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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Depot oder Tunnelsystem verschaffen. Mit Sicherheit wissen wir aber nur, dass es wichtig für sie ist.« Er züngelte. »Aber ich will auch nicht warten, bis sie so viele Kräfte massiert haben, dass wir keine Chance mehr haben, sie zu stoppen.«
    Klnn-vavgi schnaubte. »Unter diesen Umständen halte ich das eher für unwahrscheinlich.«
    »Leider tendieren die Verhältnisse dazu, sich kurzfristig zu ändern«, erwiderte Thrr-mezaz trocken.
    »Stimmt auch wieder«, räumte Klnn-vavgi ein. »In Ordnung, ich kümmere mich um die Stingbirds. Und was ist mit dir?«
    Thrr-mezaz drehte sich zum Monitor um. »Zuerst will ich sicherstellen, dass diese Boden-Krieger auch wirklich abziehen. Und dann ... ich glaube, ich werde die Älteren damit beauftragen, dieses Gebiet zu durchkämmen. Ich will versuchen, das zu finden, wonach auch immer der Feind sucht - ehe er es findet.«
    5
    Es war ruhig im großen Metallraum; es herrschte geradezu Friedhofsruhe. Und es war todlangweilig und sehr, sehr einsam. Ein idealer Ort, den Prr't-zevisti schon vor langer Zeit für meditatives Gedenken und tiefe Reflexionen für sich entdeckt hatte.
    Und für einen so erbaulichen Zeitvertreib, sich selbst die größten Vorwürfe zu machen, weil er sich überhaupt auf eine so hirnrissige Aktion eingelassen hatte.
    Er hatte es damals für eine gute Idee gehalten - oder zumindest für keine schlechtere als alles, was vorher schon gelaufen war. Der erste Fehler war ein kollektiver gewesen, wobei jedes Mitglied der Gruppe gleichermaßen dafür verantwortlich war: Sie hatten diese Gruppe Menschlicher Krieger erst entdeckt, als sie praktisch schon auf der nördlichen Pyramide standen. Die Zhirrzh-Krieger hatten ihr Bestes getan, aber ohne eine rechtzeitige Warnung durch die Älteren war ihre Reaktion unkoordiniert und erfolgte auch viel zu spät. Die Menschen hatten die Pyramide erreicht; doch anstatt sie zu zerstören, hatten sie einfach darin herumgestochert und waren in Prr't-zevistis Nische eingebrochen. Dann hatten sie seine fsss-Schnitte genommen und waren wieder verschwunden.
    Seine Schnitte. Prr't-zevisti schwebte am Rand der Lichtwelt und schaute hinab auf die dünne Gewebescheibe, die dort in ihrer kleinen versiegelten Box lag. Sie war vor etwas mehr als siebzehn Zykliken seinem fsss-Organ entnommen worden, aber er erinnerte sich noch so lebhaft an dieses Ereignis, als ob es erst im letzten Vollbogen geschehen wäre. Das Verfahren war damals brandneu gewesen, gerade ein paar Zykliken alt, und die meisten Freunde von Prr't-zevisti hatten Stein und Bein geschworen, niemals zuzulassen, dass ein Techniker seine Klinge gegen ihr fsss-Organ zückte. Aber Prr't-zevisti hatte schon immer eine verwegene Ader gehabt, und die Aussicht, zwischen zwei verschiedenen Räumen hin und her zu flitzen, statt an einem Ort angewurzelt zu sein, war faszinierend gewesen. Ein kurzer Gedanke, eine kurze Langeweile - ein kleiner Schubs von seinen Freunden -, und er hatte seinen Namen auf die Liste setzen lassen.
    Zuzulassen, dass die Menschlichen Krieger die Pyramide erreichten, war ihr erster Fehler gewesen. Der zweite hatte es dann nur noch schlimmer gemacht. Anstatt ihre Anstrengungen zu verdoppeln, den Feind zu vernichten oder zu besiegen, hatten die Zhirrzh-Krieger lediglich versucht, die Angreifer zurück in die Berge zu treiben.
    Damals hatte das natürlich niemand als einen Fehler betrachtet. Wo Prr't-zevistis fsss-Schnitte schnöde im Sturmgepäck eines Menschen umherflog, hätte ein verirr-ter Schuss der Zhirrzh-Krieger die Schnitte vielleicht noch zerstört und ihn sofort zu seinem Haupt-fsss-Ankerpunkt im Prr-Familienschrein zurückgeschickt. Die Älteren hätten Kommandant Thrr-mezaz sicherlich aufgefordert, kein solches Risiko einzugehen - eine Einschätzung, die Prr't-zevisti bestimmt geteilt hätte, wenn er nicht so schnell aus dem inneren Zirkel abberufen worden wäre. Außerdem hatte er - angesichts der Frage, wieso Kommandant Thrr-mezaz die Pyramiden der Kommunikatoren überhaupt außerhalb des Dorfs platziert hatte - vielleicht sogar den geradezu absurden Verdacht gehegt, dass Prr't-zevisti als Spion in der feindlichen Bergfeste aktiv war.
    Er hatte sich während der ersten beiden Zehntbögen seiner Gefangenschaft unauffällig verhalten und war in den Tiefen der Grauwelt geblieben, wo er nichts zu sehen und nur durch die fsss-Schnitte zu hören vermochte. Stoisch ließ er die unangenehmen und gelegentlich schmerzhaften Manipulationen der Menschen an

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