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Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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und die Tropfen brannten .
    Fasziniert beobachtete Marlon, wie sich auf einem Zeitschriftenstapel eine Pfütze aus brennendem Aceton bildete. Dann kam ihm zu Bewusstsein, dass die anderen Burschen, die jüngeren, ihn mit der Frage im Blick ansahen, was sie jetzt tun sollten.
    »Zombies«, verkündete er und wandte sich dem nächstgelegenen Fenster zu.
    Die Fenster an der Vorderseite des Gebäudes hatten schmale Balkone, die nicht mehr als einen Meter aus der Mauer herausragten und aus Sicherheitsgründen vollständig vergittert waren. Manche der Eisengitter besaßen jedoch ausschwenkbare Türen, die Marlon und seine Jungs mit Vorhängeschlössern sicherten. Eine Folge ihrer Planungssitzungen zur Vorbereitung auf eventuelle Zombieangriffe war nun der Beschluss gewesen, die Schlüssel zu diesen Schlössern an Nägel zu hängen, und zwar so weit von den Gittern entfernt, dass kein Einbrecher sie erreichen konnte, aber wiederum so nah, dass sie im Fall eines panikartigen Aufbruchs leicht zu finden waren (sie hatten nämlich die etwas realistischere Sorge gehabt, sie könnten bei Ausbruch eines Feuers im Inneren des Gebäudes in der Falle sitzen). Es gab drei Gittertüren, drei Vorhängeschlösser und drei Schlüssel. Nachdem Marlon bemerkt hatte, dass eine Tür bereits von einem Mitglied der Gruppe bearbeitet wurde, packte er den ihm am nächsten stehenden Mitbewohner, schob ihn zur zweiten und vergewisserte sich, dass er begriff, was zu tun war. Dann ging Marlon weiter zur dritten, die sich in der Küche befand, nahm den Schlüssel, öffnete das Vorhängeschloss und stieß die Gittertür auf.
    Er steckte den Kopf zum Fenster hinaus. Zur Straße hinunter kam es ihm ganz schön weit vor. Da unten parkte ein Lieferwagen – das Fahrzeug der Gangster? Egal. Oben passierten unglaublich schlimme Dinge – direkt vor ihm regnete es Glasscherben und Putzbrocken. Hinter ihm bildeten jüngere Da G Shou, für die er sich verantwortlich fühlte, eine Schlange. Er stellte sich die Frage, ob er wie ein Kapitän handeln sollte, der als Letzter das sinkende Schiff verließ, oder wie ein Sergeant, der seine Männer in die Schlacht führte. Seine Wahl fiel auf die zweite Möglichkeit. Mit dem Rücken zu dem offenen Gitter streckte er den Kopf hinaus, griff nach oben, bekam eine feste Gitterstange zu fassen und schwang sich hinaus ins Freie. Dann fanden seine Füße Halt auf einer Stange unter ihm und er bewegte sich seitwärts, um dem Nächsten Platz zu machen.

    Obwohl die Schießerei sogar unten im Keller von Anfang an schockierend laut gewesen war, nahm der Lärm dennoch weiter zu. Zula, die durch die Handfessel und ihre Unfähigkeit, sie zu knacken, zu aufreizender Untätigkeit verdammt war, konnte nur dastehen und warten, dass sich irgendetwas änderte.
    Denk nach, Zula .
    Hatten magere chinesische Hacker im Teenageralter einen Haufen automatische Schusswaffen in ihrer Wohnung herumliegen?
    Falls ja, waren sie im Umgang damit so geübt, dass sie sich sogar gegen eine Truppe wie die von Sokolow derart zur Wehr setzen konnten?
    Peter hatte sich befreit. Als Zula das sah, drehte sie sich in der Erwartung zu ihm um, dass sein erster Schritt darin bestehen würde, zu ihr herüberzukommen und ihre Handfessel in Angriff zu nehmen. Sie drehte sogar ihr Handgelenk in eine für ihn bequemere Position.
    Er kam nicht näher.
    »Ich gehe mal lieber nachsehen, was da los ist«, sagte er, nachdem erst einmal Stille eingetreten war. Eine Stille, die zu lang gedauert hatte. Während dieser Stille hatte er zu viel Zeit zum Nachdenken gehabt.
    »Peter?«, sagte sie. Wie sie so dastand, das Handgelenk in einer, wie sie hoffte, einladenden Position, kam sie sich vor wie ein Mädchen im Ballkleid, das von seinem Tanzpartner versetzt wurde.
    »Nur mal kurz auschecken«, versicherte er ihr.
    Er hatte denselben Blick, denselben Tonfall wie in der Nacht, als sie aus B. C. zurückgefahren waren. Er war voll im Ausweichmodus.
    »Was immer da oben los ist«, sagte Zula, »mit Hackern hat das nichts zu tun. Das ist irgendwas Größeres.«
    »Bin gleich zurück«, sagte Peter und ging zum Fuß der Treppe. Einen Moment lang zögerte er, unfähig, ihr ins Gesicht zu sehen. »Was soll’s«, murmelte er. Zog die Schultern hoch und begann, die Treppe hinaufzusteigen.
    Marlon konnte vier weitere Da G Shou sehen, die sich wie Spinnen an verschiedene Gitter klammerten und einen Weg nach unten suchten. In der Wohnung waren jetzt nur noch drei.
    Sich auf diese Weise

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