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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Murray Leinster
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alles in bester Ordnung. Er war aus der herabstürzenden Rakete herausgeschleudert worden wie hundertmal vor ihm die Instrumente, und dann hatte sich der Fallschirm geöffnet und trug ihn sicher und sanft zur Erde zurück, genau wie es mit den Instrumenten geschehen war.
    Jetzt war er fast unten.
    Er atmete tief durch und sah die Berge und das weite, von der Sonne überglühte Gelände mit dem Mezquite-Gesträuch. Er konnte das Offizierswohnhaus sehen, wo er am Morgen gefrühstückt hatte. Er sah den Bunker und den schlanken Abschußturm, von dem er vor so kurzer Zeit erst gestartet war.
    Dann erhob sich eine Staubwolke. Das war das Einholkommando. Man hatte ihn jede Sekunde auf dem Radarschirm gehabt, und man würde zur Stelle sein, wenn er die Füße auf den Boden setzte. Randy würde da sein und all die anderen, die so gern an seiner Stelle gewesen wären. Jetzt würden sie jubeln, weil er heil wieder zurückkam. Sie würden lachen, fluchen, begeistert und glücklich sein ...
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, daß es schrecklich wäre, wenn sie nicht jubelten. Er selbst fühlte kein Gefühl des Stolzes. Er hatte nichts vollbracht. Er hatte nur einen Flug unternommen, den die anderen möglich gemacht hatten. Freude über den Erfolg des Projekts – ja, die fühlte er.
    Jetzt sah er das Ganze aus der richtigen Perspektive. Während er unter dem Fallschirm pendelte, konnte er genau abschätzen, was geschehen war. Es war für die Menschen möglich geworden, an den Rand des Vakuums vorzustoßen, von wo aus man mit seinen eigenen Augen die Sonne und die Sterne in all ihrer Herrlichkeit erblicken konnte. Und was von Menschen bewältigt werden konnte, mußte eben unternommen werden.
    Er war der erste gewesen, der es geschafft hatte.
    Ein ausnehmend wohliges Gefühl überkam ihn, während sein Fall unter dem weißen Nylonpilz immer ruhiger wurde und das Einholkommando in mehreren Wagen auf die Stelle zuraste, wo er landen würde.

 
2
     
    Als Ed McCauley noch ein verhältnismäßig junger Offizier war, harrten noch viele Projekte der Verwirklichung. Künstliche Satelliten umkreisten die Erde von Westen nach Osten und über die Pole und in anderen Umlaufbahnen. Künstliche Satelliten umkreisten sogar die Sonne, und in regelmäßigen Abständen wurden neue Satelliten für neue Zwecke auf die Reise geschickt. Auf dem Mond war ein Robotschiff gelandet, und eine Robotstation gab ab und zu Berichte über Temperatur, Frequenz der kosmischen Strahlen und überraschend viele Mondbeben.
    Trotzdem – vieles war noch nicht erreicht worden. Der Mensch hatte die Erde in Raumkapseln umkreist, aber noch nie hatte ein Mensch sein eigenes Raumschiff in den Weltraum geflogen und es wieder auf der Erde gelandet. Bis das geschehen war, konnte man überhaupt nicht von Raumschiffen sprechen. Raumflugkörper – ja. Satelliten – ja. Aber ein Schiff mußte selbst starten und landen können, und dann erst würde man sagen können, daß es Raumschiffe gäbe.
     
    *
     
    Der junge Major McCauley kam in einem Lufttransporter in Quartermain Base an. Der Transporter machte nur eine kurze Zwischenlandung, gerade lange genug, um ihn und zwei Postsäcke abzusetzen, die sofort von zwei Unteroffizieren weggeschleppt wurden. Dann dröhnte der Motor auf, der Transporter rollte an, hob ab, zog das Fahrgestell ein und flog dem blauen Himmel entgegen. McCauley blieb sozusagen in einer Leere zurück. Er fühlte sich sehr einsam.
    Niemand nahm Notiz von ihm. Kein Mensch war zu sehen. Einerseits war das eine Erleichterung, denn McCauley hatte schon einmal einen Rummel um seine Person mitgemacht, und das genügte ihm.
    Er war damals als erster Mensch mit einer Aerobee aufgestiegen, und jetzt lag ein Projekt mit einer X-21 vor ihm, und wieder wünschten sich viele, an seiner Stelle zu sein. Er zog es vor, weder an den einen noch an den anderen Auftrag zu denken. So ging er also ohne Aufhebens über den in der Sonnenglut liegenden Platz zu den Gebäuden. Die Gegend war völlig flach. Die niedrigen Hügel am anderen Ende des ausgetrockneten Seebetts stachen geradezu ins Auge; in jeder anderen Umgebung wären sie überhaupt nicht aufgefallen. Er sah eine Reihe Hangars und ließ prüfend seinen Blick darüber gleiten. In dem einen dort könnte das neue Schiff sein.
    Er hatte das Gebäude erreicht, vor dem der Fahnenmast stand, nahm seine Reisetasche in die andere Hand und ging hinein. Als die Tür sich hinter ihm schloß, wischte er sich über die Stirn, doch dann

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