eve. „Dann sind wir los, umuns mit den anderen zu treffen. Wie ich schon sagte, es war Sammhein. Das ist ein wichtiger Abend für uns.“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass zu so einem Anlass viele Menschen Umhänge tragen“, sagte Jeremy.
    „Sicher“, stimmte Eve zu. „Oh!“, rief sie aus. „Sie glauben, dass wer auch immer Mary entführt hat – ob es nun der Wahrsager war oder jemand anderes – sich einfach nur in einen Umhang gehüllt hat und so mit der Menge verschmolzen ist.“
    „Und vielleicht könnte er Mary unter dem Mantel versteckt und zum Mitgehen gezwungen haben“, sagte Brad.
    Jeremy zuckte zusammen, als sein Handy klingelte.
    Er entschuldigte sich kurz und stellte überrascht fest, dass Detective Joe Brentwood am anderen Ende war.
    „Ich höre, Sie überprüfen Mary Johnstones Schritte am Tag ihres Verschwindens“, sagte Joe.
    „Man muss irgendwo anfangen“, erwiderte Jeremy. „Aber woher wissen Sie überhaupt, was ich tue?“
    Nicht, dass es ein großes Geheimnis war. Und es überraschte ihn auch nicht, dass entweder Joe sich nach ihm erkundigt hatte oder aber die Einheimischen ihm erzählt hatten, dass er Fragen stellte.
    „Kleine Vögelchen überall in der Stadt, wie man es sich vorstellt“, sagte Joe.
    „Dann

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