Erotischer Roman
in die Hosentaschen. Das Bild, das er damit abgab, war so gar nicht mit dem Wortlaut seines Schreibens zu vergleichen. Ava schluckte schwer und las den Vertrag erneut. Es gab für sie nur zwei Möglichkeiten, die aber beide das gleiche Ergebnis haben würden. Pest oder Cholera, wie man so schön sagte. Langsam stieg ihr das Gelesene ins Bewusstsein und begann sich in ihrem Verständnis breitzumachen. Gordon bot ihr an, dass sie sich vertraglich dazu bereit erklärte, dass sie zu ihm zog. Mit allen Konsequenzen. Nicht nur, dass sie ihm nun 24 Stunden am Tag in ihrer Position als Assistentin zur Verfügung stehen sollte. Dieser Vertrag sollte auch regeln, dass sie mit ihm schlief. Wann und wo immer er es von ihr wollte. Im Gegenzug würde er dafür sorgen, dass dieser neue Teil ihrer Beziehung von niemandem bemerkt werden würde und sie weiterhin ihre Prinzipien nach außen wahren konnte. Ava war vollkommen überfordert. Der zweite Teil dieses Vertrags beinhaltete, dass, wenn sie den ersten verweigere, er ihr kündigen würde und sie somit keinerlei Ausrede mehr hätte, sich ihm zu verweigern. Was dies nach ihrem letzten Gespräch über den Messanger für Ava heißen würde, wurde ihr schlagartig klar. Sie entkam ihm nicht im Geringsten. Konnte sie sich darauf einlassen? Natürlich liebte sie Gordon. Heimlich. Seit Jahren. Und dieser bescheuerte Vertrag würde nichts daran ändern, denn sie wusste, was er bedeutete: sein – mehr oder weniger – hilfloser Versuch, ihr eine Lösung anzubieten. Dass er dabei aber sofort in die Vollen ging und die totale Unterwürfigkeit von ihr forderte, das musste sie erst einmal schlucken.
„Hab ich Bedenkzeit“, fragte sie leise.
Gordon richtete sich auf, nahm sein Glas, sah kurz hinein, und dann nickte er sacht. „Bis wir vom Dinner zurück sind.“
„Du hast es ja eilig“, sagte sie leise. Dann sprang sie auf und ging hinüber in ihr Zimmer. Er hatte es geahnt, es war zu viel auf einmal. Aber der einzige Weg, sie endlich davon zu überzeugen, dass er es ernst meinte. Beinahe todernst. Sie musste doch sehen, wie es um ihn stand. Es konnte doch nicht sein, dass sie sich von anderen fesseln ließ, ihren Körper darbot und er außen vor bleiben sollte.
Er, der sie doch schon so lange begehrte. Gordon schenkte sich nach und nahm einen großen Schluck. Der Alkohol ließ seine Kehle rauh werden, und er räusperte sich. In dem Wissen, dass er ihr nicht viel Zeit gelassen hatte, begab er sich hinüber zu ihrem Zimmer, klopfte und mahnte an, dass sie nun gehen müssten.
Avas Atem ging stoßweise vor Wut. Was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Jetzt wollte er sie nicht nur einfach fürs Bett. Nein, der Herr ging gleich in die Vollen und forderte ihre Kapitulation. Entweder die oder ihre Kündigung. „Was für ein hinterlistiges Arschloch“, lachte sie leise.
Und dann diese Bedenkzeit, die keine war. Er wollte ihre Antwort noch heute. Noch heute! Das war doch verrückt. Trotzdem spürte sie eine Veränderung in sich. Sie hätte es nie so ausgedrückt, aber sie wollte zu ihm gehören. Und dieser idiotische Vertrag bot ihr die Gelegenheit dazu. Sie spürte, wie dieser Gedanke sie erregte. Sie spürte aber auch die Angst davor. Als es leise klopfte und sie Gordons Stimme hörte, wie er sie ermahnte, dass sie nun gehen müssten, war sie immer noch genauso schockiert, unentschlossen und sexuell erregt.
Diese Dinner bei solchen Veranstaltungen waren immer gleich. Ein paar Honoratioren hielten eine mehr oder weniger alberne Rede, lobten die Organisation und das Essen. Gordon hatte sich etwas von ihr abgewandt und unterhielt sich scheinbar angeregt mit seiner Tischnachbarin. Avas Nachbar zog es indes vor, eher dem Alkohol zuzusprechen. Es war niemand da, mit dem Ava Smalltalk betreiben konnte, und so hing sie während dieses Events ihren eigenen Gedanken nach. Und einer dieser Gedanken schob sich immer weiter in den Vordergrund.
Der Wunsch nach dem Ausleben ihrer Phantasien mit Gordon. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Während sie den Gesprächen um sich herum lauschte, spürte sie dieses sachte Kribbeln in ihrem Unterleib. Die Vorstellung noch heute diesen Vertrag zu unterschreiben, ließ ihren Atem schneller gehen, ihren Herzschlag sich beschleunigen. Verschämt lächelnd griff sie nach ihrem Glas und versuchte, ihre aufkeimende Erregung dahinter zu verstecken. Trotzdem begann ihr Unterleib ein Eigenleben zu entwickeln. Ava spürte, wie das Blut in ihre Schamlippen
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