Eroberer 3 - Die Rache
Anflug von Furcht und Schuldbewusstsein erschien in Thrr't-rokiks Gesicht, bevor er es dann zu kaschieren vermochte. Aber er hatte schon genug preisgegeben. »Was ich meinte ...«
»Was du meintest, ist, dass du mit ihm gesprochen hast«, unterbrach der Primus ihn.
»Du arroganter Dummkopf«, sagte Oclan-barjak knurrend und sah Thrr't-rokik finster an. »Das Krieger-Kommando hat die Kommunikation mit den Mensch-Eroberern doch strikt verboten ...«
»Das ist jetzt nicht mehr wichtig«, unterbrach der Primus ihn. »Thrr't-rokik, du sagtest, dass Bronski gesagt hätte, Lord Stewart Cavanagh sei wichtig. Ist er das?«
»Das war er einmal«, sagte Thrr't-rokik. »Er war ein Mitglied der menschlichen Entsprechung der Oberclan-Versammlung. Aber er hat sie kurz zuvor verlassen, bevor seine Frau starb.«
»Aber er hat wahrscheinlich noch Kontakte zu anderen Anführern der Mensch-Eroberer«, sagte der Primus mit einem Kopfnicken. »Mehr werden wir vielleicht auch gar nicht brauchen.«
Oclan-barjak ließ die Zunge hervorschnellen. »Oberclan-Primus, ich rate dir dringend, dir das noch einmal zu überlegen. Außer Thrr't-rokiks illegalen Gesprächen wissen wir im Grunde überhaupt nichts über dieses Alien.«
»Wir haben keine Wahl, Kommandant«, sagte der Primus. »Wir haben im Moment genau zwei unmittelbare Kontakte mit den Mensch-Eroberern: Lord Stewart Cavanagh und sein Sohn und seine Tochter.«
Thrr't-rokik schreckte auf. »Sein Sohn und Tochter?«
»Ja«, sagte der Primus und winkte Prr't-zevisti zu sich. »Und ich möchte dich noch mit jemandem bekanntmachen.
Das ist Prr't-zevisti von Dhaa'rr.«
»Ja, ich erinnere mich an den Namen«, murmelte Thrr't-rokik. »Es ging das Gerücht, dass die Mensch-Eroberer auf Dorcas dich zerstört hätten.«
»Ich war nur ihr unfreiwilliger Gast«, sagte Prr't-zevisti. »Mit der Hilfe von Melinda Cavanagh und einem zu Besuch weilenden Zhirrzh-Sucher ist mir dann die Flucht gelungen.«
Thrr't-rokik beugte sich zu ihm hinüber. »Ein Sucher war zu Besuch? Kennst du auch seinen Namen?«
»Es ist dein Sohn Thrr-gilag«, bestätigte der Primus. »Ich hatte ihn dorthin geschickt, um ein paar Studien für mich durchzuführen. Geh und sag Lord Stewart Cavanagh, dass wir einen Vertrag haben. Dann gehst du zur Geschlossener Mund und sagst Sucher Nzz-oonaz, dass er so viele Krieger entsenden soll, wie er braucht, um die drei Mensch-Eroberer herauszuholen.«
»Zu Befehl.« Thrr't-rokik verschwand.
Oclan-barjak ließ in einer Geste der Verneinung die Zunge hervorschnellen. »Ich hoffe, dass du weißt, was du tust, Ober-clan-Primus«, sagte er. »Wenn Sprecher Cvv-panav auch nur den geringsten Wind davon kriegt, wird er dich am Mittenbogen für die Schnappfische an einen Pfahl binden lassen.«
»Sprecher Cvv-panav ist zu beschäftigt, auf Dorcas den Politiker zu mimen, um sich auch noch hier einzumischen«, sagte der Primus grimmig. Das stimmte zwar; aber was Oclan-barjak wahrscheinlich nicht erkannte, war die potenziell gefährliche Verquickung der Lage auf Dorcas und auf Mra. Lord Stewart Cavanaghs Sohn und Tochter waren Schlüsselfiguren in Cvv-panavs Plan ... und falls ihnen irgendetwas zustieß, würde das die Bereitschaft ihres Vaters, eine Waffenruhe herbeizuführen, wohl stark beeinträchtigen.
Und dann kam Thrr't-rokik plötzlich zurück - mit einem Ausdruck der Angst und Betroffenheit im Gesicht. »Es gibt Probleme!«, platzte er heraus. »Die Mensch-Eroberer greifen an!«
»Was?«, rief Oclan-barjak bellend. »Wer wird angegriffen?«
»Die Geschlossener Mund«, sagte Thrr't-rokik. »Und Nzz-oonaz sagt, dass sie die Waffe namens CIRCE
einsetzen!«
28
»Bitte«, flehte Valloittaja. Seine Stimme hallte durch den leeren Hangar zur halboffenen Luke. »Du musst uns Krieger zu Hilfe schicken, Sucher Nzz-oonaz. Sonst wird niemand von uns diesen Angriff überleben.«
Kommandant Sps-kudah ließ ungeduldig die Zunge hervorschnellen. »Sucher, wir können nicht einfach hier herumsitzen und dabei zusehen, wie unsere Verbündeten vernichtet werden«, sagte er schroff. »Worum auch immer es sich bei diesem CIRCE-Ding handelt, von dem er spricht - es muss etwas ganz Schlimmes sein, wenn er sich so darüber aufregt.«
»Deine Krieger bleiben hier bei uns in der Geschlossener Mund, Kommandant«, sagte Nzz-oonaz und versuchte den Schwanz ruhig zu halten und souverän aufzutreten. Das Flehen ging auch ihm nahe; aber er hatte trotzdem den Verdacht, dass die Mrachanis nur deshalb so
Weitere Kostenlose Bücher