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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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weiterspielen. Ich sage meiner Mutter, dass ich dich jeden Tag sehen will, damit ich schneller gesund werde. Weil ich doch ohne dich nicht leben kann“, fügte er inspiriert hinzu.
    Um sich zu beherrschen, presste Laura einen Moment lang die Lippen aufeinander. „So weit brauchst du wohl nicht zu gehen.“
    „Und du kannst auch ohne mich Ausflüge machen“, fuhr er fort. „ Mamma soll dir den Wagen zur Verfügung stellen.“ Wieder hustete er. „So, jetzt habe ich genug geredet. Der Hals tut mir weh. Ich muss jetzt schlafen.“
    „Ja, sicher.“ Sie ging zur Tür. „Dann bis morgen.“
    Im Flur lehnte Laura sich an die Wand und atmete tief durch. Die täglichen Besuche bei Paolo würden anstrengend werden. Wenigstens könnte sie nun ab und zu der Villa entfliehen.
    Und Alessios Gesellschaft.

6. KAPITEL
    Zu früh gefreut, dachte Laura einige Tage später, als sie noch immer in der Villa festsaß. Signora Vicente hatte ein Veto gegen die Benutzung des Autos eingelegt, das, wie sie meinte, für Notfälle ständig bereitstehen müsse.
    „Sie hätten das Angebot meines Neffen akzeptieren sollen, dass er Ihnen die Gegend zeigt“, hatte die Signora hinzugefügt.
    Laura hatte sich gefragt, woher Paolos Mutter davon wusste. Doch letztlich war es egal, denn Alessio hatte die Einladung nicht wiederholt, obwohl er häufig mit seinem Jeep unterwegs war.
    Der conte schien nun Wert darauf zu legen, Laura auf Abstand zu halten. Sie trafen sich nur noch beim Abendessen und unterhielten sich meist höflich und distanziert. Nach dem Essen zog er sich sofort zurück, und sie blieb sich selbst überlassen.
    Statt sich darüber zu freuen, fand Laura die neue Situation schwer erträglich. Wenn er nicht da war, musste sie ständig an ihn denken und wartete gespannt auf seine Rückkehr – das Geräusch seiner Schritte, den Klang seiner tiefen Stimme. Und nachts, wenn Laura nicht schlafen konnte, sah sie sein Gesicht vor sich …
    Bei jedem anderen hätte sie dieses Verhalten lächerlich gefunden – und wenn ihr jemals jemand gesagt hätte, sie würde solche Gefühle für einen Mann hegen, den sie kaum kannte, Laura hätte es nicht geglaubt. Und doch passierte es, siewand sich in den Fallstricken ungeahnter Empfindungen, die so alt waren wie die Menschheit.
    Wenigstens verfügte Laura nun über genug Lesestoff. Emilia hatte ihr die Bibliothek gezeigt, die Alessio auch als Arbeitszimmer diente – was erklärte, warum er sich so lange in der Villa aufhalten konnte. Laura hatte sich Jane Austens Roman Mansfield Park ausgeborgt, ein umfangreiches Werk, das sie seit der Schulzeit nicht mehr gelesen hatte.
    Und noch etwas half ihr über die einsamen Tage hinweg: Caio, der eine überraschende Zuneigung zu ihr gefasst hatte. Einmal war Laura im Garten Guillermo begegnet, der nur widerwillig den Hund ausführte. Spontan hatte sie angeboten, die Aufgabe zu übernehmen, falls Signora Vicente nichts dagegen habe.
    Seltsamerweise hatte Alessios Tante es erlaubt. Seitdem ging Laura mit Caio spazieren. Der Hund war so gehorsam, dass sie nach einigen Tagen sogar auf die Leine verzichtete. Manchmal begleitete er Laura zum Pool und lag unter dem Liegestuhl, oder er saß abends neben ihr im Salon, wenn sie Klavier spielte. Außer abends hielt sich der kleine Gefährte auch beim Essen in ihrer Nähe auf. Einige Male hatte er sogar während der Siesta auf Lauras Bett gelegen.
    „Wie ich sehe, haben Sie sich einen Bodyguard zugelegt“, hatte Alessio nur kommentiert, als sie sich einmal begegneten.
    Nachdem er weitergegangen war, hatte Laura Caio auf den Arm genommen und an sich gedrückt. „Wir beide sind hier die Außenseiter“, sagte sie, und beinah wehmütig leckte Caio ihr das Kinn.
    Natürlich nahm Laura den Hund nie mit zu Paolo, damit die Signora nicht merkte, dass das Tier sozusagen zum Feind übergelaufen war.
    Obwohl Paolo so gut wie beschwerdefrei war, blieb er im Bett. Laura wurde zunehmend ungehaltener, sowohl über sein Verhalten als auch ihre Lage. Die zehnminütigen Besuche und die gestelzte Unterhaltung überzeugten sicher niemandvon ihrer angeblich brennenden Leidenschaft! Und falls Paolos Mutter an der Tür lauschte – Laura zweifelte nicht daran, dass die Dame bereits ihre Brillanten darauf verwettete, dass Beatrice und Paolo demnächst heirateten.
    Paolo riet ihr, sich keine unnötigen Sorgen zu machen, und sie widersprach nicht. Schließlich war er der zahlende Kunde, auch wenn Laura den Handel inzwischen alles andere als

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