Eroberer 3 - Die Rache
hervorschnellen. »Es wäre durchaus denkbar. Ich persönlich glaube aber, dass sie das aus eigenem Antrieb tun. Vielleicht stimmt es sogar, dass sie unter der Kuratel der Mensch-Eroberer stehen und glaubten, dass das der einzige Weg sei, um mit uns ins Gespräch zu kommen.«
»Vielleicht. Auf jeden Fall sollten wir besser das Krieger-Kommando und den Oberclan-Primus davon in Kenntnis setzen. «<
»Unbedingt.« Nzz-oonaz warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Ich werde das erledigen - ich habe in zwanzig Centumtakten sowieso einen Gesprächstermin beim Primus. Mach dir aber keine Sorgen; ich glaube nicht, dass er den Mrachanis völlig vertraut. Und schon gar nicht nach den Ereignissen vor Phormbi an diesem Nachmittenbogen.«
Der Ältere ließ die Zunge hervorschnellen. »Du solltest die Schlacht bei Phormbi lieber nicht erwähnen, Sucher Nzz-oonaz«, sagte er.
»Ja, du hast Recht.« Nzz-oonaz nickte. Diese Krieger-Veteranen waren manchmal wirklich nervig, mit ihren ausufernden Erinnerungen und unbrauchbaren Hinweisen darauf, wie man die Dinge in ihrem Vollbogen gehandhabt hatte. Manchmal lohnte es sich aber doch, ihnen zuzuhören, so dass man Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen vermochte. »Sende alles bis auf diesen letzten Satz.«
»Zu Befehl«, sagte der Ältere und verschwand.
Er kam ein paar Takte später zurück. »>In Ordnung. Ich will dich nicht länger von deinen Verrichtungen abhalten, Nzz-oonaz. Vielen Dank für die Information.«<
»Kein Problem«, versicherte Nzz-oonaz ihm. »Dank an dich und an Klnn-dawan-a, weil sie diese Metabolismus-Sache aufgeklärt hat. Leb wohl!«
»>Leb wohl!«<
Das war es wohl, sagte Nzz-oonaz sich: vielleicht der letzte Stich in der Kantenarbeit bei diesem geplanten Angriff auf die Erde. Das ohnehin schon misstrauische Krieger-Kommando würde zweifellos auf weiteren Beweisen für die Zuverlässigkeit der Mrachanis bestehen, bevor man es riskierte, die Kriegsschiffe auf eine solche Mission zu entsenden.
Es musste verhindert werden, dass sie noch einmal in einen solchen Hinterhalt gerieten. Andererseits bestand auch die Möglichkeit, dass die Mrachanis ihr Spiel dann verloren glaubten und die Mensch-Eroberer auf sie hetzten, wenn sie tatsächlich mit dem Feind kollaborierten. Oder sie würden eine potenziell nützliche Verbindung irreparabel beschädigen, wenn die Mrachanis es doch ehrlich meinten.
Oder sie verharrten in Untätigkeit und ließen den Mensch-Eroberern Zeit, CIRCE in aller Ruhe zusammenzubauen.
Nzz-oonaz verzog das Gesicht. Er hatte einen sauren Geschmack unter der Zunge. Zum Glück, sagte er sich, würde er diese möglicherweise verhängnisvollen Entscheidungen nicht selbst treffen müssen. In diesem Fall wäre er nur der Kommunikator.
Er schaute wieder auf die Armbanduhr. Zeitplan hin oder her - diese Sache war wichtig genug, um das Krieger-Kommando damit zu behelligen. »Älterer?«
»Nein«, sagte Commodore Montgomery dezidiert. »Völlig ausgeschlossen.«
»Ich möchte Sie höflich bitten, sich das noch einmal zu überlegen, Sir«, sagte Daschka. Sein Ton war ruhig und respektvoll, aber Montgomery wusste es besser: Der Mann hatte dieses übersteigerte Selbstbewusstsein, das bei den Mitarbeitern des Militärischen Nachrichtendienstes von NorCoord wohl schon zum Anforderungsprofil zu gehören schien. »Das ist unsere Chance herauszufinden, woher dieser Überfalltrupp der Zhirrzh gekommen ist.«
Montgomery schnaubte. »Vertrauen Sie mir, Mister Daschka, wir wissen genau, wo sie herkommen. Wir hatten eine solche Nachricht sogar schon an eine ihrer Welten übermitteln wollen. Nun dürfte die Zustellung sich aber bis auf weiteres erledigt haben.«
»Ich meinte damit, dass wir nun die Gelegenheit hätten, herauszufinden, ob die Zhirrzh und Mrachanis eine Art Handel gemacht haben«, sagte Daschka. »Ob durch Zufall oder nicht - sie folgen zurzeit einem Vektor, auf dem sie von keinem der Tachyonen-Detektoren der Friedenstruppen in diesen zwei Sektoren erfasst werden. Wenn wir zulassen, dass sie aus unserem Erfassungsbereich verschwinden, werden wir sie verlieren.«
Eine der Anzeigen im Kommando-Ring leuchtete auf: Die Schadensmeldung von der Antilope war eingegangen.
»Sie haben doch auch ein Schiff, Mister Daschka«, erinnerte Montgomery den anderen barsch und überflog die Liste. Es sah nicht gut aus, aber es hätte noch viel schlimmer sein können. »Wenn Sie Kriegsschiffe der Zhirrzh jagen wollen, seien Sie mein Gast.«
»Das haben wir auch
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