Erotischer Roman
kleiner Ausschnitt aus dem Leben des großen Gordon Sumner sein, aber immerhin einer. Und es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn er – Brandon – Gordon nicht dazu bekommen würde, sich endlich mit dieser kleinen Schlampe von Abfangjäger zusammenzutun. Falls – und davon ging er aus – sie immer noch auf ihren Prinzipien herumreiten würde, würde er zu Plan B übergehen. Und dieser sah vor, dass er sie sich nehmen würde. Dieser Hintern hatte ihn schon zu lange fasziniert. Brandon dachte an das, was er Ava an diesem einen bestimmten Abend gesagt hatte. Dass er mindestens fünf Kerle kennen würde, die dafür töten würden, ihr einen Vertrag – zu was auch immer – zu präsentieren. Den Umstand, dass er einer von diesen fünfen war, hatte er elegant unter den Tisch fallen lassen. Dieser Hintern würde jeden Schreibtisch schmücken. Und zum Glück war sich diese Frau darüber nicht bewusst. Cannes würde die Entscheidung in einem Spiel bringen, das beinahe so lange andauerte wie das Schachspiel, welches Gordon beendet hatte. Und sollte alles schiefgehen und sich sein alter Freund immer noch nicht willig zeigen, in sein Glück zu marschieren, dann hätte er noch ein ganz spezielles Spielzeug parat. Was Brandon am meisten störte, war die Tatsache, dass Gordon sich abgewandt hatte. Seine Hilfe nicht annehmen wollte. Was, so dachte Brandon, tust du, wenn sich Gordon ohne deine Hilfe das Luder holt? Du kannst dann nicht einfach beiseitetreten. Du kannst dann nur mit einem Knall, der das Universum erschüttert, abtreten. Brandon lächelte seinem Spiegelbild im Fenster zu. Genau das würde er tun. Einen Urknall erzeugen. Alles verlief planmäßig.
Das Flugzeug landete pünktlich auf dem Flughafen Cannes-Mandelieu, der gemietete Wagen wartete tatsächlich auf dem beschriebenen Platz. Und Gordon war mehr als schweigsam. Beinahe war es Ava, als würde alles zu perfekt funktionieren. Nun, eine Kleinigkeit gab es, die ihr und Gordon aufgefallen war, als beide das Terminal verließen. Es herrschte für diese Jahreszeit eine fürchterliche Hitze hier unten an der Côte d’Azur. Wenn Ava nicht gewusst hätte, dass es Mitte März war, dann wäre sie über diese Temperaturen nicht erstaunt. Aber so wurden sie von der Mordshitze in dem Moment erschlagen, in welchem sich die Türen des klimatisierten Terminals öffneten und sie in die Sonne hinaustraten. In Gedanken ging sie ihre Kleider durch und stellte mit einem Seufzer fest, dass alle für etwas kältere Tage gedacht waren. Mit einem Seitenblick auf Gordon fragte sie sich, ob er wohl noch einmal die Karte herausrücken würde, verwarf diesen Gedanken aber gleich wieder.
Gordons Haus in den Bergen glich einer Residenz aus gewachsenem Stein. Es war direkt in den Berg eingelassen und nur über eine versteckte Auffahrt zu erreichen. Die eigentlichen Zimmer lagen in Fels gehauen, und dementsprechend waren die Wände in diesem Haus. Grob und unbehauen wie in einer Felsenhöhle. Fenster gab es nur zur Meerseite hinaus, und wenn man hier von Fenstern sprach, dann war dies eine Aussage mit purem Understatement. Jedes Zimmer dieses zweistöckigen Hauses besaß eine kleine Veranda. Die im Erdgeschoss gelegenen Zimmer hatten naturgemäß einen etwas breiteren Zugang hinaus in den Garten und zum Pool. Aber trotzdem hatte sich der Architekt Mühe gegeben, die Stufen, die er in den Berg hatte einarbeiten lassen, fließend zu überspielen. Alle Fenster waren bodentief und ließen sich über die gesamte Zimmerbreite öffnen. Ein Segen, vor allem wenn es so heiß war wie in diesen Tagen. Jeder Luftzug war willkommen.
„Bevor wir uns heute Abend zum Dinner treffen“, begann Gordon nachdenklich, als er gerade den Hausangestellten seine Koffer übergab, „würde ich dich gerne noch im Büro sprechen.“ Er nickte ihr zu und ließ Ava stehen. Fragend sah sie einen der anderen Angestellten an, doch der zuckte nur mit den Schultern und brachte dann ihre Koffer in ihr Zimmer. Ava schmunzelte, als sie sich dort drinnen umsah. Das hier war typisch Gordon. Möbel aus schwerem Holz, Lederbezüge auf den Sesseln, und das Himmelbett wurde durch einen schweren dunkelroten Samtvorhang veredelt. Very british . Gordon wollte auch im Ausland nicht auf seine gewohnte Umgebung verzichten, und so hatte er nicht nur dieses Haus im französischen Süden so gestaltet, auch alle anderen Häuser, die er besaß, sahen genauso aus. Ava öffnete ihren Koffer und begann ihre Kleider auszuräumen und in den
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