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Eroberer 2 - Die Rückkehr

Eroberer 2 - Die Rückkehr

Titel: Eroberer 2 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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berührten den Boden draußen mit einem gedämpften Stoß; Prr't-zevisti rüstete sich innerlich und bog um die Ecke ...
    Und hielt plötzlich inne. Auf einer Seite, flankiert von zwei weiteren Menschen, stand eine zweite Rollbahre mit einem weiteren Zhirrzh-Körper. Die erste Bahre passierte die Türöffnung, und ohne auch nur einen Takt zu verlieren, schoben die anderen Menschen die zweite Bahre in den Raum.
    Prr't-zevisti zog sich wieder in seine Ecke zurück. Panik und Entschlossenheit fielen von ihm ab und ließen nur Erschöpfung zurück. Erschöpfung und die schmerzliche Erkenntnis, dass er hier tatsächlich am Ende seiner Leine angelangt war. Wenn er nichts fand, womit er sich geistig zu beschäftigen vermochte, würde er das nie überstehen.
    Aber was konnte er tun? Sämtliche Speicher seines Lebens durchforsten? Nein. Das hatte er in den öden Zeiten auf Dharanv schon zur Genüge getan. Hier würde es ihn nur deprimieren. Oder sollte er seine Lieblingsbücher oder Gedichte oder Filme konsumieren? Nein; für solche Details reichte sein Gedächtnis nicht annähernd aus. Imaginäre Gespräche mit Freunden, der Familie und Nachkommen führen? Kaum. Damit hätte er die Grenze zum Wahnsinn erreicht - und Wahnsinn in all seinen Facetten war etwas, das er im Moment überhaupt nicht brauchte.
    Oder sollte er das ganze weinerliche Getue und Selbstmitleid einfach sein lassen und sich wieder mit seinem Auftrag befassen?
    Er schaute hoch und sah mit einer Mischung aus Unbehagen und Frustration, wie einer der Menschen die Tür mit dem üblichen gedämpften Scheppern schloss. Ja, er war einmal ein Krieger gewesen und hatte dem Dhaa'rr-Clan und der Oberclan-Versammlung ehrenvoll gedient. Und Krieger des Dhaa'rr-Clans waren noch nie dafür bekannt gewesen, ihre Pflichten zu vernachlässigen. Aber das war schon eine lange Zeit her - als er sich noch als physische Existenz auf der Lichtwelt hatte wahrnehmen können. Doch nun war er ein Älterer mit allen Einschränkungen, die das mit sich brachte. Was auf allen achtzehn Welten sollte er also tun?
    Die Menschen standen nun auf beiden Seiten des Tischs und sprachen leise miteinander, während sie chirurgische Instrumente in einer ordentlichen Reihe anordneten. In Ordnung, sagte sich Prr't-zevisti. Vielleicht vermochte er nicht wie ein richtiger Krieger zu kämpfen. Aber er befand sich inmitten des feindlichen Territoriums, ohne dass der Feind bisher von seiner Anwesenheit zu wissen schien. Das musste doch für irgendetwas gut sein.
    Jetzt musste er nur noch herausfinden, was das war. Und inzwischen würde er sich weiter mit der Sprache der Menschen vertraut machen.
    Prr't-zevisti bezog neben der Lichtquelle des Raums Position und wagte sich dabei so weit wie möglich in die Lichtwelt hinauf.
    Er hatte durch die Gruppe der Älteren auf der Stützpunktwelt Zwölf eine kurze, aber intensive Einführung in die Sprache der Menschen erhalten, bevor die Expeditionsstreitkräfte Dorcas angriffen; und er hatte einen Lehrgang über fünfzehn Vollbögen in der Etsijian-Sprache belegt, bevor er in diesem Krieg zu den Expeditionsstreitkräften gestoßen war. Er beherrschte die Sprache zwar nicht fließend und hatte auch sonst kaum eine linguistische Expertise, aber er war einmal ziemlich gut in Sprachen gewesen. Zumindest hatte er einen Ansatzpunkt.
    Einer der Menschen streckte die Hand nach einem kleinen schwarzen Kasten an einer Ecke des Rolltisches aus.
    »Doktor-Cavan-a«, sagte es, und seine Stimme hallte schwach von den Wänden wider. »(Etwas) Fünfzehntes, Dreiund-zwanzignulldrei. Helfen Sie mir (etwas) durch (etwas) (etwas). Bereiten Sie (etwas) für die Sekunde (etwas) auf (etwas) (etwas) vor.«
    Doktor-Cavan-a. Eine frappierende Ähnlichkeit mit einem Zhirrzh-Namen, bis zur weiblichen Endung -a. Zufall?
    Zweifellos. Dennoch hatte Prr't-zevisti nun einen ersten, festen verbalen Anker für diese Fremden. Und - vielleicht paradoxerweise - fühlte er sich dadurch hier nicht mehr ganz so verloren und allein. Vielleicht würde er diese Fremden doch noch verstehen.
    Er entspannte sich, schaute auf den Feind hinab, der sich anschickte, einen weiteren seiner Leute zu zerstückeln, und lauschte.
    6
    Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als ob Thrr-gilags Hoffnungen, seinen Eltern einen Besuch abstatten zu können, sich in Luft auflösen würden. Denn kurz nach der Entscheidung, eine Expedition zu den Mrachanis zu entsenden, hatte der Sprecher für Dhaa'rr darauf bestanden -»dringend

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