Erregende Ermittlungen
Art Landschaft geronnen.
Sie sah ihr Leben. Zerklüftet. Abwechslungsreich. Steinig. Nicht immer hübsch. Keine pittoreske Gegend für eine erbauliche Aussicht. Keine blühenden Wiesen, keine Horizonte voll romantischer Sonnenuntergänge und warmer Pastellfarben. Eher eine Weite aus Sand und Stein, trocken und unzugänglich. Aber auch voll unverhoffter Schönheit und voll verborgener Winkel. Es erschreckte sie fast, wie leicht es war, dies alles loszulassen. Wie einfach es ihr fiel, sich umzudrehen und dem Dunkel vor ihr ins Gesicht zu sehen. Wie wenig Angst sie dabei verspürte.
Nicht so Tracey. Der schmale Körper, um den sie ihren rechten Arm gelegt hatte, zitterte leise, aber unaufhörlich. Das Mädchen hatte die Augen geschlossen und die Zähne fest aufeinander gebissen. Megan fühlte echtes, ungetrübt menschliches Mitgefühl. Tracey war noch so jung, fast noch ein Mädchen. Es war einfach nicht richtig.
Plötzlich wusste sie, was zu tun war. Was sie tun konnte, um Tracey ein wenig zu trösten. Was sie alle tun konnten, um dem Tod ins Gesicht zu lachen. Um die Fackel des Lebens ein letztes Mal triumphierend und übermütig zu schwenken.
„Nimm sie in die Arme, John“, sagte sie leise und löste sich aus dem Kreis. „Ihr müsst euch verzeihen, jetzt.“
John sah sie stirnrunzelnd an. Schließlich nickte er, verstand. Er schoss seinen Griff um Tracey und zog sie fest an sich. Tracey zögerte kurz, dann klammerte sie sich mit einem trockenen Schluchzen an ihn. Megan schmiegte sich von hinten an das Mädchen, umarmte beide, und hörte nicht auf die wenigen geflüsterten Worte.
Leise Geräusche. Ein langer Kuss. Aus irgendeinem Grund war es völlig natürlich, dass John danach den Kopf hob und Megan über die Schulter seiner Freundin hinweg küsste. Und ebenso selbstverständlich drehte diese den Kopf und drängte ihre Lippen dazwischen. Ein Kuss zu dritt. Feierlich, fast erhaben.
Und keusch zu Anfang, wie unter Geschwistern.
Aber das blieb er nicht. Megan konnte spüren, wie Tracey erneut erzitterte. Diesmal nicht aus Furcht, sondern weil die Wärme der doppelten Umarmung ihren Körper an die Leidenschaft erinnerte, die keine zwei Stunden zurück lag. Mit einem halben Laut wurden ihre Lippen weich und nachgiebig. Johns Mund reagierte völlig automatisch, seine Zungenspitze drang vor. Er berührte zwei Paar Frauenlippen damit, dicht aneinander geschmiegt.
„Mhhh…“
Tracey bog den Kopf zurück, den Mund erwartungsvoll geöffnet. John folgte, leckte spielerisch um ihren Mundwinkel, und schob seine Zunge dann tief hinein. Megan küsste die jüngere Frau auf die Wange, hinter das Ohr, und auf den Hals. Ihre Hand fand wie von selbst die Fülle einer Brust und wusste genau, wie sie diese umfassen und drücken musste. Erneutes Erschauern von Tracey, ein ersticktes Seufzen. Johns Hand auf ihrer Seite. An ihrer Taille. Auf ihrem Hintern. Sie holte tief Atem und kam ihm entgegen, drehte sich etwas und presste ihren Schoß gegen Traceys Hintern. Spürte, wie sich deren Muskeln anspannten und sich an ihr rieben.
Kein Denken mehr, kein Planen, kein Reden. Nur noch Empfinden, Reagieren, Mitfließen. Manchmal tauschten sie ein schüchternes Lächeln oder einen verständnisinnigen Blick, aber meistens schmiegten sie sich nur träumerisch aneinander, während sie sich wechselseitig von den Kleidern befreiten. Megan wusste nicht mehr genau, wem die Hände gehörten, die ihr gerade über den Bauch strichen, oder die ihr den Slip herab gezogen hatten. Vielleicht waren es auch ihre eigenen. Es spielte keine Rolle. Die drei bewegten sich wie in einem Ballett, das sie seit Wochen und Monaten geübt hatten. Jede Berührung zog zwingend die nächste nach sich, jeder Kuss eine neue Umarmung. Die Finger, die sich um Johns Schwanz trafen, spielten wie die Glieder eines einzigen Körpers über die hart aufragende Form, fanden sich in wortloser Vereinigung gemeinsamer Zärtlichkeit.
Ebenso wenig bedurfte die weitere Choreographie einer Abstimmung. Alle wussten, dass John und Tracey ihr Band zuerst erneuern würden. Als der Mann seine Freundin mit einem bedachtsamen, fast ernsten Gesichtsausdruck auf die ramponierte Matratze legte und sich selbst zwischen ihre aufgehenden Knie schob, da kauerte sich Megan dicht daneben und streichelte abwechselnd ihr Gesicht und Johns Rücken. Tracey warf ihr einen schwimmenden Blick zu und lächelte. Dann kippte sie den Kopf zurück und keuchte, als John mit einer langen, flüssigen Bewegung
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