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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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Alessio schnitt ein Gesicht. „Ich habe einen Machtkampf mit einem sturen altenMann ausgefochten – und verloren.“
    „Das passiert Ihnen bestimmt nicht oft.“
    „Mit Fredo schon.“ Plötzlich lächelte er breit. „Er vergisst einfach nicht, dass sein Sohn Luca und ich zusammen aufgewachsen sind – und dass er uns ganz unparteiisch bestraft hat, wenn wir etwas angestellt hatten. Daran erinnert er mich heute manchmal noch gern. Allerdings hat er uns Jungen auch jeden Weg und Steg im Wald gezeigt. Er war für mich wie ein zweiter Vater.“
    „Und weshalb haben Sie jetzt eine Meinungsverschiedenheit?“, wollte Laura wissen und fügte schnell hinzu: „Nicht dass es mich etwas angeht.“
    „Das ist kein Geheimnis“, beruhigte Alessio sie. „Fredo mag das Leben im Ort nicht. Nachdem seine Frau gestorben war, zog er in eine Hütte auf dem Berg, wo er Ziegen hütet. Luca fürchtet, dass sein Vater zu alt für ein solches Leben ist, und möchte ihn zu sich nehmen. Fredo wiederum schimpft darüber, dass seine Schwiegertochter eine schlechte Köchin sei und außerdem eine zu scharfe Zunge habe. Ich habe offenbar noch zu schwache Gegenargumente.“
    „Sie geben nicht leicht auf, oder?“
    „Ich gebe niemals auf, bella mia.“ Er streckte sich auf dem Liegestuhl aus und wies auf ihr Buch. „Ist es gut?“
    „Laut Klappentext ein Bestseller.“
    „Und laut Laura Mason?“, fragte Alessio interessiert.
    „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber mein Urteil wird wahrscheinlich negativ ausfallen. Zu viele Klischees langweilen mich.“ Sie seufzte. „Leider ist es der einzige Lesestoff, den ich mitgebracht habe.“
    „Ich habe englische Bücher hier, sowohl moderne als auch Klassiker. Lassen Sie sich von Emilia die Bibliothek zeigen, und leihen Sie sich, was Sie wollen“, bot er ihr an.
    „Danke, das ist sehr nett von Ihnen. Sprechen Sie deshalb so ausgezeichnet Englisch, weil Sie viel lesen?“
    „Ja, und weil ich sowohl in den USA als auch in Großbritannien studiert habe.“ Alessio lächelte neckend. „Zum Glück,denn Ihr Italienisch ist ja sehr begrenzt.“
    „Mein Französisch ist dafür durchaus passabel!“, verteidigte sie sich. „Wenn ich den Urlaub machen würde, den ich ursprünglich geplant hatte, könnte ich mit meinen Sprachkenntnissen glänzen.“
    „Und welcher Urlaub war das?“, hakte er nach.
    Im Stillen verfluchte Laura sich, weil sie zum zweiten Mal etwas Persönliches ausplauderte und gegen die Abmachung mit Paolo verstieß. „Ich hatte an die Riviera gedacht“, erklärte sie. „Doch dann lernte ich Paolo kennen – und habe mich selbstverständlich anders entschieden.“
    „Natürlich“, stimmte Alessio zu. Es klang irgendwie ironisch. „Trotzdem wären Sie vielleicht besser bei Plan A geblieben. Dann wären Sie Tante Lucrezia nicht begegnet.“
    „In der Tat“, sagte sie beiläufig. „Und Paolo hätte sich womöglich nicht erkältet.“
    „Weil Sie ihn hätten warmhalten können“, meinte Alessio und beobachtete, wie sie unweigerlich errötete. „Haben Sie ihn schon besucht?“
    „Ich habe es versucht, aber seine Mutter lässt mich nicht. Anscheinend hat er Fieber.“
    „Und Ihr Anblick könnte es in schwindelerregende, tödliche Höhen treiben, fürchtet sie“, fügte er spöttisch hinzu. „Da hat sie vielleicht gar nicht so unrecht. Soll ich mal mit ihr reden?“
    „Würden Sie das wirklich tun?“, fragte Laura zweifelnd. „Warum?“
    „Wer bin ich denn, dass ich wahrer Liebe im Weg stehen dürfte?“, antwortete er bewusst schwülstig.
    „Kennen Sie Beatrice Manzone?“, wollte sie unvermittelt wissen.
    „Flüchtig. Warum fragen Sie?“
    „Ich habe überlegt, wie sie wohl ist.“
    Alessio kniff nun die Augen zusammen. „Was sagt denn Paolo?“
    „Dass sie reich ist.“
    „Das ist ein etwas knappes und unfreundliches Urteil“, entgegnete er. „Sie ist außerdem hübsch und nachgiebig. Sehr süß – wie Honig, den man nur in kleinen Mengen genießen sollte. Sie ist also ganz anders als Sie, cara Laura .“
    „Mir ging es nicht um den Vergleich!“
    „Was wollten Sie denn? Etwas, das Ihre Unsicherheit beseitigt? Da sollten Sie sich an Paolo wenden. Und ihm zufolge ist die Sache mit Beatrice Geschichte.“
    „Seine Mutter scheint das anders zu sehen“, wandte Laura ein.
    Er schwieg einen Moment lang, bevor er sagte: „Wenn Sie und Paolo sich einig sind, was zählt sonst?“ Dann stand Alessio rasch auf. Plötzlich wirkte er ungeduldig. „Kommen

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