Erotischer Roman
Cox hatte die Veranstaltung früh verlassen. Im Moment konnte er diese Leute nicht ertragen. Die Schmerzen in seinem Arm und seiner Brust ließen ihn unleidlich werden. Die Bussi-Gesellschaft auf diesen Dinner-Abenden war da nicht besonders hilfreich, seine Laune zu heben. Nun stand er seit einigen Stunden hier im Dunkel seines Zimmers, welches ihm Gordon noch zu Zeiten ihrer Freundschaft zur Verfügung gestellt hatte. Damals. Pah, wie lange war das her? Keine Woche. Dieser verdammte Kerl beendete eine jahrelange Freundschaft nur, um sich dieser Frau zuwenden zu können. Als Gordon an diesem Abend die Dame auf das Schachbrett legte, kam dies einer Kriegserklärung gleich. Er wollte Ava haben, dann würde er um sie kämpfen müssen. Und dann kam dieses Objekt seiner Wut die Stufen hinter der Terrasse herauf, sah sich um und zog sich aus. Um ehrlich zu sein, sie sah ganz nett aus, so wie sie dort unten nackt in den Pool stieg. Wie ihre Silhouette durch das Wasser glitt und das Wasser aus ihren Haaren floss, als sie auftauchte. Durchaus anregend. Als dann Gordon auftauchte, sie quasi in ihr Schlafzimmer entführte und Brandon hier oben Ohrenzeuge des Ficks wurde, den die beiden dort unten veranstalteten, wurde er noch wütender. Brandon hörte das Stöhnen der Frau, die ihm den Freund gestohlen hatte, hörte das zufriedene Brüllen des Mannes, der ihn aufgegeben hatte, eben wegen dieser Frau. Zwischen seiner eigenen Erregung und der Wut auf die beiden hin- und hergerissen, lehnte er mit schmerzverzerrtem Gesicht am Fensterrahmen. Dieser verfluchte Schmerz wollte nicht weggehen. Medikamente halfen nur zeitweise. Brandon rieb sich den Arm und versuchte so, das Brennen darin zu lindern. Mit leidlichem Erfolg. Er ergab sich für heute in sein Schicksal und begab sich zu Bett. Im Liegen war der Schmerz erträglich und nicht so erschöpfend. Und im Liegen konnte er auch wesentlich besser an seinen Plänen für die kommenden Tage arbeiten. Dass Gordon tatsächlich so fix zum Ziel gekommen war, war ärgerlich, denn jetzt musste Brandon umdisponieren. Ursprünglich wollte er Ava während eines Dinners verführen. Jetzt musste er härtere Bandagen aufbringen. Bei dem Wort Bandagen blitzte es böswillig in seinen Augen, und der Plan, Gordon für diese Kriegserklärung zu bestrafen, nahm innerhalb von Minuten Gestalt an.
Der Morgen danach. Für Gordon bisher immer ein Moment des Schreckens. Immer wieder musste er sich für das, was er in der Nacht vorher getan hatte, entschuldigen. Oder besser: Ava musste dies tun. Heute erwachte er mit dem guten Gefühl, dass er sich nicht zu entschuldigen brauchte. Er hatte sie führen können und so nehmen, wie er es wollte. Sie war ihm gefolgt, und dafür war er dankbar. Gordon legte sich auf die Seite und sah ihr beim Schlafen zu. Ihr Profil war so zart und wunderschön, dass es ihm beinahe das Herz zerriss, als ihm bewusst wurde, dass sie nun endlich ihm gehörte. Leise stand er auf, verließ sie und ging unter die Dusche. Als er zurückkam, schlief sie noch immer, und so entschloss er sich, ihr das Frühstück ans Bett zu bringen. In der Küche angekommen, fand er Brandon dort vor. Dieser saß mit dem Rücken zu ihm, leicht gebeugt, was ihn stutzig werden ließ, doch er kümmerte sich nicht weiter um seinen ehemaligen Freund. Beinahe hatte er sogar vergessen, dass er ihn eingeladen hatte. So richtete er schweigsam und ohne einen Morgengruß an Brandon das Frühstück für ihn und Ava, trug es hinüber in ihr Zimmer und weckte sie sanft. Verschlafen rieb sie sich die Augen und lächelte ihn dann an. „Oh … Kaffee“, sagte sie mit einem Schmunzeln, „bekomme ich den Service jetzt häufiger?“
„Nein.“ Gordon lachte leise über ihren Schmollmund. „Das hier ist nur ein kleiner Appetizer. Demnächst wirst du keine Gelegenheit mehr haben, im Bett zu frühstücken.“
Ava brach sich ein Croissant durch und schob ihm die eine Hälfte in den Mund. „Das ist aber keine gute Pflege seiner Angestellten“, sagte sie immer noch schmollend, aber mit einem kecken Lächeln um die Lippen. Gordon zuckte mit den Schultern. „Du wirst dich dran gewöhnen“, antwortete er mit vollem Mund. Mühsam schluckte er das viel zu große Stück Gebäck hinunter, trank einen Schluck Kaffee und räusperte sich dann.
„Da wäre noch eine winzige administrative Angelegenheit zu erledigen“, sagte er, ohne sie dabei anzusehen, und tat, als suche er nach dem nächsten Leckerbissen auf dem Tablett.
„Du
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