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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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unartikulierten Schrei aus und brach in die Knie.
    Anscheinend war die Ladung nicht mehr stark genug, um ihn richtig zu betäuben. Er schüttelte nur brummend den Kopf und kam langsam herum, wie der Geschützturm eines Panzers. Megan fühlte nackte Panik in sich aufwallen, als der Lauf des Revolvers auf sie einschwenkte. Sie überließ sich völlig ihren Reflexen. Ihr Fuß zuckte nach vorne und traf den Mann am Kinn. Sein Kopf flog zurück. Tracey schrie. Der Schuss dröhnte ohrenbetäubend in dem engen Gang. Dann war Megan über dem Kerl. Ihr Knie traf mit einem ekelhaften Knirschen auf seine Nase und schmerzte im Rückschlag genauso wie ihre Handkanten, die sie ihm beidhändig gegen den Hals hieb. Die Waffe entglitt seinen schlaffen Fingern, und sie nahm sie schnell an sich und wirbelte sie zu Tracey herum.
    Die hatte sich flach an die Bretterwand gedrückt und zitterte so stark am ganzen Leib, dass ihre vollen Brüste auf und ab zuckten.
    „Bist du verletzt?“, keuchte Megan. „Tracey? Hey!“ Sie kam unter Schwierigkeiten hoch und taumelte zu dem blonden Mädchen. Tracey schrie gellend, dann sackte sie zusammen. Sofort war Megan über ihr, tastete ihren Leib ab, suchte nach einer Wunde, nach Nässe. Sie fand nichts. Ihr wild umher zuckender Blick blieb an einem großen Einschussloch in einem Brett hängen, knapp einen Meter vom Boden. Genau dort stand Tracey gerade noch!
    „Tracey! Bist du…“
    Die Blonde sah wild zu ihr auf, ohne jedes Erkennen im Blick. Dann zuckte sie zusammen und sah auf ihre Beine. Megan folgte dem Blick. An der Innenseite des rechten Schenkels, nur wenige Zentimeter unterhalb der immer noch nass glänzenden Schamlippen, prangte ein schmaler Streifen Haut in wütendem Rot. Die glühend heiße Kugel war genau zwischen den Beinen hindurch gegangen und hatte sie nur ganz leicht gestreift.
    Tracey hustete. Dann erkannte Megan, dass es ein Lachen war. Hohl und gespenstisch. Das schrecklichste Lachen, das sie je gehört hatte. Das in einer Sekunde in einen hysterischen Schrei übergehen würde, wenn sie nicht sofort…
    „Komm schon. Das ist nur ein Kratzer.“ Sie zerrte sich selbst und das Mädchen hoch. „Gleich kommt’s noch dicker – der Schuss hat alle alarmiert, die noch auf der Insel sind.“
    Tracey verstummte und klappte den Mund zu. Megan fühlte Dankbarkeit, dass die Kleine wirklich abgebrüht genug war, um sich von solchen Nebensächlichkeiten wie Tod und Verstümmelung nicht völlig aus der Bahn werfen zu lassen.
    „Warte. Bleib hinter mir!“
    Megan machte einen Satz aus dem Eingang, hinaus auf dem Platz, ging in Kampfstellung und brachte den Revolver in einem großen Bogen herum. Ein kleiner Teil von ihr war sich bewusst, was für einen unwahrscheinlichen Anblick sie bieten musste: eine splitternackte Frau mit schwarzblau verfärbtem Hals, in der Hand eine riesige Kanone, mit der sie die Abenddämmerung bedrohte. Für jeden verbleibenden Bösewicht auf diesem Miniatur-Eiland eine leichte Beute…
    Kein Schuss fiel. Keine Kugel riss sie von den Füßen.
    Stille.
    Nur unterbrochen vom abendlichen Gezwitscher der Vögel, die sich in den Bäumen einen Ruheplatz suchten.
    Niemand.
    Endlich richtete sie sich mit einem langen Seufzer auf.
    „Scheint niemand da zu sein. Komm – wir müssen ein wenig aufräumen.“
    Wenige Minuten später hatten sie den Schwarzen – immer noch ohnmächtig, und immer noch blubbernd durch seine zerschmetterte Nase atmend – mit einigen herumliegenden Stricken verknotet und geknebelt und mit vereinten Kräften in den Gefängnisverschlag geschleift. Ebenso seinen blonden Freund, mitsamt der Gabel, die noch in ihm stach. Megan verzichtete darauf, Puls oder Atmung zu prüfen. Es war ihr herzlich egal, ob der Kerl überlebte oder nicht. Aber wenn sie die Gabel nun herauszogen, dann würde das seine Chancen eher mindern. Er würde dann mit ziemlicher Sicherheit sehr viel schneller verbluten.
    Immer noch kein Anzeichen weiterer Gefährten ihrer besiegten Bewacher. Megan schöpfte Hoffnung.
    „Was machen wir jetzt?“, flüsterte Tracey mit klappernden Zähnen neben ihr. Sie fror in der kühlen Abendluft, und sie hatte Angst.
    „Wir sind alleine. Da drüben ist die Anlegestelle. Mal sehen, ob da ein Boot liegt.“
    Sie stürzten über den Kiesweg in die Richtung, aus der ihre beiden Wächter Megan vor einigen Stunden hergebracht hatten. Megan biss die Zähne zusammen und ignorierte die Stiche der scharfkantigen Steine in ihre bloßen

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