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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Babyengel«.) drehte in eine andere Richtung ab.
    Mein Mund öffnete sich und während die ersten Worte aus ihm kamen, glitt mein Blick über die Wesen, die ich vor wenigen Tagen noch Freunde genannt hatte, und die mich erstaunt anstarrten und die meinen Wutausbruch stumm über sich ergehen ließen. Zumindest, bis ich abgelenkt wurde. (Und nur weil sie so unglaublich schön und so unglaublich blond war, fing die Person, die am Fenster hinter Helena über die Straße ging, meine Aufmerksamkeit.)
    Sekunden später war ich aus der Bar gestürzt und über die Kreuzung. Doch zu spät. Die Frau war fort. Und ich stand inmitten meines persönlichen Regenschauers in der aufkommenden Dämmerung, zwischen hupenden Autos und schimpfenden Autofahrern.
    Wie von selbst ballten sich meine Hände zu Fäusten. Ich hatte diese Frau schon einmal gesehen. Aber wann und wo? Und warum zum Henker konnte ich mich nicht erinnern?
    Im nächsten Moment rieb ich mir die Schläfen, um die Kopfschmerzen zu vertreiben. An was hatte ich eben gedacht? Frau. Schön. Blond. Bekannt. Es gelang mir, diese Gedanken festzuhalten, obwohl alles in mir dagegen protestierte. Selbst der Kugelschreiber in meiner Hand zitterte, als ich mir die vier Worte in die Handfläche schrieb.
    Sekunden später hatte ich es vergessen und noch einmal eine Sekunde später wusste ich nicht einmal mehr, dass da eben noch etwas gewesen war, was ich vergessen hatte.

    Abermals betrat ich die schummrige Bar. Nur dieses Mal war ich triefnass und hinterließ trotz des schimpfenden Geschwaders an fliegenden Eroten eine Tropfspur auf dem Boden. Dabei war ich mir der Blicke, die auf mich gerichtet waren, wohl bewusst. Auch der Tatsache, dass Johannes mit einer hübschen Blondine – Woher kam das flaue Gefühl in meinen Gedanken? So, als hätte ich etwas vergessen. Und an wen zum Teufel erinnerte mich die Frau? – an der Theke stand und sich echauffierte.
    Ich beschloss das Problem mit der nagenden Erinnerung in meinem Inneren zu verdrängen, eine der wenigen menschlichen Eigenschaften, die ich auf Anhieb gut beherrschte, und mich Wichtigerem zuzuwenden. Machte schließlich nichts. Würde Johannes die Mitarbeiter-Standpauke eben später bekommen. Ich drehte mich zu »meiner« Gruppe, aber ihre entsetzten Blicke galten nicht mir. Nicht mehr.
    Abrupt drehte ich mich zurück zu dem Zauberer, der die hübsche Frau an sich gerissen hatte, seine Zunge irgendwo tief in ihrem Mund.
    »Scheiße!«
    Hulda, Gabriel und ich erreichten Johannes gleichzeitig und rissen ihn unsanft von seinem Opfer. Drako und Krista krallten sich die Blondine und hielten sie auf dem Boden fest. So, dass sie niemanden mit ihren Küssen belästigen konnte. Aber auch Johannes Liebe stellte eine Gefahr da. Ich klatschte den ersten Eroten weg, der sich ihm zu sehr genähert und einen Kuss abbekommen hatte. Er datschte gegen die herzförmige Wand hinter der samtigen Theke und rutschte langsam an ihr nach unten, wo er von Helena getackelt wurde.
    Leider war damit das Problem nur verlagert. Die anderen fliegenden Liebesgöttchen fielen wie ein kollektiver Schwarm über uns her, zupften, schupsten, drängten und zogen an allem, was sie erreichen konnten. Unser Gewichtsvorteil drohte angesichts der Übermacht zu fallen. Im wahrsten Sinne.
    Als die ersten Töne der Lyra erklangen, kippte die Realität. Selbst die drei vom Liebeszauber getroffenen verharrten für einen Augenblick unter dem Einfluss von Orpheus´ Musik. Im nächsten klingelte mein Handy.
    »Shit!« Mit fliegenden Fingern befreite ich das Telefon aus meiner Tasche und schaffte es, die grüne Taste zu drücken, bevor der zweite Klingelton die musikalische Magie stören konnte.
    »Lilly Valentina«, raunzte ich atemlos.
    »Sandro hier.«
    »Kein guter Zeitpunkt!«
    »Wegen der Standpauke …«
    »Nein, ehrlich …« Von meinem Standpunkt aus konnte ich nämlich sehr gut erkennen, wie einige der Angreifer und Zuschauer durch mein leises Gequatsche von der einschläfernden Musik abgelenkt wurden. »… kein guter Zeitpunkt, ich ruf zurück.«
    Auf meine Worte folgte ein tiefes Schweigen am anderen Ende der Leitung. Dann ein leises »Okay« hinter mir. Sekunden später pflückte mich Sandro von Johannes und hatte den Zauberer auf die Beine gerissen und im festen Griff, bevor sich dieser erneut auf das Objekt seiner Begierde stürzten konnte.
    Ein Blick des SuperStieres reichte, um seine beiden Leibwächterinnen in Gang zu setzen. Zum ersten Mal begrüßte ich die

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