Eroberer 2 - Die Rückkehr
der Primus. »Wir werden noch jede Menge Ärger mit ihm bekommen.«
»Wir stehen vor der Phalanx der Mensch-Eroberer«, rief der Achtzehnte ihm grimmig in Erinnerung. »Unter diesen Umständen glaube ich, dass ein rachsüchtiger Clan-Sprecher noch unsere geringste Sorge ist.«
Der Primus nickte. »Ich hoffe es. Aber ... man weiß ja nie.«
19
Die Türen beider Kuppeln öffneten sich gleichzeitig. Zwei Protektoren kamen heraus und stellten sich zu beiden Seiten des gefliesten Pfads auf. Die Lasergewehre hatten sie im Anschlag. »Es geht los«, murmelte Klnn-dawan-a.
»Bist du bereit?«
»So bereit, wie ich nur sein kann«, murmelte Thrr-gilag neben ihr. »Ich hoffe nur, dass das auch funktioniert.
Wenn nicht, dann stecken wir in großen Schwierigkeiten.«
Klnn-dawan-a nickte stumm. Und selbst wenn es funktionierte, würde es immer noch viele Probleme geben. Sie würden sich nur mit einer gewissen Verzögerung einstellen.
Aber die Alternative war, überhaupt nichts zu tun und Prr't-zevisti sterben zu lassen. Falls die Mensch-Eroberer ihn nicht schon getötet hatten.
»Verhaltet den Schritt und steht still«, sagte der Protektor zur Linken im Stil des alten Dhaa'rr-Rituals. »Sagt den Protektoren der Prr eure Namen.«
»Wir gehorchen den Protektoren der Prr«, sagte Klnn-dawan-a und blieb zwischen den zwei Gestellen mit kavra-Früchten stehen, die den Pfad flankierten. »Ich bin Klnn-dawan-a von Dhaa'rr.«
»Ich bin Thrr-gilag«, sagte Thrr-gilag. »Kee'rr«.
Klnn-dawan-a hatte den Eindruck, dass die Protektoren die Gewehre noch etwas anhoben, als Thrr-gilag sie durch die Nennung seines Namens wissen ließ, dass er nicht dem Dhaa'rr-Clan angehörte. »Wie wollt ihr euren guten Willen unter Beweis stellen?«, fragte der erste Protektor streng.
»Mit dem Ritus der kavra«, sagte Klnn-dawan-a, nahm eine Frucht vom Gestell und schnitt sie auf. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Thrr-gilag ihrem Beispiel folgte. »Wir stehen nun schutzlos vor den Protektoren der Prr«, fuhr sie fort und ließ die tranchierte kavra in die Biotonne fallen.
Die Protektoren hatten den Vorgang aufmerksam verfolgt. Insbesondere Thrr-gilags Part. »Und wer wird euch willkommen heißen?«, fragte der erste Protektor.
»Eine Freundin und Kollegin«, antwortete Klnn-dawan-a. »Prr't-casst-a von Dhaa'rr.«
Der Protektor runzelte die Stirn. »Tritt näher, Klnn-da-wan-a«, sagte er und senkte das Gewehr, so dass es nicht mehr direkt auf sie gerichtet war. »Was meinst du mit Kollegin?«
»Wir führen ein kleines sensorisches Experiment mit fsss-Organen durch«, erklärte Klnn-dawan-a ihm und ging von Thrr-gilag weg zu den Protektoren. »Prr't-casst-a hat sich dankenswerterweise erboten, sich uns als Testsubjekt zur Verfügung zu stellen.«
»Was für ein Experiment?«, fragte der zweite Protektor knurrend. »Und habt ihr überhaupt eine Ermächtigung?«
»Natürlich«, sagte Thrr-gilag und hielt ihm die Ausweispapiere hin. »Darf ich mich den Protektoren der Prr nähern?«
Der erste Protektor schien nicht allzu begeistert, nickte aber dennoch. »Tritt näher, Thrr-gilag.«
Thrr-gilag schloss sich Klnn-dawan-a wieder an und
überreichte dem Protektor die Dokumente. Klnn-dawan-a beobachtete, wie der andere sie entgegennahm, und musste sich anstrengen, den Schwanz unter Kontrolle zu halten. Dies war der alles entscheidende Moment. Die Dokumente mit der Versuchsbeschreibung und den Genehmigungen muteten jedenfalls hinreichend offiziell an; sie hatten nur den Schönheitsfehler, dass sie für Experimente mit Nicht-Zhirrzh aller Arten wie den verpuppten Chig-Welpen auf Gree ausgestellt worden waren. Falls die Protektoren aber so misstrauisch oder gelangweilt waren, dass sie außer den Namen und Beschreibungen auch noch das »Kleingedruckte« lasen ...
Der erste Protektor überflog die erste Seite und winkte seinem Partner. »Rufe Prr't-casst-a«, sagte er. »Wollen mal sehen, was sie dazu sagt.«
Der andere Protektor nickte und ging in seine Kuppel zurück. Einen Takt später hallte seine verstärkte Stimme vom Schrein wider und zitierte Prr't-casst-a zu den Kuppeln.
Sie war fast schon da, bevor das Echo des Sprechers noch über den Hügeln verhallt war. »Dann habt ihr es doch noch geschafft«, sagte sie und ließ den Blick zwischen Klnn-dawan-a und Thrr-gilag schweifen. »Ich glaubte nicht, dass ihr überhaupt Zeit dafür hättet.«
»Einer unserer anderen Freiwilligen hat uns im letzten Centumtakt verlassen«, sagte Thrr-gilag,
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