Eroberer 2 - Die Rückkehr
bezweifle ich«, sagte Thrr-mezaz. »Soviel ich weiß, hat seine Studiengruppe bisher keine detaillierten Informationen über Dorcas erlangt.«
»Nein, aber er weiß sehr viel über die Mensch-Eroberer an sich«, insistierte Klnn-vavgi. »Es könnte jedenfalls nicht schaden, ihn zu fragen.«
»Sicher nicht«, sagte Thrr-mezaz widerwillig. Nach dem Gespräch mit Dkll-kumvit an diesem Nachmittenbogen -
und seit seinem kleinen Ausbruch vor ein paar Centumtakten - hatte er Bedenken, ein privates Familiengespräch einem Pfad möglicherweise feindseliger Älterer anzuvertrauen. Aber er konnte diese Option auch nicht grundsätzlich ausschließen. »Kommunikator?«, rief er.
Es trat eine kurze Pause ein, und dann erschien ein Älterer. »Ja, Kommandant?«
»Einen Pfad zur Oberclan-Versammlung. Ich möchte mit dem diensthabenden Standort-Server sprechen.«
Der Ältere nickte und verschwand. Klnn-vavgi ging wieder um den Schreibtisch und ließ sich gerade auf seiner Liege nieder, als der Ältere zurückkehrte. »>Ich bin der Standort-Server für die Oberclan-Versammlung<«, sagte er. »Sprich, Kommandant Thrr-mezaz.«<
»Ich muss meinen Bruder, den Sucher Thrr-gilag von Kee'rr, ausfindig machen«, teilte Thrr-mezaz ihm mit. »Er arbeitet zurzeit mit einer Alien-Studiengruppe unter der Aufsicht der Oberclan-Versammlung.« Der Ältere nickte und verschwand ...
... Und blieb verschwunden. »Interessant«, murmelte Klnn-vavgi, derweil die Takte langsam verstrichen. »Glaubst du, sie haben seine Spur verloren?«
»Könnte sein«, sagte Thrr-mezaz. »Thrr-gilag hat es nämlich an sich, einfach abzuhauen, ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen. Das hat meine Mutter verrückt gemacht, als wir Kinder waren.«
Der Ältere kehrte zurück. »>Ich habe keinen aktuellen Standort für den Sucher Thrr-gilag von Kee'rr<«, sagte er.
»>Ich werde es aber weiter versuchen und gebe dir sofort Bescheid, sobald eine Kontaktaufnahme mit ihm erfolgte« »Verstehe«, sagte Thrr-mezaz. »Danke. Lebe wohl.« Der Ältere verschwand und kehrte gleich darauf zurück. »Der Pfad wird freigegeben, Kommandant. Gibt es sonst noch etwas?«
»Ja«, sagte Thrr-mezaz. »Öffne einen Pfad zu meinem Vater, Thrr't-rokik von Kee'rr. Er befindet sich im Familienschrein der Thrr in der Nähe von Klippen-Tal.«
»Zu Befehl«, sagte der Ältere und verschwand. »Du glaubst, dass er isoliert wird?«, deutete Klnn-vavgi an. »Ob vielleicht ein Zusammenhang mit dieser Mission zu den Mrachanis besteht?«
»Könnte sein«, sagte Thrr-mezaz. »Aber wir wollen erst noch ein paar andere Möglichkeiten sondieren, bevor wir aufgeben.«
Der Ältere erschien wieder. »>Es ist gut, von dir zu hören, mein Sohn<«, sagte er. »>Wie geht es dir?«<
»Mir geht es gut, Vater«, sagte Thrr-mezaz. »Ich muss mit Thrr-gilag sprechen, und ich habe Schwierigkeiten, ihn zu erreichen. Hast du vielleicht eine Idee, wo er stecken könnte?«
Der Ältere verschwand und kehrte zurück. »>Er hat mich im letzten Vollbogen hier am Schrein besucht. Dann wollte er deiner Mutter einen Besuch abstatten und anschließend mit einem Raumschiff nach Gree fliegen, um Klnn-dawan-a zu sehen.«<
»Er will nach Gree?« Thrr-mezaz runzelte die Stirn. »Ich hätte gedacht, die Oberclan-Versammlung wollte, dass er in Union City bleibt.«
»>Wirklich? Davon sagte er aber nichts. Hat das etwas mit seinen Studien zu tun?«<
»Mehr oder weniger«, sagte Thrr-mezaz ausweichend. Halbamtliche Einzelheiten der Mrachani-Expedition kursierten bereits seit einem guten Vollbogen über sichere Krieger-Pfade, aber das hieß nicht, dass die Nachrichten auch schon der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden wären. Die Chancen standen gut, dass sie noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen waren und dass diese Gefahr vorläufig auch nicht bestand. »Weißt du zufällig, welchen Flug er genommen hat?«
»>Nein, aber ich kann es herausfinden. Ist das ein Jux oder was?<«
Thrr-mezaz grinste verkniffen. Jux - Familien-Slang für eine extrem wichtige Angelegenheit und abgeleitet von der Ernsthaftigkeit, mit der er und Thrr-gilag solche Dinge betrachtet hatten, als sie Kinder waren. »Ja, es könnte sich durchaus um einen Jux handeln«, pflichtete er ihm nüchtern bei. »Sowohl für ihn als auch für mich.«
»>Ich verstehe, mein Sohn. Wenn du den Pfad für einen Centumtakt halten könntest - ich will sehen, was ich in Erfahrung bringen kann.«<
»Ja, bitte«, sagte Thrr-mezaz.
Der Ältere verschwand.
Weitere Kostenlose Bücher