Erregende Ermittlungen
Leben aufs Spiel zu setzen.
„Ein Freund von Megan bei der Polizei hat aufgrund deines Handys herausgefunden, wo du bist“, fuhr John fort. „Wir sind zusammen nach Kanada gefahren und haben versucht, die Insel zu beschatten. Aber dann ist Megan geschnappt worden.“
„Ah. Das meinte dieser Kerl gerade.“ Tracey nickte einmal und blinzelte Megan erneut an. „Jetzt verstehe ich auch, warum du auf dem Boot wegen John den Motor ausgemacht hast. Du kanntest ihn schon. Du bist…“
Sie verstummte. Drehte sich langsam um. Sah John an. Der lächelte sie ebenso strahlend wie unbehaglich an. Das schlechte Gewissen stand so breit auf seinem Gesicht, dass man daraus eine Litfaßsäule hätte machen können. Megan schloss die Augen und fluchte innerlich. Warum musste die Kleine im falschen Moment auf den richtigen Gedanken kommen? Und warum konnte John sich nicht besser verstellen? Es bestand doch überhaupt keinen Grund, dass seine Freundin etwas von gewissen Nächten erfuhr…
„Ooooohhhh!“ Tracey machte sich aus Johns Umarmung los und krabbelte rückwärts, bis sie gegen eine Wand stieß. „Ihr beide habt… ihr seid…“
„Tracey!“ John machte Anstalten, ihr nachzukommen.
„Bleib weg von mir!“, kreischte sie. „Sag mir lieber: habt ihr wirklich…“
„Wir haben miteinander gefickt, ja!“, antwortete Megan still an seiner Stelle. „Und wenn du es genau wissen willst: Es war ziemlich gut! Dein John ist ein sehr brauchbarer Liebhaber.“
Tracey starrte sie aus großen Augen an. Sie schniefte und klappte den Mund zu. Dann verbarg sie das Gesicht in den Händen. Ihre Schultern zuckten still.
„Tracey…“, versuchte John es erneut, aber seine Freundin schüttelte nur den Kopf.
„Stellt euch nicht so an!“, beschied Megan beiden kühl. „In ein paar Stunden sollen wir hingerichtet werden. Da ist es doch wohl egal, wer wann mit wem etwas Spaß hatte, oder? Außerdem…“, schloss sie hämisch, „du hast doch auch mit mir geschlafen, Tracey!“
„Was?“ Jetzt war es an John, sie ungläubig anzustarren.
„Na klar!“ Megan schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. „Was glaubst du denn, wie wir bei unserem netten kleinen Ausbruchsversuch die Wachen abgelenkt haben? Und ich kann dir sagen: Deine kleine Tracey war mit Feuereifer bei der Sache!“
„Sei still!“, kam es weinerlich unter Traceys Händen hervor. Das stachelte Megans Sinn für Grausamkeit nur an.
„Aber warum denn?“ tat sie erstaunt. „So wie du gestöhnt und geschrien hast, als ich dich geleckt habe – das war keine Schauspielerei, du warst heiß wie eine Herdplatte.“
„Sei bitte still!“ Megans Stimme klang dünn und schrill, wie eine zu stark gespannte Saite. Johns Blick flog zwischen den beiden Frauen hin und her.
„Ganz im Ernst: Als du in mein Gesicht gekommen bist, da warst du so nass, dass ich Angst hatte zu ertrinken.“
„AAAAHHH!“
Tracey kam taumelnd hoch und stürzte sich auf Megan, die Fingernägel klauenartig ausgefahren, die Augen zu hasserfüllten Schlitzen verengt. Megan federte aus ihrer kauernden Haltung in eine Abwehrposition und hatte keine Schwierigkeiten damit, unter Traceys Händen wegzutauchen. Gleich darauf hielt sie das Mädchen mit auf den Rücken gedrehten Arm in einer ungemütlich vornüber gebeugten Stellung.
„Lass mich los!“, gellte sie und stöhnte jämmerlich, als ihre wütenden Befreiungsversuche nur zu weiterem Schmerz in ihrem Schultergelenk führten.
„Sag mir doch einfach, dass du Lust auf ein neues Spielchen unter Frauen hast!“, flötete Megan und bog den Arm höher. Ihr Opfer brach mit einem Klagelaut auf die Knie, die Stirn fast am schmutzigen Boden.
„Megan!“ John fasste sie am Arm. „Nicht. Das ist… hässlich.“
Sie schüttelte den Griff ab und wollte ihn ähnlich anfahren. Bei seinem festen Blick schluckte sie und dachte nach. Dann ließ sie seufzend Traceys Handgelenk los. Diese sank leise schluchzend zu Boden. John nickte kurz und nahm seine Freundin in die Arme, flüsterte ihr tröstende Worte zu und zog sie hoch, in seine Arme. Megan lehnte zurück gegen ihre Wand, einen gallbitteren Geschmack in der Kehle.
Es gibt doch immer noch Steigerungsmöglichkeiten! säuselte die Stimme in ihrem Kopf. Nicht nur, dass wir in diesem Loch unsere letzten Stunden verbringen müssen. Jetzt schaffst du es auch noch, diese Zeit in eine hübsche kleine Hölle zu dritt zu verwandeln. Wirklich erstklassig gemacht, Schätzchen!
„Tracey, es tut mir leid“,
Weitere Kostenlose Bücher