Eroberer 3 - Die Rache
halten. Diese ganze Sache gefiel ihm auch nicht besser als den anderen. Sogar noch viel weniger - er spürte noch immer eine leichte Steifigkeit im Genick, wo der Mensch Pheylan Cavanagh ihn bei seiner Flucht gepackt hatte. Die Menschen waren Aliens mit der grundsätzlichen Unberechenbarkeit, die damit einherging.
Aber es musste getan werden. Das war das Fazit: Es musste getan werden. »Wenn ihr mich entschuldigen wollt, ich ruhe mich lieber noch etwas aus. Es wird ein sehr anstrengender Vollbogen werden.«
»Ich komme mit«, sagte Klnn-dawan-a, stand auf und ging zu ihm. »Ich möchte dich wenigstens noch zu deiner Unterkunft begleiten.«
Um ihm vor seiner Ankunft am Thrr-Familienschrein ein letztes Mal »Leb wohl« zu sagen? Aber daran wollte Thrr-gilag jetzt wirklich nicht denken. Und sagte er sich, dass Klnn-dawan-a sich wohl auch nicht mit solchen Gedanken belasten wollte. »Klar«, sagte er. »Schlaf gut, Thrr-mezaz. Wir sehen uns im Vormittenbogen.«
18
»In Ordnung - aufpassen!«, sagte Aric und trat zur Seite, als die vier stämmigen Yycroman-Männchen die 110-mm-Kanone von NorCoord anhoben und sie sich auf die Schultern wuchteten. Die schiere Größe der Kanone deutete schon auf ein Gewicht jenseits der zweihundert Kilogramm hin, und Aric wollte eine Ausweichmöglichkeit haben, falls die Yycromae das Ding fallen ließen.
Zum Glück hatten sie die Sache aber im Griff. Sie stießen im Chor seltsame Grunzlaute aus und hoben die Kanone wie Gewichtheber an ihren Platz unter den Tragflügelstummeln des Frachters, der über ihnen aufragte. Die zwei Männchen, die auf einem behelfsmäßigen Gerüst warteten, packten mit an, und nachdem ein halbes Dutzend Mal kurz Funken gesprüht hatten, war die Kanone durch Punktschweißen montiert.
»Großartig«, sagte Aric und atmete ein wenig leichter, während er sich vorsichtig von der Seite näherte und die Schweißpunkte begutachtete. Sie würden natürlich keiner großen Beanspruchung unterliegen, aber sie waren mehr als ausreichend, um die Kanone für die zwanzig Minuten zu fixieren, die der Klebstoff zum Aushärten brauchte.
»In Ordnung, jetzt müsst ihr die Kabel - die aus dem Flügel herauskommen - mit diesen Anschlüssen verbinden.«
Einer der Yycromae auf dem Gerüst grunzte, und sie machten sich an die Arbeit. »Wer hat das Mikro-Plus-Schild?
«, fragte Arie und schaute sich um.
[Hier], sagte ein anderer Yycroma und trat mit dem weichen metallischen Material in der Hand vor.
»Wirf es zu ihnen hoch«, rief Aric ihm zu. »Ihr, da oben - achtet darauf, dass ihr alle freiliegenden Abschnitte der Kabel mit einer doppelten Schicht umwickelt, bevor ihr sie isoliert.«
Aric erkannte aus dem rechten Augenwinkel eine Bewegung und drehte sich um. Ein Yycroman-Weibchen kam im wallenden halblangen Umhang einer Regierungsangestellten im gehobenen Dienst auf ihn zu. [Aric Cavanagh], begrüßte sie ihn und ließ mit ihren schwarzen Augen den Blick über die Arbeiten schweifen, die über ihren Köpfen verrichtet wurden. [Hast du irgendwelche Fortschritte zu berichten?]
»Ich müsste bald welche melden können«, sagte Aric zu ihr. »Sobald die Kabel und die magnetische Mikro-Plus-Abschirmung installiert wurden, kann man das Steuermodul auf seine Funktionsfähigkeit testen. Die Abschirmung müsste die Phaseninterferenz-Probleme beheben.«
[Und dann?]
Aric wies nach oben. »Noch ein Isolierrohr aus armiertem Stahl um die Kabel, und wir wären damit fertig. Dann müssen wir nur noch die drei Bauteile korrigieren, die falsch montiert wurden, und sicherstellen, dass die Arbeiter diesen Schritt künftig bei den Arbeitsabläufen berücksichtigen.«
Das Weibchen schaute noch immer nach oben. [Ist deine Hilfe noch erforderlich?], fragte sie.
Aric schaute sie mit gerunzelter Stirn an, und er verspürte plötzlich ein flaues Gefühl in der Magengegend. »Wie meinst du das?«
[Du bist den Yycromae von großem Nutzen gewesen], sagte sie. [Ich wiederhole die Frage: Ist deine Hilfe noch erforderlich?]
Aric rechnete mit dem Schlimmsten. Eine merkwürdige Frage, die durch die kalte Yycroman-Rhetorik geradezu bedrohlich wirkte. »Eigentlich nicht«, räumte er ein. »Ich könnte euch bestimmt noch behilflich sein, aber ihr braucht mich nicht mehr unbedingt. Eure Leute müssten nun auch allein zurechtkommen.«
[Danke], sagte sie und richtete den Blick wieder auf ihn. [Komm bitte mit mir.]
Mit den obligatorischen zwei Männchen, die die Nachhut bildeten, verließ das Weibchen
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