Eroberer 3 - Die Rache
Transporter startklar zu machen und zehn Manipel seiner vertrauenswürdigsten Krieger zu mobilisieren. Wir werden aufbrechen, sobald sie bereit sind.«
Die zwei Älteren verschwanden. »Ich hoffe, du weißt, was du tust, mein Sohn«, sagte der Achtundzwanzigste leise und verharrte neben dem Primus.
»Das weiß ich«, sagte der Primus mit fester Stimme, öffnete die Tresor-Schublade des Schreibtischs und holte die gepackte Reisetasche heraus, die er immer dort aufbewahrte. »Ich vertraue Nzz-oonaz' Urteilsvermögen. Außerdem bin ich gut geschützt.«
»Auch das beste Urteilsvermögen kann manipuliert werden«, gab der Achtundzwanzigste zu bedenken. »Und wenn der Sprecher für Dhaa'rr dahintersteckt, ist ein offener Angriff sowieso eher unwahrscheinlich. Es könnte auch nur ein Trick sein, um dich für ein paar Zehntbögen aus Union City rauszulocken.«
»Ich weiß nicht, was das für einen Sinn haben sollte«, sagte der Primus. »Ich werde schließlich die ganze Zeit mit der Oberclan-Versammlung und dem Krieger-Kommando in Verbindung stehen.«
»Vielleicht hat es auch gar nichts mit dir zu tun«, raunte der Vierte dunkel. »Zumindest nicht direkt.« Er ließ vielsagend die Zunge in Richtung der Tresorschublade des Schreibtischs hervorschnellen.
Die Schublade mit der Kiste, die Sprecher Cvv-panav ihm im letzten Vollbogen unter die Nase gehalten hatte. Mit Prr't-zevistis fsss-Organ darin.
Cvv-panav selbst hätte eigentlich wieder auf Dharanv sein müssen; aber das wollte natürlich nichts heißen. Wenn er diesen Plan ausgeheckt hatte, hätten seine Agenten im Oberclan-Komplex schon Position bezogen. »Da ist etwas dran«, pflichtete er ihm bei, schloss die Schublade auf und holte die Kiste heraus. »Aber ich glaube, dass wir das in den Griff bekommen können.«
»Wie denn?«, fragte der Siebzehnte. »Welchen Ort gäbe es, der ein noch sicheres Versteck wäre als dieser hier?«
»Ein Ort, an dem Tausende von Älteren seinen Diebstahl bezeugen könnten«, sagte der Primus ihm und steckte die Kiste in ein leeres Seitenfach der Reisetasche.
»Nachdem sie auch Zeugen eines direkten Angriffs auf den Oberclan-Primus selbst wurden«, sagte der Vierte und bekundete mit einem Kopfnicken seine Zustimmung. »Ausgezeichnet.«
»Jedenfalls nicht ganz abwegig«, sagte der Siebzehnte skeptisch. »Mit einem raffinierten Plan könnte man dennoch Erfolg haben.«
»Mit welchem Plan denn?«, fragte der Vierte spöttisch. »Der Primus wird von einigen der besten Krieger des Oberclans begleitet...«
»Was auch immer dahintersteckt, wir werden es bald wissen«, unterbrach der Primus sie, indem er ungeduldig die Zunge hervorschnellen ließ. Er schwor sich, dass er auf gar keinen Fall diese nervtötende Angewohnheit annehmen würde, die Entscheidungen des Oberclan-Primus infrage zu stellen, wenn er selbst in die Älterenschaft erhoben worden war. »Siebzehnter, informiere Kommandant Oclan-barjak, dass ich auf dem Weg zum Transporthangar bin.«
Er marschierte - noch immer verstimmt - den Gang entlang, und die Krieger folgten ihm. Und er wollte gar nicht erst wissen, wie viele der Ex-Primusse da drin sich genau das Gleiche geschworen hatten.
Die Relais knackten - das Geräusch ertönte in der vorderen Parkbucht viel lauter als auf dem Flugdeck. Wieder war die Glücklicher Umstand in den Normalraum zurückgefallen.
»Los geht's«, sagte Quinn mit gedämpfter Stimme. Er steckte in der Schwerelosigkeit mit Kopf und Armen in der Sensorenzugangsluke an der Steuerbordseite der Corvine.
»Okay, hochfahren«, ertönte Daschkas Stimme über die offene Wechselsprechverbindung zum Flugdeck. »Wollen mal sehen, ob sie schon abgetaucht sind.«
»Alles klar«, antwortete die Stimme von Cho Ming.
»Etwas gerader halten, bitte«, sagte Quinn.
»'tschuldigung«, erwiderte Arie und richtete die Diagnoseanzeige, die er hielt, so aus, dass Quinn sie über seine Schulter besser sehen konnte. Sie waren vielleicht schon ein Dutzend Mal in den Normalraum zurückgefallen, seit sie die Trafalgar verlassen hatten, um die Bewegungen der fliehenden Zhirrzh-Kriegsschiffe zu verfolgen. Eine perfekte Verfolgungsstrategie, die anscheinend direkt dem Handbuch des Militärischen Nachrichtendiensts von NorCoord entnommen war.
Nur dass Aric sich fragte, ob die Technik in diesem Fall sich nicht als kontraproduktiv erwies. Jedes Mal, wenn sie in den Normalraum zurückfielen und die fliehenden Zhirrzh-Kriegsschiffe ihrem Beispiel nicht folgten, fielen die
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