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plagte beim Aufwachen das unbestimmte Gefühl, dass es irgendetwas gab, was er tun konnte, und nach einigen Augenblicken fiel ihm ein, was es war: Er sollte einen T’Rain-Geldwechsler ausfindig machen, vorzugsweise in der Schweiz, potentiell aber überall auf der Welt mit Ausnahme von China. Es war 3 Uhr 41, er hatte fast drei Stunden lang auf einem Stuhl sitzend geschlafen. Er warf einen Blick zu Marlon hinüber, der noch genau die gleiche Haltung einnahm. Yuxia saß vor dem anderen Computer, war jedoch dabei einzunicken. Er versuchte sich zu bewegen, stellte fest, dass er einen steifen Hals bekommen hatte, brachte eine Minute damit zu, sich zu strecken. Dann schlenderte er zu Marlon hinüber und warf einen Blick über dessen Schulter. Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass der Troll Reamde sich noch immer nicht vom Höhleneingang weggerührt hatte. Es wäre jedoch falsch anzunehmen, dass die ganze Zeit nichts passiert war, denn das Listenfenster auf der linken Bildschirmseite war mittlerweile von oben bis unten mit farbigen Charakterporträts gefüllt, jedes mit seiner eigenen kleinen, ständig fluktuierenden und sich aktualisierenden Statusanzeige. Während Csongor geschlafen hatte, hatte Marlon mehrere Dutzend andere Spieler rekrutiert, die ihm helfen sollten. Marlon tippte auf eine Funktionstaste, und das Listenfenster erweiterte sich, sodass es den größten Teil des Bildschirms einnahm, und gestaltete sich dann zu einer Art hierarchischer Baumstruktur um, an deren Spitze Reamde stand.
»Dein Org-Plan?«, fragte Csongor.
»Mein Ork-Plan«, sagte Marlon.
Inspektor Fournier rief Olivia gegen 15 Uhr 30 zurück und teilte ihr mit, er habe eine einfache Suche in den Polizeiakten durchgeführt und nichts über sonderbare Landungen von Privatjets oder umherziehende Banden nahöstlicher Terroristen gefunden. Das einzige halbwegs Eigenartige, was sich ergeben habe, sei, dass vor etwa zehn Tagen eine Gruppe Jäger in Nord-Mittel-B. C. verschollen sei.
Eine Dreiviertelstunde später – nach einem raschen Abstecher in ihr Hotelzimmer, um sich ihren Kram zu schnappen und auszuchecken – war Olivia auf der Interstate 5 in Richtung Norden unterwegs, vom unvermeidlichen Freitagnachmittagberufsverkehr zu fast völligem Stillstand gebracht. Aber sie bewegte sich. Sie bewegte sich, davon war sie überzeugt, in der allgemeinen Richtung von Abdallah Jones.
In mancher Hinsicht waren Abdallah Jones’ Dschihadisten so ungeschickt, dass sie beinahe – beinahe – Gefühle von Mitleid in Zulas Brust erregten und das bisschen an Mutterinstinkten hervorriefen, das sie besaß. Aber manches konnten sie ziemlich gut und nahmen es mit lobenswerter Tüchtigkeit in Angriff. Dazu gehörte das Kampieren im Freien. Und nach über einer Woche ziellosem Umherfahren auf den Haupt- und Nebenstrecken von British Columbia waren sie eindeutig reif zum Kampieren im Freien.
Sie hatte sich eingeredet, dass man sie, je näher man dem Schloss kam, nach vorn setzen und wegen des richtigen Wegs konsultieren würde. Aber wie es schien, hatten sie sich in einem der vielen Walmarts, die sie im Zuge ihrer Irrfahrten geplündert hatten, ein Navi besorgt, das sie nun einfach dazu benutzten, auf die Koordinaten des Ortes zuzuhalten, an dem Zula vor einigen Wochen Fotos der eingestürzten Bergbauanlage gemacht hatte. Sie hatten die Tür ihrer Zelle zugemacht und verschlossen, damit sie keine Ablenkung für sie darstellte; und so hatte sie die letzten Stunden der Fahrt im Dunkeln zugebracht, das Trainingsprogramm absolviert, das sie sich ausgedacht hatte, und anhand der wenigen sensorischen Hinweise, die die isolierten Wände des Raums durchdrangen, zu erraten versucht, wo sie sich befanden. Sie fuhren durch eine Stadt; Elphinstone, vermutete sie. Sie kauften Lebensmittel; im Safeway, vermutete sie. Dann verließen sie die Stadt und begannen auf einer gewundenen Straße bergauf zu fahren (ihre Ohren knackten). So gut wie sicher diejenige, die talaufwärts zum Schloss führte. Jemand hupte sie eine Zeitlang wütend an, dann raste er vorbei; als kleinen Scherz für sich selbst stellte sie sich vor, es wäre vielleicht Onkel Richard. Dann wusste sie plötzlich mit Sicherheit, dass es Onkel Richard gewesen sein musste.
Sie kamen an eine Stelle, wo die Straße zur Schotterpiste wurde, dann stellten sie den Motor des Wohnmobils ab. Von Zulas Warte aus passierte eine Stunde lang gar nichts; sie spürte das Geschaukel der Federung, als Männer ausstiegen,
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