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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Mensch nicht ausschalten oder unauffällig zur Seite schaffen konnte. Mist! Und natürlich waren weder Hathor noch Kirke irgendwo zu sehen. Ich musste … ach verdammt! Mit einer Bewegung hatte ich mich von der Kette des Rates befreit, mit der anderen das Glas an mich gebracht. Sekunden, bevor Eros Hand es umschlossen und der Zauber uns alle ins Chaos katapultiert hätte.
    So griff der Liebesgott ins Leere.
    Verwirrt starrte er die Stelle an, an der eben noch Glas und Zauber gestanden hatten, dann wandte er sich mir zu. Sein Schimpfen erstickte bei meinem Anblick förmlich auf seinen Lippen und seine Überraschung gab mir Zeit, den von meiner Sukkubus-Magie in Schach gehaltenen, gezähmte Zauber in meiner Tasche zu verstauen. Später konnte Hathor ja dann testen, ob ihre Liebesgötter-können-Liebeszauber-anfassen-und-zum-Täter-zurückverfolgen-Theorie stimmte. Aber jetzt galt: Nur ein Problem zu einer Zeit! Schön langsam und hintereinander.
    Ich arrangierte die Liste neu und dann gleich noch einmal, als ich Psyche erkannte, die mit einem Mann an einem gemütlichen Zweiertisch saß und uns argwöhnisch beobachtete. Natürlich war der Mann, der sich krampfhaft hinter einer Bierflasche versteckte (das ist es, was ein sogenannter »Hide-Behind« tut, er versteckt sich immer und überall), auch ein Angestellter der »AV«. Wäre ja auch ein seltsamer Zufall gewesen, wenn nicht. So viel musste ich diesem Dorian zugestehen.
    Sekundenlang wog ich ab, ob ich den Liebeszauber auf ihrem Tisch ebenfalls einkassieren sollte, entschied mich aber dagegen. Konnte für mich und die Matching-Myth eigentlich nur von Vorteil sein. (Wie gesagt, manchmal kann ich ein Arsch sein.)
    Jetzt erst einmal unauffällig die Kette wieder umlegen und …
    »Hei, Boss.«
    »Hei, Gabriel.« Ich nahm meine rechte mit dem Schmuck wieder nach unten und schob ihn in meine Tasche, bevor ich meinen Angestellten vorstellte. Als Sirena ihre Aufmerksamkeit auf den Werwolf richtete, weihte ich Eros in die versteckten Liebeszauber ein.
    Keinen Augenblick zu spät.
    Mit einem infernalen Universallaut (»Ich liebe dich kaputt!«) stürzte sich der AV-Mitarbeiter auf Psyche – und wurde noch in der Luft von Eros zurückgezogen. Sekunden später waren auch die kleinen Putten da und halfen ihrem Chef, den liebeswütigen Widerspenstigen zu Boden zu ringen. Schließlich verschwand der Hide-Behind unter einer Masse von kleinen Babyengel/Liebesgöttchen. Einzig sein Kopf war ausgespart, so dass sein Mund nach Küssen schnappte, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Vorsichtig überließ Eros seinen Mini-Putten den gefallenen AV-Mitarbeiter und stand auf, um sich von seiner Frau als Held feiern zu lassen.
    Na bitte, Klient und Frau wieder glücklich!
    Ein winziges Fluggeschöpf landete auf meiner Schulter und hatte Glück, nicht augenblicklich weggeklatscht zu werden. Erst nach dem ersten Schlagimpuls erkannte ich Helena.
    »Die Fingerabdrücke stammen von Johannes.«
    »Ach du Scheiße!«
    Wir sahen uns in stummen Einverständnis an und ich fragte mich, ob es noch schlimmer kommen könnte. Ich war wirklich doof. Anscheinend war ich viel hohler, als jede Sylphe der Welt und auch viel naiver. Ich hatte sogar daran gedacht, den Zauber auf die Liste der Verdächtigen zu setzen. Hatte ich natürlich nicht getan. Doof, doofer, Lilly.
    Wie um meine Meinung über mich selbst zu bestätigen, erklärte Helena: »Ich habe mal detailliertere Quellen als Google benutzt: Er ist der Bruder von Dorian!«
    »Shit!«
    »Was machen wir?«
    Ja, was machen wir? Gute Frage. Mein Blick wanderte von Eros, der gerade mit seiner Frau knutschte, zu Sandro, der auf dem Minotaurus hockte und es genoss von Tatjana beschwichtigt zu werden und blieb schließlich an Charlie, der journalistischen WerMaus hängen.
    »Ich denke, wir tun so, als wüssten wir es nicht.«
    Dann waren wir klar im Vorteil und eigentlich lief doch alles Bestens – mal abgesehen von den Liebeszaubern.
    Sekunden später lag ich im SEKM-Polizeigriff auf dem Boden.
    Und alle anderen auch.
    »Habt ihr sie?«
    Cassius´ Stimme ließ das Blut in meinen Adern gefrieren und meinen Verstand brennen.
    »Ja, Täterin gefasst.« Unsanft wurde ich hochgewuchtet und meinem Bruder gegenübergestellt. Bei dem Anblick seines triumphierenden Lächeln setzte mein Herzschlag aus und selbst der Gedanke daran, dass ja Kirke und Hathor da waren, half kein bisschen. Erst im zweiten Moment fiel mir ein, dass sie mir nicht helfen konnte. Ich trug meine

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