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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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konnte, ehe irgendwo Alarm geschlagen wurde. Bestimmt war er auf dem Highway 97 geradewegs in Richtung US -Grenze gefahren, durch Prince George hindurch (sogar genau an dem Hotel vorbei, wo die Familien der Opfer ihr Basislager aufgeschlagen hatten) und weiter hinab in das verzweigtere System von Highways, das sich über den Süden von B. C. breitete. Wenn er es nicht gleich über die Grenze geschafft hatte, hätte er sich nach einer Möglichkeit umgesehen, den Suburban irgendwo loszuwerden, wo er nicht bemerkt wurde, und zu einem anderen Fahrzeug übergewechselt.
    Und dann würde er sich eine Möglichkeit ausdenken, die Grenze zu überqueren, wahrscheinlich irgendwo mitten im Nirgendwo. Etwas, was schwer zu verhindern wäre, selbst wenn man wüsste, dass es passieren würde und eine Großfahndung im Gange wäre.
    Essen mussten sie sich keines kaufen, weil sie sich von den Campingrationen ernähren konnten, die sie den Jägern gestohlen hatten. Zum Teufel, sie konnten auch einmal einen Tag hungern; es wäre nicht das erste Mal.
    Das Einzige, was sie brauchten, war Benzin.
    Noch ein Blick auf die Karte.
    Wenn sie den Suburban in dem Gebiet, in dem die Suche stattfand, erbeutet hatten und der Tank einigermaßen voll gewesen war, dürften sie es bis nach Prince George geschafft haben, ehe sie hatten tanken müssen. Natürlich lagen nördlich davon noch andere Tankstellen an der Straße – irgendwo mussten die Leute schließlich Benzin kaufen –, aber die hätte Jones instinktiv gemieden, weil er den Besitzern, die den Suburban vielleicht als Eigentum eines örtlichen Jagdveranstalters erkannt hätten, nicht hätte auffallen wollen. Nein, er wäre die ganze Strecke bis in die relative Anonymität von Prince George gefahren, und dann hätte er sein Benzin an der größten, anonymsten Tankstelle gekauft, die er hätte finden können.
    Morgen würde sie nach Norden, nach Prince George fahren. Irgendwo in dieser Stadt musste es eine Überwachungskamera geben, die das Bild eingefangen hatte, das sie brauchte. Und wenn sie die Besitzer überreden könnte, ihr eine Kopie dieses Bildes zu geben, dann könnte sie es als eine Art Schleusentor verwenden, um eine Menge fehlgeleiteter Jones-Jagdenergie in einen ergiebigeren Kanal umzulenken.
    Jetzt allerdings musste sie erst einmal schlafen. Schlief genau genommen schon.
    Den größten Teil seiner Zeit in T’Rain hatte Csongor damit verbracht, in einem Zustand glückloser Frischlingsverwirrung herumzustolpern. Nur seine lange Erfahrung als Systemadministrator, der sich mit byzantinischen Softwareinstallationen herumschlagen musste, hatte verhindert, dass er in Verzweiflung verfiel und einfach aufgab. Nicht, dass irgendetwas von seinen Systemadministratorkenntnissen und -fähigkeiten hier anwendbar gewesen wäre. Entscheidend war die psychologische Grundeinstellung: der implizite, ein wenig naive und ein wenig dreiste Glaube, er werde, wenn er nur lange genug mit dem Kopf gegen das Problem anrannte, am Ende den Durchbruch schaffen können. Die Fortschritte, die er beim Verständnis der Börse von Carthinias gemacht hatte, hoben seine Laune ein wenig. Andererseits untergrub es seine Moral, dabei zuzusehen, wie Marlon einen kleinen Krieg führte. Die ungeheure Macht von Marlons Charakter, sein Inventar an Zaubern, Waffen und magischen Gegenständen, die Größe seiner Armee und seine Fähigkeit, aus der schwindelerregenden Ansammlung von Anzeigen und Interfaces auf seinem Bildschirm relevante Daten aufzusaugen und aufgrund dieser Informationen umgehend zu handeln, das alles verriet langjährige Erfahrung mit diesem Spiel und machte Csongor klar, dass er hier ebenso überfordert war, wie er es bei einer Fußballweltmeisterschaft auf dem Platz wäre. Gleichwohl gab sich der sture Systemadministrator in ihm nicht geschlagen, starrte weiterhin dümmlich über Marlons Schulter und versuchte dahinterzukommen, was eigentlich vor sich ging, und ein paar Hinweise aufzuschnappen, wie er Lottery Discountz’ grausam limitierte Fähigkeiten besser nutzen konnte.
    Aus diesem Grund war er vollkommen überrascht und absolut unvorbereitet, als Qian Yuxia quer durch das Internetcafé stürmte und einem Mann, der seit ungefähr einer halben Stunde dort saß, einen Pappbecher Wasser ins Gesicht schleuderte. »Ich bin kein T-Bird, verdammt noch mal!«, rief sie.
    Dann sagte sie es noch einmal.
    »Wenn du einen T-Bird willst, dann geh woanders suchen!«
    Csongor hatte den englischen Ausdruck T-Bird noch

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