Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erotischer Roman

Erotischer Roman

Titel: Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans , Ana Riba
Vom Netzwerk:
verrückt. Sie saß auf ihrem Stuhl und zappelte, versuchte die Fesseln weiter zu lösen, doch Hände, Beine und ihr Rumpf waren festgeschnallt. Ihre Bemühungen hatten zur Folge, dass sie sich einen Krampf im Oberschenkel einfing, der ihr zusätzliche Schmerzen bereitete. Der Regisseur, der hier seinen eigenen speziellen Film zu drehen schien, lachte kurz auf, um dann an einem Hustenanfall beinahe zu ersticken. Ava liefen Tränen über die Wangen. Sie spürte, wie Cox sich auf ihren nackten Schultern abstützte, und sah mit tränenverschleiertem Blick auf. Er hustete, und Blut lief ihm zwischen den Fingern seiner Hand, die er vor seinen Mund hielt, hindurch. Blut. Frisches, rotes Blut. Die Angst steigerte sich in Panik, und Ava schrie und kreischte so laut, dass es in dem großen Lagerraum nur so widerhallte. Cox stand vornübergebeugt und wischte sich den Mund ab. Er sah sie kurz von der Seite an, grinste breit und fiel dann zu Boden, wo er regungslos liegen blieb.
    Die Nacht machte den ersten Sonnenstrahlen des nächsten Tages Platz. Gordon Sumner hielt sein Glas fest umklammert und starrte Löcher in die Luft. Er hatte kein Auge zugetan in dieser Nacht. Der Gedanke, dass Ava etwas zugestoßen war, hatte ihn jedes Mal, wenn ihn die Müdigkeit oder der Alkohol außer Gefecht setzen wollte, laut daran erinnert, dass er nicht schlafen durfte. Womöglich hätte er etwas verpasst. Womöglich hätte er den Moment verpasst, in welchem sie lachend zurückgekommen wäre.
    Den Moment verpasst, in welchem sie ihm um den Hals gefallen wäre und ihm gebeichtet hätte, dass sie sich verlaufen hätte und jetzt endlich einen Taxifahrer gefunden hätte, der noch immer auf seine Bezahlung warten würde. Er hätte womöglich den Moment verpasst, in welchem er ihr lachend einen Klaps auf den Hintern gegeben hätte, um dann hinauszugehen, um die vollkommen überhöhte Rechnung des Fahrers zu begleichen. Und um diesen Moment nicht zu verpassen, hatte ihm sein Verstand verboten zu schlafen. Ein Geräusch drang an sein Ohr, leise zunächst, aber da. Doch dieses Geräusch schaffte es nicht, auch nur an sein Bewusstsein zu dringen. So stand er in der Küche, das Glas immer noch fest umklammert, und das Geräusch wurde eindringlicher. Jetzt hob er den Kopf und lauschte, suchte die Richtung, aus der das Geräusch kommen mochte. Doch immer noch verstand er nicht, dass es das aufdringliche Klingeln eines Handys war. Als ihm endlich der Zusammenhang klarwurde, machte er sich auf die Suche. Es war nicht sein Klingelton und der von Ava ebenso wenig. Langsam bewegte er sich durch die Räume. Alkohol und Müdigkeit sorgten dafür, dass er schwankte, unsicher auf den Beinen war. Das Klingeln verstummte und machte einem steten und enervierenden Piepsen Platz. Suchend sah er sich um. Dieser noch aufdringlichere Ton kam aus dem ersten Stock. Aus dem Zimmer seines Freundes Brandon Cox. Warum ging er nicht dran? Und dann fiel es Gordon ein. Auch Brandon war nicht hier. Vorsichtig stieg er die breite Treppe hinauf, folgte dem Geräusch und fand das Handy auf einem kleinen Beistelltisch. Er sah auf das Display und stutzte. Dann drückte er die Rückruftaste, und einen Augenblick später war eine der Assistentinnen von Cox hier in Frankreich in der Leitung. Zuerst verstand er nicht, warum sie unbedingt wissen wollte, ob dem Meister die Lokation, die sie gestern in aller Eile für ihn suchen und buchen sollte, gefallen hätte. Schließlich würde der Cutter bereits auf das zu schneidende Material warten.
    Gordon war verwirrt und ließ sich die Geschichte von der jungen Frau erklären. Fünf Minuten später saß er auf seiner Vespa und fuhr zu der angegebenen Stelle. An einer Ampel zückte er sein Handy, wählte die Nummer des Inspektors und gab diesem die Adresse durch.
    Gordon fand Ava auf dem Stuhl in der Halle. Gefesselt, mit verweinten Augen, zusammengesunken. Zu ihren Füßen lag sein Freund. Regungslos. Eigentlich hätte er auf sie zustürzen müssen. Eigentlich hätte er rennen müssen, um sie aus ihrer Lage zu befreien. Doch ihr Anblick und der Mann zu ihren Füßen lagen wie in einer Zeitblase vor ihm. Er meinte zu rennen, er meinte, dass er auf dieses Bild des Grauens zustürzte.
    Doch in Wirklichkeit ging er langsam darauf zu. Fassungslos über die Vorstellung, was Ava in dieser Nacht ausgehalten haben musste. Sie saß vornübergebeugt, ihr Kleid hing in Fetzen von ihrem Körper, und ihre Hände waren auf dem Rücken festgebunden. Je näher er

Weitere Kostenlose Bücher