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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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dass Thorakks angegriffen wurde. Er befand sich irgendwo mitten in einer Wüste und marschierte in einer größeren Schar von Charakteren mit, die allesamt Egdod folgten. Diese Schar wurde von einer Horde berittener Bogenschützen attackiert.
    »Wollen Sie jetzt wirklich Computerspiele spielen?«, fragte Csongor ungläubig.
    »Ich will nur eben die Typen da fertigmachen, dann beantworte ich Ihre Fragen«, sagte Seamus und trat in Aktion, weckte Thorakks aus seiner roboterhaften Dumpfheit, schulterte einen Schild, errichtete einen Schutzzauber. Fällte einen der Bogenschützen mit einem Donnerkeil und einen zweiten mit einem Schwerthieb.
    Aber Thorakks war gar nicht das Ziel. Sondern Egdod.
    Sie waren auf einen Achtungserfolg bei Egdod aus. Natürlich konnten sie nicht darauf hoffen, einen Charakter von solcher Macht tatsächlich zu verletzen. Aber sie konnten sich den fantastischen Ruf erwerben, einen Schlag gegen den ältesten und mächtigsten Charakter in ganz T’Rain geführt zu haben.
    Egdod tat gar nichts. Machte keinerlei Anstalten, sich zu verteidigen. Er folgte einfach weiter seinem Botverhalten: versuchte, zu Fuß den ganzen Weg zu seiner HZ zu gehen, die mehrere tausend Kilometer entfernt lag.
    »Wo sind Sie?«, fragte Marlon. Die Geräusche des T’Rain-Gefechts hatten ihn geweckt.
    »Woher zum Geier soll ich das wissen?«, gab Seamus zurück. »Als wir von dort weggegangen sind, bin ich eingeloggt geblieben und habe Thorakks gesagt, er soll Egdod folgen. Also sind wir jetzt da, wo Egdod hingewandert ist. Wie lange sind wir jetzt schon von dort weg?«
    »So um die zwölf Stunden«, sagte Csongor.
    »Also. Vor zwölf Stunden steht Richard Forthrast auf, um die Tür zu öffnen, an der es geläutet hat, und kommt nicht wieder. Loggt sich nicht ordnungsgemäß aus. Egdod verfällt in sein Botverhalten. Was sagt euch das?«
    Csongor zuckte die Achseln. »Nichts.«
    »Er schläft«, schlug Marlon vor. »Er war einen ganzen Tag auf.«
    »Verdammt«, sagte Seamus. »Ich hatte befürchtet, dass einer von euch mit so einer vernünftigen Erklärung kommt.«
    »Haben Sie denn eine unvernünftige?«, fragte Yuxia, die, süß und verschlafen aussehend, aus ihrem privaten Schlafzimmer aufgetaucht war und den letzten Teil der Unterhaltung mitgehört hatte.
    »Ja«, sagte Seamus nach kurzer Pause, um Yuxia zu bewundern. Er verkleinerte das T’Rain-Fenster, rief seine Google-Karte wieder auf und zoomte auf einen Grenzabschnitt zwischen dem Landzipfel von Idaho und einer kleinen Stadt namens Elphinstone. »Im Augenblick überquert Abdallah Jones dort gerade die Grenze. Und Richard Forthrast hilft ihm dabei.«
    Während sie die Passhöhe hinter sich ließen und in stärker besiedelte Gebiete in den Flusstälern auf der trockenen Seite der Cascades hinunterfuhren, bedrückte Olivia zunehmend das Gefühl, dass sie schrecklich auffielen, während sie zusammen in diesem Mietwagen durch die Gegend fuhren.
    Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was das FBI und die Polizei wohl dachten. Aber es schien das Beste zu sein, das Schlimmste anzunehmen und sich so zu verhalten, als befänden sie und Sokolow sich in Feindesland, ihre Tarnung wäre aufgeflogen und sie würden von der Polizei gejagt. In diesem Fall war das, was sie gerade taten, die denkbar dümmste Vorgehensweise, und es war ein Wunder, dass man sie nicht längst gestoppt und ihnen Handschellen angelegt hatte.
    Sie konnten ohne weiteres den Wagen loswerden und eine andere Möglichkeit finden, in Richtung Osten weiterzukommen. Aber allein schon »Asiatin mit Kurzhaarfrisur, unterwegs mit schlankem, kurzgeschorenem blonden Mann« reichte aus, sie auffallen zu lassen, falls ein Fahndungsersuchen an sämtliche lokalen Cops und Streifenwagen der Highway Patrol hinausging.
    »Wir müssen uns trennen«, sagte sie.
    »Einverstanden.«
    »Jedenfalls vorläufig«, fügte sie hinzu, weil irgendein lächerlicher Instinkt ihr sagte, dass ihr erster Satz ein wenig zu schroff geklungen hatte, und sie Sokolows Gefühle nicht verletzen wollte. Sie schaute kurz zu ihm hinüber. Er schien nicht gekränkt zu sein.
    »Der Ort, wo wir hingehen, liegt in der Umgebung von Bourne’s Ford, Idaho«, sagte sie.
    »Bourne’s Ford, Idaho«, wiederholte er.
    »Ich kann dir keinen speziellen Orientierungspunkt nennen, weil ich noch nie dort gewesen bin.«
    Sie waren hinter einen Sattelschlepper gelandet, auf dem WALMART stand.
    »Such einfach den nächstgelegenen Walmart«, schlug sie vor. »Im Umkreis

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