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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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zukommen lassen.“
    „Oh“, Tracey zog einen Flunsch angesichts dieser Information. Das passte so gar nicht zu den Bildern der unzähligen Krimis und Thriller, die sie in ihrem Leben bereits konsumiert hatte. „Na schön, dann nehmen wir es eben mit.“
    Megan wühlte bereits durch die Unterlagen auf dem Schreibtisch. Aber sie fand nichts, dass auch nur im Geringsten verdächtig erschien. Sie zog an den Schubladen. Leer, alle.
    „Was ist das hier?“, fragte Tracey eifrig und hielt ihr ein weißes Blatt hin, auf das von Hand ein paar Zahlen gekritzelt waren. „JVRU 126449 - JVXM 223098“ las Megan im letzten Tageslicht, das durch die Fenster drang.
    „Keine Ahnung“, sie seufzte. „Wir nehmen es mit – vielleicht ist es ja wichtig.“ Das glaubte sie zwar nicht, aber der dankbare Blick von Tracey, als sie es in die hintere Tasche ihrer Jeans schob, wog die leichten Gewissensbisse für die Lüge locker auf.
    „Tja, aber wo ist jetzt der Schlüssel für das Boot?“, fragte Tracey und blickte sich wild um. Dann sahen beide gleichzeitig auf und sich in die Augen. Das letzte Mal hatte nicht Fahin das Boot benutzt, sondern seine Leute.
    „Ich Idiot!“, flüsterte Megan wütend.
    „Meinst du…“
    „Bestimmt. Wir haben sie nicht durchsucht. Komm, zurück zum Schuppen.“
    „Uh – macht es dir etwas aus, wenn ich nicht … mit hinein komme?“
    „Kein Problem. Los jetzt.“
    Sie liefen los, denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Draußen war es inzwischen fast völlig dunkel, nur das Zirpen der Zikaden und das entfernte Rauschen der leichten Brandung an den Felsen der Insel unterbrach die abendliche Stille.
    Entgegen ihrer Ankündigung zögerte Tracey nur ganz kurz an der Schwelle des Schuppens. Dann zog sie es vor, mit Megan zu kommen, anstelle alleine zurück zu bleiben. Dafür nahm sie in Kauf, sich ihren Gefangenenwärtern ein weiteres Mal zu nähern.
    Megan schlich in den Gang, den Atem erzwungen ruhig. Kein Geräusch war zu vernehmen. Sie zog die Pistole und den – vermutlich nur noch halbvollen – Schocker, zog den Riegel auf und stieß gegen die Bohlentür.
    Beide Männer lagen noch in derselben Position, in der sie sie verlassen hatten. Immer noch bewusstlos. Oder immer noch tot. Oder das war eine Täuschung, ganz ähnlich der, die sie selbst erst kürzlich inszeniert hatten.
    In einer Situation, in der man überwältigt werden kann, ist es am besten, den Verlust so gering wie möglich zu halten.
    „Warte hier. Und nimm das hier. Achtung, der ist geladen und entsichert. Pass also auf, auf wen du schießt.“ Sie reichte den großen Revolver an Tracey.
    „Ich komme aus Texas“, versetzte diese leicht beleidigt. „Ich kann mit dem Ding umgehen!“
    Megan schnaubte, packte den Schockstab und betrat den Raum. Keine Reaktion. Sie kniete sich neben den riesigen Schwarzen und tastete rasch dessen Taschen ab. Tracey verfolgte jede ihrer Bewegungen und atmete schnell, keuchte fast.
    Kein Schlüssel. Megan knirschte mit den Zähnen.
    Gleich darauf fand sie den Bund, mit einem Karabinerhaken an der Hose des Blonden eingehakt. Sie machte die Schlüssel los und hielt sie triumphierend hoch. Tracey beachtete sie aber kaum, sondern starrte immer noch mit gerunzelter Stirn auf den Mann, der auf der Seite lag.
    „He, schau mal! Der hat doch…“
    Tracey verstummte. Sie sahen sich alarmiert in die Augen. Von Ferne war das unverkennbare Rattern eines nahenden Helikopters zu vernehmen.
    „Jetzt aber nichts wie raus hier!“ Megan stürzte hoch und zog Tracey mit. Die aber schrie auf und riss sich los, duckte sich zu dem Mann nieder. Megan fluchte unterdrückt. Der Helikopter war schon fast über der Insel. Gleich darauf war das Mädchen wieder neben ihr und hielt ihr triumphierend ihre Beute hin: eine flache Plastikhülle mit Display. Unverkennbar ein Handy.
    „Gut. Weiter!“ Megan rannte schon los und zur Tür hinaus, die Kiesel des Weges spritzten unter ihren Sohlen. Traceys Schritte waren dicht hinter ihr. Die Bäume und Büsche links und rechts hatten sich bereits in zweidimensionale Silhouetten verwandelt, mit dem nachlassenden Licht waren auch ihre Farben verschwunden.
    Im nächsten Moment donnerte der Hubschrauber über sie hinweg. Eine kleine, fast voll verglaste Maschine mit vier Sitzplätzen, die sich gleich darauf in eine steile Kurve legte und zum Landeanflug herum schwang. Instinktiv wichen die beiden Frauen in den Schatten der Baumreihe aus und hetzten weiter. Die Flugmaschine

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