Eroberer 2 - Die Rückkehr
zurückkehrte. »>Er ist schon ziemlich fähig, gehört aber bei weitem nicht zu den Besten, die die Dhaa'rr aufzubieten haben. Klnn-dawan-a könnte ihn selbst auf ihrem schlechtesten Vollbogen schwindlig schnippeln.«< Da musste Thrr-mezaz lächeln. »In diese Bewertung fließen doch nicht etwa auch persönliche Motive ein?«, fragte er milde.
»>Gar nicht<«, kam einen Centumtakt später die leicht indignierte Antwort. »>Ich habe Klnn-dawan-a selbst schon bei der Arbeit gesehen. Sie ist eine hoch qualifizierte Forscherin«
Und selbst wenn sie keine solche Koryphäe wäre, würde Thrr-gilag sie genauso über den grünen Klee loben, sagte sich Thrr-mezaz. Das musste Liebe sein. »Vielleicht ist sie auch nur zu weit von Oaccanv entfernt oder steckt gerade in einem anderen Forschungsprojekt«, beruhigte er ihn. »Vielleicht ist das der Grund, weshalb der Sprecher für Dhaa'rr sie nicht ausgewählt hat.«
»>Sie ist auf Gree und studiert die Chig<«, ertönte die Antwort. »Mit dem Raumschiff wäre das eine Distanz von nur einem Vollbogen. Am meisten macht mir aber die Vorstellung zu schaffen, dass mein Anteil am Misserfolg auf der Stützpunktwelt Zwölf die Entscheidung von Sprecher Cvv-panav möglicherweise beeinflusst hat. Ich habe das Gefühl, dass die Dhaa'rr mich möglichst auf Distanz zu halten versuchen - selbst wenn das bedeutet, dass sie nur ihre zweite Wahl zu den Mrachanis schicken.«
Thrr-mezaz' Zunge züngelte in der Mundhöhle. »Spar dir die Paranoia für den Fall, wo du sie wirklich brauchst«, empfahl er seinem Bruder. »Vergiss nicht, dass du nur aus dem Grund bei dieser Mission eingesetzt wurdest, weil du als einziger Alien-Spezialist von Kee'rr nah genug an der Stützpunktwelt Zwölf warst, um dorthin zu gelangen, bevor der Gefangene der Mensch-Eroberer dort eintraf. Für eine Entscheidung kann es viele verschiedene Gründe geben.«
Der Ältere nickte und verschwand. Thrr-mezaz betätigte das Lesegerät, rief die Berichte der letzten vier Eindringmanöver durch Raumschiffe der Mensch-Eroberer auf und ordnete sie nebeneinander an. Vier Eindringmanöver in zwei Vollbögen und drei allein im letzten Vollbogen. Es handelte sich um Aufklärungsflüge: Aufklärung und Kommunikation mit den Mensch-Eroberern in den Bergen. Aber welchem Zweck dienten diese Maßnahmen?
Was auch immer es war, er bezweifelte, dass es ihm gefallen würde.
Der Ältere erschien wieder. »>Ich glaube, dass du Recht hast. Und ich glaube auch, dass ich dich nicht länger von der Arbeit abhalten sollte. Kommst du dort zurecht?<«
»Nicht schlechter als jeder Krieger in feindlichem Territorium«, sagte Thrr-mezaz trocken. »Die Routine kommt mit den Ranglitzen. Wir halten jedenfalls die Stellung.« Er hielt inne. »Übrigens: Wolltest du Mutter besuchen, wenn du auf Oaccanv bist?«
Die Pause war diesmal länger, und Thrr-mezaz glaubte ein irritiertes Stirnrunzeln bei seinem Bruder zu sehen, als der Ältere schließlich zurückkehrte. »>Ich wollte eigentlich sie und Vater besuchen. Wieso? Stimmt etwas nicht mit ihr?«<
»Sie hat ein paar Probleme gehabt«, sagte Thrr-mezaz ausweichend und wünschte sich jetzt, dass er dieses Thema gar nicht erst angeschnitten hätte. Thrr-gilag war vor einer halben Zyklik mit dieser Archäologie-Gruppe auf der Studienwelt Fünfzehn gewesen, als das Problem akut wurde; und es war etwas gewesen, das weder er noch ihr Vater, Thrr't-rokik, dem Klatsch und Tratsch des Kommunikationsnetzes der Älteren hatten anvertrauen wollen.
Aber sein Bruder hatte es verdient, eingeweiht zu werden, bevor er mit diesem Problem konfrontiert wurde. »Zum einen ist sie umgezogen. Ich war mir nicht sicher, ob du das schon wusstest.«
»>Nein, wusste ich nicht<«, kam die Antwort. »>Wann war das?«<
»Vor ungefähr dreißig Vollbögen«, sagte Thrr-mezaz. »Sie wohnt nun in einem kleinen Haus direkt südlich von Schilfweiler.«
Es trat wieder eine lange Pause ein. »>Aber ich hatte zu der Zeit doch noch mit ihr gesprochen, Thrr-mezaz. Und zwar kurz bevor man mich zur Stützpunktwelt Zwölf brachte, um mich mit dem Mensch-Gefangenen zu befassen.
Einen Umzug hat sie aber nie erwähnte«
Thrr-mezaz seufzte. »Du kannst sie danach fragen, wenn du sie siehst«, sagte er. »Vater wird dir den Weg zu ihrem neuen Haus beschreiben. Und ein paar Einzelheiten zum Umzug.«
Er hatte wieder mit einer langen Pause gerechnet, doch diesmal erfolgte die Antwort mit der üblichen Verzögerung. Offensichtlich hatte Thrr-gilag
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