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Csongor alles, was er brauchte, um einen Plan zu schmieden. Er arbeitete sich so dicht wie möglich an den Ring von Wächtern, die Kuppel aus Zaubern heran. Sobald er an dem Punkt angelangt war, wo die magischen Barrieren Lottery Discountz Schaden zufügten und die Wachen den Blick in seine Richtung wandten und nach ihren Waffen griffen, trat er einen Schritt zurück, setzte sich hin und begann die Transaktionen zu beobachten, die im innersten Kreis stattfanden. Überall blitzte es purpurrot. Er sah zu, wie Millionen von Dollars den Besitzer wechselten. Die Gesamtzahl der Händler in diesem Rund betrug vielleicht zwanzig, und jeder von ihnen konnte die Transaktion vornehmen, die Csongor im Sinn hatte.
Er begann Worte zu hören, die aus Marlons Mund kamen, ihn aus der imaginären Welt zogen und in das Internetcafé auf den Philippinen zurückholten. Marlon, der in den letzten paar Stunden schweigend gespielt hatte, kommunizierte nun direkt, auf Mandarin, mit einem seiner Leutnants. Vielleicht waren es aber auch Generäle. Über die Größe von Marlons Armee konnte Csongor mittlerweile nur noch spekulieren. Marlons Stimme war gelassen, ruhig, aber insistierend, und seine Hände hüpften über die Tastatur wie Spinnen auf einer heißen Herdplatte.
Da Lottery Discountz nichts weiter tat als die Handelsarena zu beobachten, stand Csongor auf, reckte sich und schlenderte hinüber, um sich die Sache anzusehen. Auch Yuxia schien vom Klang der Mandarin sprechenden Stimme geweckt worden zu sein, öffnete leicht die Augen und erstarrte dann, als ihr einfiel, wo sie sich befand. Ihr Blick wurde klar und richtete sich auf etwas am anderen Ende des Raums. Csongor folgte ihrem Blick und sah, dass gerade die Morgenschicht, wenn das der richtige Ausdruck war, eintrudelte. In den letzten paar Stunden hatten sie das Café beinahe für sich allein gehabt, aber es gab ein paar Neuankömmlinge, die sich hinter Terminals in Yuxias Sichtfeld niedergelassen hatten. Einer davon wandte gerade den Blick ab. Csongor, dem das Mädchen-Beäugen nicht eben fremd war, vermutete, dass Yuxia ihn beim Herschauen ertappt hatte und ihn nun böse anguckte. Weil Csongor nicht in diesen Blickwechsel hineingezogen werden wollte, trat er hinter Marlon, um ihm über die Schulter schauen und auf seinen Monitor blicken zu können.
Die letzten halbdutzend Male, die Csongor nachgeschaut hatte, hatte er auf Marlons Bildschirm nichts gesehen, was auch nur entfernt nach einer virtuellen Schwert- und Zaubereiwelt aussah. Stattdessen hatte es zahllose, einander überlagernde Fenster mit verzweigten Ork-Plänen, Balkendiagrammen, fluktuierenden statistischen Anzeigen und abrollenden Chat-Kolumnen gegeben. Das alles war jetzt verschwunden und durch etwas ersetzt, was ein wenig mehr danach aussah: ein Handgemenge am Einstieg in einen schmalen Pass zwischen Gebirgsausläufern. Mehrere Angehörige von Marlons Armee – nicht das Hauptkontingent, sondern eine der Flankenabsicherungen – waren beim Durchwaten eines kleinen Flusses, der durch den Pass verlief, angegriffen worden. Es sah nach einem sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt aus, und mehrere von ihnen lagen bereits tot im seichten Wasser. Doch an Land, in der Luft und über dem Wasser stürzten sich bereits Verstärkungen in die Kampfzone und verwickelten die Angreifer in zahlreiche Einzelkämpfe, die miteinander verschmolzen und sich wieder teilten, während ein Kämpfer dem anderen zu Hilfe kam und dann herumwirbelte, um sich mit einer neuen Bedrohung auseinanderzusetzen.
»Probleme?«, fragte Csongor.
»Nein«, sagte Marlon, »wir werden ihnen eine Abreibung verpassen.«
»Beteiligst du dich nicht daran?«, fragte Csongor. Er hatte nämlich bemerkt, dass Reamde sich auf einem Felsen mitten im Fluss ausruhte.
»Nicht nötig«, sagte Marlon. »Ich beobachte nur.«
»Und was siehst du?«
Marlon ließ sich ziemlich viel Zeit mit der Antwort. Dann sprach er, als kämen ihm diese Beobachtungen gerade erst zum Bewusstsein. »Sie sind sehr gut. Erfahrene Charaktere. Nicht bloß Kids. Aber sie haben noch nie zusammen gekämpft.«
»Woher weißt du das?«
»Anders, als es bei einem erfahrenen Rollkommando der Fall wäre, wissen sie nicht, wie man einander hilft. Und sie sehen unterschiedlich aus.« Zum ersten Mal seit vermutlich mehreren Stunden nahm Marlon die Hand von der Tastatur, um auf einen der Angreifer zu zeigen. »Siehst du? Eindeutig ein Heller.« Dann zeigte er auf einen anderen. »Und der da? Erdton.
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