Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
Vom Netzwerk:
Vereinigten Staaten streuen.« Er versuchte es hier mit trockener Untertreibung und war sich nicht ganz sicher, ob sie seinen Sinn für Humor richtig zu schätzen wussten. »Aber ich kenne hier in der Botschaft ein paar Leute, die kriegen das ruckzuck geregelt.«
    »Bist du jetzt komplett durchgedreht?«, fragte ihn einige Minuten später der CIA -Resident.
    Marlon, Yuxia und Csongor drehten Däumchen in einem Café in einem relativ wenig gesicherten Teil der Botschaft. Seamus und der Resident, ein Amerikaner philippinischer Herkunft namens Ferdinand (»Nennen Sie mich Freddie«), dagegen unterhielten sich in einem Teil des Gebäudes, der ausgesprochen stark gesichert war. Sie kannten sich schon eine ganze Weile.
    »Freddie, du weißt, dass dieser Raum so geheim, so gut abgeschirmt ist, dass ich dich hier erwürgen könnte, und keiner würde es je erfahren.«
    »Keiner außer den beiden Marines mit Maschinenpistolen, die direkt vor der Tür stehen.«
    »Saufkumpane von mir.«
    »Jetzt mal im Ernst, Seamus, was verlangst du von mir? Dass ich gefälschte chinesische Pässe besorge?«
    »Echte amerikanische würden die Sache erheblich erleichtern.«
    Freddie erwog es tatsächlich. »Ich nehme an, wir könnten behaupten, sie wären amerikanische Staatsbürger auf Besuch in Manila, deren Pässe von Taschendieben gestohlen worden sind. Diese Schmierenkomödie würde in dem Moment auffliegen, in dem das State Department sich die Mühe macht, die Unterlagen zu überprüfen.«
    »Freddie. Lass mich jetzt nicht hängen. Der globale Krieg gegen den Terror bringt uns in viele seltsame Situationen. Wir machen die ganze Zeit Sachen, die streng genommen nicht legal sind. Was soll’s, schon meine Anwesenheit in diesem Land stellt eine Verletzung der philippinischen Souveränität dar. Genau wie deine.«
    »Du willst also die Krieg-gegen-den-Terror-Karte ausspielen?«
    »Ja. Nun mach schon, Freddie. Nur darum geht es doch in diesem Gespräch.«
    Freddie bedachte ihn mit einem Blick, der Ich warte sagte. Rückblickend hätte Seamus das als die Falle erkennen müssen, die es war.
    »Ich weiß, wo Jones ist«, sagte Seamus. »Ich kann es bis auf vielleicht zehn Quadratmeilen eingrenzen. Oder Quadratkilometer, für unsere kanadischen Freunde.«
    »Das hat doch nicht etwa mit der Arbeit zu tun, die du zusammen mit dieser« – und hier griff Freddie nach einem Ordner, der laut Aufschrift geheime Informationen enthielt – »Britin getan hast? Olivia Halifax-Lin?«
    »Dieser tapferen, großartigen Britin, die Jones im Alleingang in Xiamen aufgespürt und über Monate unschätzbare Überwachungsdaten über ihn und seine Zelle gesammelt hat? Doch, ich glaube, wir reden über dieselbe Olivia.«
    »Vielleicht hätte sie sich ein bisschen öfter freinehmen sollen«, sagte Freddie. »Vielleicht passt diese Art von Arbeit nicht zu ihr, lebensstilmäßig.«
    »Warum sagst du das?«
    »Seit einem Tag oder so scheint sie völlig von der Rolle zu sein. Sie hat sich aus einer großen und teuren FBI -Antiterrorermittlung verabschiedet. Ist einfach aus dem Zimmer gegangen, ohne irgendwas zu erklären. Ist nach Vancouver abgehauen und hat dabei eine ganz schöne elektronische Spur hinterlassen. Darunter auch Kommunikationen mit dir. Ist dort in einem Hotelzimmer abgestiegen und irgendeinem armen Mountie mit ebendieser Theorie auf den Wecker gegangen.«
    »Mit ›ebendieser Theorie‹ meinst du die ausgezeichnete Theorie, die sie und ich entwickelt haben.«
    »Ach, du hast also mit ihr zusammengearbeitet.«
    »Sprich weiter.«
    »Sie hat behauptet, sie wäre zu einem Ort in B. C. namens Prince George unterwegs. Hat ein Ticket gekauft. Eingecheckt. Ist aber nicht an Bord gegangen. Hat sich stattdessen auf die Schnelle ein Ticket zurück nach Seattle gekauft und bar bezahlt, immer noch ohne sich die Mühe zu machen, irgendwem zu erklären, was zum Geier sie eigentlich vorhat. War auch nicht so höflich, mal beim FBI anzurufen. Dann, um die Zeit herum, zu der ihr Flugzeug in Sea-Tac gelandet ist, gab es weniger als zwei Kilometer entfernt in einem Haus voller Russen, Kriminelle niedriger Stufe, eine Schießerei. Eine FBI -Überwachungsoperation ist geplatzt. Einer der Typen, die überwacht wurden, ist verschwunden. Russischer Sicherheitsberater, ehemaliger Angehöriger einer Spezialeinheit, offenbar in die ganze Xiamen-Geschichte verwickelt.«
    »Hört sich so an, als hättest du viel mit dem FBI geredet.«
    Freddie kommentierte das nicht, sondern hob

Weitere Kostenlose Bücher