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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Anblick der Leiche, die man in dem Feld als Vogelscheuche hergerichtet hatte.
    Er holte sein Handy heraus und wählte den Notruf. Er forderte nicht nur Einsatzwagen an, sondern bat auch darum, dass man Joe Brentwood über die Lage informierte. Er rannte vorwärts, umfasste Rowennas Schultern und drehte sie zu sich herum.
    „Bist du in Ordnung?“, fragte er heiser.
    „Wird schon werden“, sagte sie und lächelte zaghaft. Er wandte sich um und eilte zu Brad.
    Er kniete sich neben ihn und fasste seinen früheren Partner an der Schulter.
    „Brad. Brad, hör mir zu.“
    „Sie wäre nicht hier, wenn ich nicht wäre. Oh Gott, wie sehr sie gelitten haben muss“, schluchzte Brad, während ihm die Tränen über die Wangen rannen.
    „Es ist nicht Mary“, sagte Jeremy.
    „Was?“, flüsterte Brad.
    „Es ist nicht Mary“, wiederholte Jeremy.
    Rowenna, die inzwischen neben den beiden stand, atmeteerleichtert auf. Bis jetzt hatte sie Brad Johnstone nicht gekannt und sie war Mary nie begegnet. Doch es handelte sich um seine Freunde, und ihrem mitfühlenden Blick nach zu urteilen, schien ihr das etwas zu bedeuten. Sie war von dem Anblick offensichtlich ebenso verschreckt wie er, doch er empfand unwillkürlich Dankbarkeit, dass es sich nicht um Mary handelte. Offenbar schien es Rowenna ähnlich zu gehen.
    Brad vermied jeden Blick auf die Leiche. Er starrte zu Boden und hatte offensichtlich Angst, noch einmal diese Karikatur einer Vogelscheuche anzusehen.
    „Nicht Mary“, sagte er wie zu sich selbst. „Woher weißt du das?“
    „Das Haar, Brad“, sagte Jeremy und sah zu seinem Freund hinunter. Er hatte selbst genug von der Leiche gesehen, wusste aber, dass er sie noch einmal und dann sogar genauer würde ansehen müssen, bevor diese Sache vorbei war. Im Moment versuchte er einfach zu atmen und hoffte, dass das Bild der toten Frau sich nicht auf Dauer in sein Gehirn einbrannte. „Diese Frau hatte schwarzes Haar. Das ist nicht Mary.“
    Brad blickte für einen winzigen Moment zu der Leiche, wobei sein ganzer Körper von einem heftigen Zittern geschüttelt wurde. „Es ist – es ist keine Perücke?“
    „Nein.“ Jeremy atmete tief durch, um sich selbst zu beruhigen. „Und sie ist zu klein … Brad, ich schwöre dir, es ist nicht Mary.“
    Zumindest muss die Frau nicht mehr leiden, dachte Jeremy. Er wusste nicht, wann sie gestorben war – diese Frage musste ein Rechtsmediziner beantworten. Aber er hoffte, dass sie erwürgt worden war, wie es das dunkel verfärbte Fleisch um ihren Hals nahelegte, bevor man ihr den geöffneten Mund aufgeschnitten hatte, was ihr Gesicht zu einer überraschten, blutigen Grimasse verzerrte.
    Er hörte die Sirenen, und irgendwas in ihm entspannte sich bei dem Gedanken, dass er mit dem Schrecken nicht mehr alleine umgehen musste. Es war etwas Surreales daran, hier im Maisfeld zu stehen und die Wärme der Sonne zu spüren, die sich durch die Wolken stahl, während die sanfte Brise durch die Maishalme strich und ihr Rascheln wie das Flüstern einer uralten Sprache klang.
    „Entschuldigt mich“, sagte Brad plötzlich. Mit R owennasHilfe kam er auf die Füße und schaffte es ein paar Meter weiter, bevor er sich übergab.
    Es war furchtbar für Jeremy, seinen Freund so zerstört zu sehen.
    Rowenna hatte sich, wie er bemerkte, wieder unter Kontrolle, auch wenn sie jeden Blick in Richtung Vogelscheuche sorgfältig mied. Sie stand neben Brad und berührte ihn sanft an der Schulter, ein Zeichen, dass sie da war, falls er sie brauchte.
    Kurz darauf fuhren drei Wagen direkt in das Feld hinein und hielten in Sichtweite an. Offenbar hatte man Joe erreicht, denn dieser stieg als Erster aus. Jeremy erkannte ihn durch die grünen Halme. Ein Officer in Uniform folgte ihm. Joe kämpfte sich energisch durch die Maishalme, bis er vor dem aufgespießten Körper stand und zu ihm aufsah. Entsetzen und Ungläubigkeit breiteten sich auf seinem Gesicht aus.
    „Sperren Sie den Tatort ab – sofort“, befahl er. Der Officer, der ganz weiß im Gesicht war, beeilte sich, den Befehl auszuführen, und rief den anderen Polizisten etwas zu, die gerade aus den anderen beiden Wagen stiegen. Wenige Sekunden später, während Joe noch immer mit zusammengepressten Lippen auf die Leiche starrte, traf ein vierter Wagen ein. Mehrere Männer stiegen aus. Dem Gerät nach zu urteilen, das sie bei sich trugen, handelte es sich um den Gerichtsmediziner und das Team der Spurensicherung. .
    „Jesus, Maria und Josef!“, rief der

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