Erotischer Roman
eine kurze, heftige und mit einem hässlichen Ende versehene Ehe. Demnach fiel es ihr leicht, sich zu entscheiden. Danach gab es zwar immer wieder kurze und heftige Affären, die aber meist bald darauf von ihr beendet wurden, weil sie mit ihrem Beruf kollidierten. An keiner dieser Beziehungen hatte ihr Herz gehangen, deshalb fiel es ihr leicht, sich so zu entscheiden. Ava hatte ihre Wohnung in einem Vorort der Stadt erreicht und ließ Mantel und Tasche fallen. Sie sah kurz zur Uhr, halb fünf. Sie würde also noch genug Zeit haben, sich zu restaurieren. Im Laufe der Zeit hatte sie die Vorlieben des Franzosen bezüglich ihres Aussehens kennengelernt, und so war zumindest die Kleiderwahl für heute Abend nicht problematisch. Denn im Moment arbeitete er an einem Projekt, in welchem die Hauptdarstellerin der „Holly Golightly“ sehr ähnlich sah, und so entschied Ava sich für ein schlichtes schwarzes Outfit im Stil des Paris der frühen sechziger Jahre. Allerdings würde sie aufpassen müssen, um neben Gordon Sumner nicht allzu overdressed auszusehen. Und dies konnte schon mal seltsam werden, denn egal, was sie trug: Es wirkte neben ihm und seinem Landhausstil immer overdressed. Nach einem kurzen Blick in ihren Schrank entschied sie sich für einen schwarzen, schlichten Pullover mit U-Boot-Kragen und eine schwarze Steghose sowie ein Paar flache Ballerinas. Sie bürstete ihre Haare auf Hochglanz und steckte den Pony mit einer Spange am Hinterkopf zurück. Auf Schmuck würde sie verzichten müssen, etwas Make-up im Nude-Look sollte ihr Auftreten allerdings abrunden. Und so war sie weit vor der verabredeten Zeit ausgehfertig. Etwas rat- und lustlos beschloss sie, sich noch etwas an ihren Laptop zu setzen und sich so die Zeit zu vertreiben. Sie öffnete den Ordner mit Fotos und gab ein Passwort ein. Sicherlich im ersten Moment ein befremdliches Handeln, doch es gab einen guten Grund für ihre Vorsicht. Ein befreundeter Fotograf hatte sie vor ein paar Wochen in einer Schwarzweiß-Serie abgelichtet und ihr die Bilder jetzt endlich zugeschickt. Sie sollte sich die schönsten aussuchen. Es fiel ihr schwerer, als sie dies erwartet hatte. Die Bilder waren einfach alle toll, und diejenigen, die nun vor ihr erschienen, waren zum Teil Fehlschüsse, auf denen ihr Gesicht zu erkennen war, trotzdem … diese Fotografien hatten echte Klasse. Dabei hatte sie während des Shootings doch gewisse Zweifel an der Qualität der Aufnahmen bekommen. David, der Fotograf, war ein Szenefotograf für SM-Bilder.
Der Auftrag, den er ausführen sollte, hatte auch genau diese Spielart zum Thema, und Ava hatte er als sein Model für diesen Auftrag ausgesucht. Und obwohl David, der Fotograf, in den höchsten Tönen von ihr als Model geschwärmt hatte, war sie zunächst skeptisch. Es war für sie nicht ungewohnt, ein Bondage auf ihrem Körper zu spüren, es war für sie ungewohnt, dabei fotografiert zu werden. David war ein Überbleibsel ihrer Ehe. Eher zufällig hatten sie sich später wieder getroffen. David entwickelte sich für sie zum Freund, zur starken Schulter, und als sie sich häufiger trafen, stellten sie fest, dass sie die gleichen Interessen hatten. Für Ava war es anfangs ein Ding der Unmöglichkeit, Sex ohne Liebe zu praktizieren, doch David hatte ihr gezeigt, wie hervorragend dies funktionieren konnte. Er war zärtlich, wenn er spürte, dass sie es brauchte, und er gab ihr die Härte, nach der sie suchte. Davids Hände konnten Seile um ihren Körper winden und somit Gefühle in ihr hervorrufen, dass ihr regelmäßig während der gemeinsamen Treffen schwindlig wurde. Er schaffte es, sie zu traktieren und sie so der Lust und deren Erfüllung, unter Verwendung von einfachen Mitteln, näherzubringen. Der Sex am Ende dieser Zusammenkünfte war schon fast obligatorisch, und er war mehr als gut. Für beide ein mehr als lohnendes Agreement. David hatte sich Mühe mit ihr als unerfahrenem Model gegeben. Er hatte das Können als Fotograf, sie vertraute ihm aufgrund ihrer gemeinsamen Erlebnisse, und das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen. Selten hatte sie eine intensivere Darstellung dieser komplizierten Gefühlswelt des SM gesehen. Sie war sich nie bewusst geworden, wie sie während einer solchen Session wirkte. Wie intensiv diese Handlungen auf sie eindrangen. Ihre Gesichtszüge waren entspannt und gespannt gleichzeitig, ihre Körperhaltung war pures Genießen.
All dies kam auf den Bildern zur Geltung, und es war einfach herrlich, sich
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