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Erregende Ermittlungen

Erregende Ermittlungen

Titel: Erregende Ermittlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denice von Z.
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Fußsohlen.
    Tatsächlich lag das Boot, mit dem sie gekommen war, noch an seinem Platz. Megan sprang hinein, aber sie erkannte auf einen Blick, dass kein Schlüssel im Zündschloss steckte, und dass kein Ruder oder Paddel auf dem Boden herumlag.
    „Verdammter Mist!“, keuchte sie. „So kommen wir nicht weg. Wir brauchen den Schlüssel!“
    „Warum schwimmen wir nicht?“, fragte Tracey mit dünner Stimme.
    „Zu gefährlich. Ich kenne mich mit den Strömungen hier nicht aus, und selbst wenn wir nicht abgetrieben werden, dann sind wir für mindestens eine halbe Stunde auf dem Wasser. Perfekte, wehrlose Ziele, falls jemand kommt. Nein, es muss einen besseren Weg geben! Wir gehen ins Haus.“
    „Was?“ Tracey starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren.
    „Es ist niemand da“, erläuterte Megan eilig. „Vielleicht finden wir dort den Schlüssel. Oder – etwas zum Anziehen!“
    Das klärte Traceys Blick auf wundersame Weise. Sie dachte kurz nach und nickte dann nachdrücklich.
    „Gut. Gehen wir“, sagte sie mit fester Stimme.
    Gemeinsam huschten sie in der hereinbrechenden Dämmerung zurück zum Haus. Die Eingangstür war unverschlossen, dahinter lag Schweigen und Dunkelheit. Tracey hatte sich an Megans Arm geklammert, sie zitterte spürbar. Megan widerstand dem Impuls, den Griff abzuschütteln, sondern tastete nach einem Lichtschalter. Ein Klick, und warmes Licht enthüllte ein geschmackvoll eingerichtetes Foyer. Dicke Ledersessel, verblichene Ölgemälde und ein abgeschossener Teppich aus der Zeit von George Washington verliehen dem Raum das Ambiente distinguierten Wohlstandes. Traceys Zittern ließ nach. Ob dies an den etwas höheren Temperaturen im Gebäude oder an der Beruhigung durch eine vertraut kostspielige Umgebung lag, konnte Megan nicht erkennen.
    Schnell durchforsteten sie das Haus. Die derzeitigen Mieter hatten den Räumlichkeiten kaum eine individuelle Note verliehen. Nur wenige Dinge wie amerikanische Zeitungen, ein paar Kleidungsstücke und zerknüllte Chipsverpackungen neben einem Sofa zeugten von den Nutzern.
    „Meine Tasche!“, rief Tracey erfreut, als sie im ersten Stock in einen der hinteren Räume schauten. Neben einigen anderen Gepäckstücken lag eine rote Reisetasche aus Leder, natürlich eine „George, Gina & Lucy“. Das Mädchen stürzte hin, ratschte den Reißverschluss auf und schluchzte erleichtert auf, als es vertraute Kleidungsstücke darin entdeckte. Innerhalb von sechzig Sekunden hatte sie sich in hautfarbene Unterwäsche (edle Ware), eine weiße Hose und ein blaues Top gestürzt, das exakt zu ihren Augen passte. Erst als sie dann mit einem seligen Lächeln aufsah und die immer noch nackte Megan neben sich sah, trat ein vage schuldbewusster Ausdruck auf ihre Miene.
    „Oh“, machte sie. „Du brauchst auch was. Hier – wie wär’s damit.“
    Megan fing das Knäuel auf und streifte kommentarlos die Jeans und das türkisfarbene Shirt über. Beides erschien ihr von der Länge her eher knapp – Tracey war einige Zentimeter kleiner als sie. Dafür reichte die Weite mehr als aus. Kein Wunder angesichts der deutlich üppigeren Formen der Entführten.
    Sehr schön. Jetzt trägst du also die ältesten Sachen einer Frau, die nicht nur wesentlich jünger und weiblicher gebaut ist als du, sondern auch noch mehr Geld hat als sie je ausgeben kann und zudem John als Lover.
    Schnell presste sie die Unterkiefer zusammen und unterdrückte diesen Gedanken. Wenigstens waren auch die Turnschuhe angenehm weit.
    „Komm. Da vorne müsste das Herrenzimmer sein“, flüsterte Tracey und sah sich unruhig um. „Da hat vermutlich dieser Fahin sein Lager aufgeschlagen.“
    „Das ist gut, dass du dich in solchen Häusern so gut auskennst“, meinte Megan in neutralem Ton. „Geh du voran.“
    Das Mädchen zauderte, straffte sich dann aber durch und schritt steif voran. Megan folgte ihr mit einem schmalen Lächeln.
    Die gegenüberliegende Tür führte sie wirklich in einen großen, herrschaftlich ausgestatteten Raum mit drei riesigen Fenstern Richtung Osten, von denen aus man die ganze Insel und den dahinter liegenden Ozean überblicken konnte.
    „Ah!“
    Tracey stürzte zum Schreibtisch. Dort lagen ein zugeklapptes Notebook, einige Landkarten und andere Papiere.
    „Das mit dem Computer kannst du gleich vergessen“, versetzte Megan. „Hundertprozentig mit einer Sicherung versehen, die für eine Löschung sorgt, wenn man sich daran zu schaffen macht. Das müssen wir den Spezialisten

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