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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Heiler und Techniker ihm angeboten, sein fsss in diesen Raum zu bringen und eine zweite Schnitte abzutrennen. Durch das Metall, so hatten sie ihm erklärt, würde er sich automatisch an der neuen Schnitte verankern. Der durch das fsss verursachte Schmerz und das Unwohlsein würden dann nicht mehr zu ihm durchdringen. Sie waren von der Idee ziemlich begeistert -
    ein Umstand, der seinen Argwohn erregt hatte. Er hatte dem Stolz und der Wissbegierde Genüge getan und war nicht gewillt, sich auch noch als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen. Also hatte er höflich abgelehnt.
    Aber die Menschen hatten ihn auch nicht um Erlaubnis gebeten, ihn in ihren Metallkasten zu legen. Und sie würden das wahrscheinlich auch nicht nachholen. Und wenn seine Schnitte erst einmal da drin war, wäre er gefangen und käme aus eigener Kraft nicht mehr raus.
    Er war sofort weg gewesen und hatte sich bis zur vollen Länge der Ankerlinie entfaltet. Er bewegte sich in der perspektivisch gestauchten Halbkugel, die alles war, was die umgebenden Metallstapel ihm noch an Spielraum ließen und suchte verzweifelt nach dem Ankerpunkt-Sinn, der ihm grünes Licht gegeben hätte, wenn der Weg zurück zum sicheren Prr-Familienschrein frei gewesen wäre. Aber da war nichts. Er hatte die Sterne abgesucht und sich gefragt, wie groß die Chancen waren, dass - unter Berücksichtigung der Drehung von Dorcas - die Ahnenwelt Dhaa'rr in der Anzahl der Takte in Reichweite käme, die die Menschen brauchten, um zum Kasten zu gelangen.
    Aber die Sterne waren selbst vom diesseitigen Rand der Lichtwelt nur schwer zu erkennen, zumal die Sternbilder sich von den heimischen Konstellationen zu stark unterschieden. Also war er zur Schnitte zurückgeflitzt - die sich fast schon am Metallkasten befand -, zurück zum Ankerlinien-Endpunkt und wieder zurück zur Schnitte, die jetzt schon fast hinter der Tür war und seinen nutzbaren Winkelbereich praktisch auf Null reduzierte. Ein letztes Mal entlang der Ankerlinie ...
    Und in dem Moment, als er zur Schnitte zurückgeeilt war, hatte die Tür sich mit einem tiefen, hohlen Geräusch geschlossen.
    Prr't-zevisti hatte den Vorgang seitdem wahrscheinlich tausendmal Revue passieren lassen und sich gefragt, wie er das zu verhindern vermocht hätte. Hätte er vorsichtiger sein sollen, als er die Suche durchführte und besser darauf achten müssen, eine Entdeckung zu vermeiden? Hätte er sich doch nicht auf die Grauwelt flüchten und wie ein ängstliches Kind verstecken sollen, nachdem man ihn entdeckt hatte? Und das kam natürlich siebzehn Zykliken zu spät - aber hätte er es den Technikern erlauben sollen, auch noch diese zweite Schnitte zu entnehmen? Eine weitere Schnitte, die im Schutz einer Pyramide auf einer anderen der achtzehn Welten für ihn offen gewesen wäre.
    Oder hätte er vielleicht alles auf eine Karte setzen sollen? Hätte er einfach am Endpunkt der Ankerlinie bleiben und zulassen sollen, dass die Menschen das Metall über seiner fsss-Schnitte zuklappten?
    Das war ein Gedanke, der ihm in diesen letzten Vollbögen immer öfter in den Sinn gekommen war; und es war ein Gedanke, bei dem ihn ein eisiger Schauder bis in den Kern seines Wesens durchfuhr. Die Ankerpunkt-Wirkung des fsss-Organs war den Zhirrzh schon seit Urzeiten bekannt, wohingegen der doppelte Ankerpunkt eines fsss und einer fsss-Schnitte gerade einmal vor zwanzig Zykliken entdeckt worden war. Kaum genug Zeit für das Volk der Zhirrzh, um sich überhaupt mit dieser Vorstellung vertraut zu machen; und viel zu wenig, um sich eine Situation, die dieser auch nur entfernt ähnelte, vorzustellen. Aber er vermochte sich noch ein anderes Szenario vorzustellen: Er hätte zugelassen, dass man ihn von seiner fsss-Schnitte trennte, und hier im Raum gewartet, bis der Prr-Familienschrein die Abschirmung durch das Metall beseitigt und er nach Hause zurückzukehren vermocht hätte.
    Möglich war das. Aber nach Ansicht von Prr't-zevisti bestand nur eine verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit für den Erfolg. Es war viel wahrscheinlicher, dass er wie ein Älterer, dessen fsss zerstört wurde, einfach gestorben wäre.
    Gestorben wäre!
    Das war auch der eigentliche Grund, weshalb dieser ganze Gedankengang ihm so zusetzte. Dass er solche Gedanken überhaupt hegte, ließ auf eine Verzweiflung schließen, die in keinem Verhältnis zu seiner realen Situation stand. Acht Vollbögen Gefangenschaft sollten doch zu wenig sein, um Gedanken an Selbstmord aufkommen zu

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