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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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endlich einen Vorwand, sich umzudrehen und nachzusehen. Etwa in Kopfhöhe auf einem Regal lag ein länglicher Koffer aus poliertem Aluminium, genau das, worin ein Waffennarr ein besonders geschätztes Gewehr herumtragen würde. Am einen Ende war der Koffer von Flecken und Streifen aus dunklerem Zeug verunstaltet: geschmolzenes Metall, das daraufgetropft und erstarrt war.
    Sokolow drehte sich wieder zurück. »Dieser Plasmaschneider hat nicht die Rauchmelder ausgelöst?«
    Igor sagte: »Wir sind durch die ganze Wohnung gegangen, haben sie alle gefunden und die Batterien herausgenommen.«
    »Als ihr durch die Wohnung gegangen seid und nach den Rauchmeldern gesucht habt«, fuhr Sokolow fort, »habt ihr da vielleicht auch ein paar Überwachungskameras gesehen.«
    »Ja, zwei«, sagte Igor. »Wir haben natürlich die Kabel durchgeschnitten.«
    Sokolow, der wusste, dass dort in Wirklichkeit drei Kameras gewesen waren, biss die Zähne zusammen, bis der Drang zu schreien sich gelegt hatte. »Natürlich. Aber bis zu dem Moment, wo ihr die Kabel durchgeschnitten habt, haben die Kameras euch aufgenommen.«
    »Wlad kennt sich mit Computern aus«, meinte Igor.
    Wlad nickte, wie um die Richtigkeit von Igors Einschätzung zu bestätigen. »Wir haben natürlich die Internetverbindung gekappt, als wir das erste Mal dort waren«, sagte er, »daher wussten wir, dass die Kameras keine Daten aus dem Gebäude schicken konnten.«
    »Und was ist mit dem Inneren des Gebäudes?«
    »Wlad hat die Kabel verfolgt«, sagte Igor.
    »Ich habe die Kabel bis zu dem Server in seiner Werkstatt verfolgt«, bestätigte Wlad. »Dort wurden die Videodateien aus den Kameras gespeichert. Wir haben die Festplatten in diesem Server mit dem Plasmaschneider komplett zerstört.«
    »Hast du die Kabel auch zu dem Router unter der Treppe verfolgt?«
    »Natürlich«, sagte Wlad.
    »Hast du gewusst, dass eine Festplatte in diesen Router eingebaut war? Auf der sämtliche Daten des Netzwerks gesichert wurden?«
    Schweigen.
    Wlad der Computerexperte lief rot an. Igor bemerkte das und streckte die Hand aus, um ihn zu beruhigen. »Das ist jetzt wie lange her? Zwei Wochen?«, sagte Igor. »Nichts ist passiert. Die Polizei weiß nichts von diesen Dingen. Die kommen gar nicht auf die Idee, solche Beweise zu sammeln.«
    Sokolow saß ganz gelassen da und wartete darauf, dass Igor von selbst darauf kam.
    »Wenn sie das gefunden haben, warum haben sie uns dann nicht schon längst verhaftet?«, wollte Igor wissen und hörte sich dabei fast wie ein selbstgerechter, aufrechter Bürger an, der sich über die Laxheit der örtlichen Cops aufregt.
    »Außer«, sagte Wlad, »sie observieren uns.«
    »Warum sollten sie sich die Mühe machen, wenn sie schon Beweise haben?«
    Wlad sagte: »Es wäre eine größere Ermittlung. Es ginge nicht bloß um Einbruch, sondern um Entführung, Mord, andere Sachen. Internationalen Spionagescheiß. Leute wie wir sind denen scheißegal. Zwei Einbrecher?«, sagte er verächtlich. »Die würden uns observieren und hoffen, dass sich früher oder später jemand Wichtiges mit uns in Verbindung setzt.«
    Vier Augen richteten sich auf Sokolow.
    Langes Schweigen trat ein, Igor legte die Fingerspitzen an die Schläfen, verwandelte seine riesigen, dicken Pratzen in Scheuklappen, verengte seinen Blick auf Sokolow..
    »Blödes Arschloch!«, sagte er schließlich. »Warum habe ich dich in mein Haus gelassen?«
    »Du gieriges, dummes Schwein«, sagte Sokolow. »Das Geld hat dir nicht gereicht. Du musstest unbedingt zurückgehen. Und noch mehr klauen.«
    »Hey, beruhig dich!«, gickste Wlad. »Wir wissen ja noch nicht mal, ob die Cops das Video gefunden haben.«
    »Der Onkel von Zula ist Milliardär, du Blödmann«, sagte Sokolow. »Der schaltet garantiert seine eigenen Ermittler ein. Es gibt nichts, was die nicht finden.«
    Irgendetwas fiel Igor ein, er rief: »Scheiße!« und griff dann nach seinem Handy. Sokolows Hand zuckte nach der Makarow in seiner Jackentasche, doch er bezähmte den Drang, eine Waffe zu ziehen – genau wie Wlad, der ihn aufmerksam beobachtete.
    Igor drückte lediglich eine Taste: eine Wahlwiederholung. »Es ist besser, wenn du nicht kommst«, sagte er in sein Handy. Dann lauschte er einem Schwall von Beschimpfungen, der ihn zwang, das Gerät vom Ohr wegzuhalten. »Ach was, so ein Quatsch. Ich erklär’s dir später. Kehr um. Komm nicht.«
    »Hast du noch andere zu der Pizzaparty eingeladen?«, fragte Sokolow, nachdem Igor das Gespräch beendet

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