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Eroberer 3 - Die Rache

Eroberer 3 - Die Rache

Titel: Eroberer 3 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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sagte sie ihm. »Es ist - was, schon zwei Zykliken her, seit wir uns zuletzt begegnet sind?«
    »Eher ein und zwei Drittel«, sagte Klnn-vavgi und ließ die Zunge in Richtung des Gestells mit kavra-Früchten hervorschnellen, das neben ihm stand. Im Allgemeinen verzichtete man bei so engen Familienangehörigen auf den Ritus der kavra, doch wurde das auf Stützpunkten der Krieger offensichtlich strenger gehandhabt. »Es war bei Point Kylre, bei der Verbandelungs-Zeremonie von Klnn-poroo und Rka-felmib.«
    Klnn-dawan-a schaute ihn durchdringend an und drückte die Zunge fest gegen die Oberseite der Mundhöhle. Aber es lag nicht diese listige Nuance in seinem Ausdruck, die sie eigentlich erwartet hätte. »Du hast doch bestimmt auch schon gehört, dass die Anführer des Dhaa'rr-Clans mein Verbandelungs-Gelöbnis mit Thrr-gilag annulliert haben.«
    »Ja«, sagte Klnn-vavgi und vermied es, sie anzuschauen, als er eine kavra vom Gestell nahm. »Wir haben hier ein paar Dhaa'rr-Ältere, die uns über den neuesten Klatsch und Tratsch von Zuhause auf dem Laufenden halten.«
    Klnn-dawan-a nahm sich auch eine kavra-, die Zunge war noch immer fest an die Mundhöhle gepresst. Klatsch und Tratsch. Ihre Liebe zu Thrr-gilag - seine Liebe zu ihr -, ihre erhoffte, ersehnte, erflehte gemeinsame Zukunft: Das hatte keinen höheren Stellenwert mehr als Klatsch und Tratsch.
    Klnn-vavgi musste etwas in ihrem Gesichtsausdruck bemerkt haben. »Es tut mir leid«, sagte er schnell. »Ich habe es nicht so gemeint, wie es sich angehört hat.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Klnn-dawan-a. »Ich glaube, für alle anderen dürfte es auch keine größere Bedeutung haben.« Sie hob die kavra-Frucht hoch und tranchierte sie zweimal mit der Zungenkante - vielleicht vehementer, als eigentlich nötig gewesen wäre.
    Klnn-vavgi vollführte seinen Part der Zeremonie, und dann ließen sie die in Scheiben geschnittenen Früchte in die Biotonne fallen. »Kommandant Thrr-mezaz wollte, dass ich dich gleich nach seiner Ankunft zu ihm bringe«, sagte er und wies auf eines der Gebäude in der Nähe der Landezone. »Soweit ich weiß, hast du auch ein paar persönliche Botschaften und Gegenstände von Dharanv für die Dhaa'rr-Krieger hier mitgebracht.«
    »Ja«, sagte Klnn-dawan-a. »Sie befinden sich bei den sonstigen Vorräten im Frachtraum des Shuttles.«
    »Die Krieger werden sich sicherlich darüber freuen«, sagte er und warf ihr einen nachdenklichen Blick zu. »Ich bin aber etwas erstaunt, dass du wegen solcher Banalitäten selbst die weite Reise hierher unternommen hast.«
    »Trost für Krieger in einem Kriegsgebiet ist wohl kaum eine Banalität«, wies Klnn-dawan-a ihn milde zurecht.
    »Ist es sehr wohl, wenn andere Dinge Vorrang haben«, sagte Klnn-vavgi. »Mitten im Krieg gegen eine fremde Rasse sollte eine Expertin für Aliens und fremde Kulturen eigentlich dringendere Dinge zu erledigen haben.«
    »Wenn man sich auf einem Gebiet spezialisiert hat, ist man deswegen noch nicht unbedingt ein Experte«, stellte Klnn-dawan-a fest. »Ich bin sicher, dass das Krieger-Kommando die wahren Experten schon auf Trab halten wird.«
    »Natürlich«, sagte Klnn-vavgi. »Trotzdem schien Kommandant Thrr-mezaz sehr daran gelegen, dass man dir die Genehmigung erteilte, persönlich hier zu landen. Er hatte deshalb sogar eine kleine Auseinandersetzung mit dem Obersten Schiffskommandanten Dkll-kumvit.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass er darauf brennt, etwas von seinem Bruder zu hören und zu erfahren, was bei der Anhörung wegen des Verbandelungs-Gelöbnisses herausgekommen ist«, sagte Klnn-dawan-a mit bemüht fester Stimme. Offenkundig wollte Klnn-vavgi ihr die Geschichte mit den persönlichen Botschaften nicht so recht abkaufen.
    Und wenn er sich nicht zum Narren halten ließ, würden andere wahrscheinlich auch nicht darauf hereinfallen. Und falls auch nur einer von ihnen so viel Verdacht schöpfte, um den Älteren zu befehlen, eine gründliche Untersuchung des Beutels durchzuführen, der an ihrer Taille hing ...
    »Natürlich geht mich das nichts an«, sagte Klnn-vavgi mit einem Achselzucken. »Es gibt hier aber ein paar Leute, die glauben, dass alles, was auf Dorcas vorgeht, sie etwas anginge. Nur damit du Bescheid weißt. Wir sind auch schon da.«
    »Vielen Dank«, murmelte Klnn-dawan-a, als sie zwischen den beiden Posten, die die Tür bewachten, hindurchgingen und das Gebäude betraten. Ja, die Älteren würden ganz bestimmt versuchen, das Puzzle zusammenzusetzen. Sie

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