Eroberer 3 - Die Rache
plötzlich bewusst, dass seine Hände die Sicherheitsgurte umklammerten. »Sie haben keine Chance«, flüsterte er. »Nicht die geringste Chance.«
»Es sieht nicht gut aus«, bestätigte Daschka. »Waren die Cluster-Projektile denn alles, was sie hatten?«
Aric atmete tief durch. Die Schiffe der Eroberer hingen dort im All und warteten mit überheblicher Geduld, dass die Yycromae sich entschieden, wer von ihnen das nächste Opfer sein solle. »Nein«, sagte er und riss sich von dem Bild des Schreckens los, das er gerade gesehen hatte. »Nein, sie hatten auch ein paar Raum-Raum-Raketen von Nadezda -Deathknell XII, glaube ich - und noch eine 110-mm-Kanone von NorCoord. Dann hatten sie auch noch ein paar Waffen aus eigener Produktion.«
»Sie waren ziemlich gut bestückt, als wir zum ersten Mal mit ihnen aneinandergerieten«, sagte Daschka. »Wollen wir hoffen, dass sie noch etwas davon übrig haben - es geht wieder los.«
Eine neue Gruppe von Feuerschweifen war erschienen. Diesmal waren es vielleicht fünfzig, die wie Selbstmörder frontal gegen die Eroberer anstürmten. »Sie setzen die 110-mm-Kanone ein«, meldete Cho Ming. »Sieht so aus...
ich will verdammt sein.«
»Was denn?«, fragte Daschka.
»Diese erste Angriffswelle war doch nicht so wirkungslos, wie ich zuerst glaubte«, sagte Cho Ming. Er klang beeindruckt. »Diese Gruppe feuert gezielt auf die Laser-Geschützöffnungen, aus denen die letzte Gruppe beschossen wurde.«
Aric sah beim Blick durch das Kanzeldach, dass die Schiffe der Eroberer das Feuer mit Verspätung erwiderten.
»Sie haben sich geopfert, um die Laser-Geschützöffnungen zu markieren?«
»Sieht ganz so aus«, meinte Daschka. »Ich sagte Ihnen doch, dass es sich lohnen würde, diese Schlacht aufzuzeichnen.«
Der Schusswechsel dauerte dieses Mal etwas länger. Aber eben nur etwas länger, und dann war die Yycroman-Offensive wieder ohne große Mühe zurückgeschlagen worden. »Irgendwelche Schäden bei den Eroberern?«, fragte Daschka.
»Schwer zu sagen«, erwiderte Cho Ming. »Aber es sieht so aus, als ob zehn bis fünfzehn ihrer Laser ausgefallen wären.«
Die Worte waren seinem Mund kaum entfleucht, als auch schon die nächste Staffel von Yycroman-Antriebsfeuer aufloderte. »Die dritte Welle ist raus«, meldete Cho Ming. »Sie konzentrieren den Beschuss auf die Laser-Geschützöffnungen.« Die Laser der Eroberer erwiderten das Feuer, und erneut wurde die Nacht durch explodierende Yycroman-Frachter zum Tag.
»Die vierte Welle!«, rief Cho Ming. »Sie folgt direkt auf die Dritte. Ich empfange Signale, dass Raketen scharfgemacht werden ... da kommen sie schon.«
Aric sah schielend durchs Kanzeldach. Das Antriebsfeuer ging fast in den Explosionsblitzen unter; aber er sah ab und zu schwaches sekundäres Antriebsfeuer, als die Deathknell-Raketen von den Yycroman-Verteidigern abgefeuert wurden. Die Laser wurden nun auf diese neue Bedrohung ausgerichtet, und kleinere Blitze zuckten auf, wo sie ihr Ziel fanden. Arie packte die Sicherheitsgurte ...
Und plötzlich loderte ein greller blauweißer Lichtblitz an der Seite eines Eroberer-Schiffs auf.
»Treffer!«, stieß Aric hervor und schlug mit der Faust auf den Rand der Konsole, so dass er durch den Rückstoß in die Sicherheitsgurte gepresst wurde.
»Ganz ruhig«, sagte Daschka ihm. »Wir wollen erst mal sehen, ob überhaupt ein Schaden entstanden ist, bevor Sie den Schampus aufmachen. Cho Ming?«
»Kann noch nichts sagen«, erwiderte der andere. »Zu starkes Nachleuchten. Aber es ist so sicher wie die Hölle, dass sie ordentlich was abbekommen haben.«
Aric nickte stumm; das Hochgefühl, das er vor ein paar Sekunden noch verspürt hatte, war wieder der ernüchternden Realität gewichen. Die Eroberer-Schiffe feuerten nun aus allen Rohren, und die Yycroman-Verteidiger vergingen in Plasma- und Trümmerwolken. Inmitten des Gemetzels kamen noch zwei Deathknells durch, und noch zwei Feuerbälle tauchten die scharfen Kanten der Eroberer-Hexagone in ein blauweißes Licht. Ob die Explosionen überhaupt eine Wirkung erzielten, vermochte Aric von seinem Platz aus allerdings nicht zu erkennen.
Und nicht einmal Cho Ming saß. »Ich registriere keine Schäden durch die Deathknell-Explosionen«, meldete der Nachrichtendienstler mit einem Seufzer. »Wenn es welche gibt, müssen sie vernachlässigbar sein.«
»So viel also zu den Raketen«, sagte Daschka. »Und so viel zu den Yycromae. Haben Sie sonst noch ein paar gute
Weitere Kostenlose Bücher