Eroberer 3 - Die Rache
...« Ich will doch gar nicht mit ihnen abreisen! Nun, es wäre sinnlos gewesen, diese Wörter auszusprechen.
Welchen Druck auch immer Daschka ausgeübt hatte -diplomatischen oder sonstigen -, Klyveress hatte ihm eindeutig nachgegeben.
[Wir wissen deine Dienste sehr zu schätzen, Aric Cavanagh], sagte Klyveress ernst. [Das Volk der Yycromae wird das nicht so bald vergessen.]
»Nein, natürlich nicht«, murmelte Aric. Er hatte seine Schuldigkeit getan und wurde nun kaltblütig den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. »Ich werde es auch nicht vergessen.«
Ein Bodenfahrzeug mit einem Yycroman-Fahrer wartete vor dem Gebäude, um die drei Menschen zurück zum Raumhafen zu bringen. Die Fahrt war kurz und sehr ruhig.
Daschkas Schiff erwies sich als ein etwas vergammeltes altes Raumschiff der Schoner-Klasse Wolfgant mit dem Namen Glücklicher Umstand, der in verschnörkelten Lettern am Bug eingraviert war. Als sie dort ankamen, war Arics Gepäck schon akkurat am Fuß der Rampe aufgestapelt, und die Yycroman-Arbeiter des Raumhafens schlossen gerade die Startvorbereitungs-Wartung ab. »Sie müssen es den Yycromae übergeben«, sagte Cho Ming, als sie das Gepäck die Rampe hinauftrugen. »Auf gerader Strecke deklassieren sie die gesamte Konkurrenz.«
»Unter anderem deshalb sind sie so gefährlich«, sagte Daschka verdrießlich, während er die Luke hinter ihnen verschloss. »Körperkraft in Verbindung mit betonköpfiger Sturheit ist eine fatale Kombination.«
»Ja.« Cho Ming warf Arie einen fragenden Blick zu. »Apropos Sturheit - ist Ihnen bei der ganzen Sache nicht auch etwas spanisch vorgekommen? Wir tauchen hier auf, verlangen die Auslieferung von Cavanagh, und die ci Yyatoor entspricht sofort diesem Verlangen. Kein Beharren auf Souveränitätsrechten, keine Nachfrage nach Papieren oder einem offiziellen Vorgang - nichts. Sie liefert ihn einfach aus.«
»Das ist mir auch aufgefallen«, pflichtete Daschka ihm bei und musterte Arie ebenfalls mit einem nachdenklichen Blick. »Sie haben ihre Gastfreundschaft wohl etwas überstrapaziert, Cavanagh?«
»Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Arie. »Vielleicht hat das gehäufte Auftreten von Schlapphüten des militärischen Nachrichtendiensts von NorCoord sie einfach nur nervös gemacht.«
Daschka grinste verkniffen. »Kluger Junge«, sagte er. »Was hat sie getan - Ihnen Bronskis Unterschrift auf dieser Benehmenserklärung gezeigt, die Ihr Vater mit der Brechstange durchgesetzt hatte? Wo ist der ehrenwerte Lord Cavanagh überhaupt?«
Arie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht.«
Daschka grunzte. »Die ci Yyatoor wusste es auch nicht. Hat sie jedenfalls behauptet.«
»Vielleicht hat sie uns deshalb den da gegeben«, mutmaßte Cho Ming. »Hat uns einen Knochen hingeworfen, während sie Lord Cavanagh irgendwo unter ihren Fittichen hat.«
»Soweit ich weiß, ist er nicht hier«, sagte Aric. Er zögerte ...
»Wenn Sie zu anderen Erkenntnissen gelangen, würde mich das sehr interessieren.«
»Darauf möchte ich wetten«, sagte Daschka. »Also gut, sehen wir mal, was wir noch alles herausfinden. Verstauen Sie Ihr Zeug in Kabine Drei, und dann kommen Sie aufs Flugdeck.«
Das Flugdeck hielt eine Überraschung für Aric bereit, als er dort ankam. Die Vorderseite, mit der geschwungenen Kanzel und den Steuer- und Navigationskonsolen, war wie für ein Schiff der Schoner-Klasse dimensioniert. Doch der hintere Bereich, wo normalerweise nur die Monitore für die Schiffstechnik und die Lebenserhaltungssysteme standen, war fast aufs Vierfache der Normalgröße erweitert und mit einer verwirrenden Vielfalt elektronischer Ausrüstung ausgestattet worden. »Herzlich willkommen beim mobilen Nachrichtendienst von NorCoord«, sagte Cho Ming aus den Tiefen einer der drei Sitze im hinteren Abschnitt. »Ihr erster Besuch, nehme ich an?«
»Ja«, sagte Aric und schaute sich um. Etwa die Hälfte der Ausrüstung vermochte er vage zu identifizieren oder ihre Funktion zumindest zu erraten. Mit dem Rest konnte er aber nichts anfangen.
»Wohl auch Ihr letzter«, rief Daschka von der Station des Piloten. »Selbstverständlich unterliegt das alles den Bestimmungen für die offizielle Geheimhaltung. Setzen Sie sich und schnallen Sie sich an - wir haben Startfreigabe. Und fassen Sie nichts an.«
Aric nahm den Sitz direkt neben Cho Ming. »Haben Sie schon etwas herausgefunden?«
»Nur dass die Yycromae plötzlich wie Biber beim Rinden-Schlussverkauf herumrennen«, sagte Cho Ming, schaute mit
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