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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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Zielfernrohr ins Gebäude schaute, deckte sie mit der Hand ab und ließ zwischen zwei Fingern einen schmalen Lichtstreifen durch, der den Weg aus dem Büro beleuchtete.
    Sie gelangte auf einen Korridor und ging in die Richtung, die vom Haupteingang wegführte. Rechts lag eine Reihe von Büros und Abstellräumen, die hauptsächlich Küchenausrüstung enthielten. Links lag der Speisenzubereitungsbereich der Gastwirtschaft. Sie machte einen raschen Gang hindurch, riskierte dabei, die Hand von der Lampe zu nehmen – die Küche hatte keine Fenster – und pflückte ein langes, spitz zulaufendes Fleischermesser und ein kleineres Gemüsemesser von einer Magnetleiste an der Wand. Sie legte beide in einen weißen Plastikeimer, der unter einer Spüle auf dem Boden stand. Diesen benutzte sie wie einen Einkaufskorb, mit dem sie allen möglichen Kram einsammelte, der ihr von Nutzen sein könnte – zwei Topfhandschuhe beispielsweise, die dazu dienen könnten, ihr die Hände warm zu halten, falls sie nichts Besseres fand. Verderbliche Nahrungsmittel waren hier natürlich nicht gelagert, da das Haus für den Matschmonat geschlossen worden war. Aus einem Kühlschrank nahm sie eine Flasche Rapsöl, das man dort aufbewahrte, damit es nicht ranzig wurde, und sie erbeutete ein paar Halbliterflaschen Wasser. Schränke erbrachten ein paar Tüten Kartoffelchips und andere Snacks sowie Reis, Rosinen und Pasta. Der Eimer war annähernd voll, und sie schätzte, dass sie genügend Kalorien darin hatte, um tagelang zu überleben, vorausgesetzt, sie fand eine Möglichkeit, das Zeug zu kochen.
    Was sie gedanklich auf Campingkocher und andere Ausrüstung brachte. War das, in einer Ski-Lodge in den Bergen, zu viel verlangt?
    Jemand hämmerte versuchsweise gegen die Eingangstür, offenbar um abzuschätzen, wie viel Kraft man aufwenden musste, um sie einzuschlagen.
    Warum schossen sie nicht einfach die Schlösser heraus? Die Mittel dazu hatten sie jedenfalls.
    Weil sie fürchteten, dass man Schüsse unten im Tal vielleicht hörte.
    Onkel Richard hatte auch Schusswaffen hier. Ein schöner Gedanke. Aber unmöglich. Er bewahrte sie in einem Safe in seiner Wohnung auf.
    Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass Campingausrüstung im Keller des Gebäudes untergebracht war. Ein an der Wand angebrachter Notfallplan zeigte ihr, wo die Treppen waren. Sie fand eine und stieg hinunter.
    Irgendwo auf der Vorderseite des Gebäudes zerklirrte ein Fenster.
    Einen Moment lang überwältigte sie beinahe der Drang zu fliehen. Aber das würde nur dazu führen, dass sie an Unterkühlung sterben würde.
    Ihre Nase verriet ihr, dass sie recht hatte, was die Campingausrüstung anging. Es war nicht direkt ein schlechter Geruch, aber nach einer Weile roch alle Campingausrüstung gleich. Sie leuchtete mit der Taschenlampe herum und fand die Sachen, die sie brauchte, auf dem Boden verstreut.
    Natürlich. Wenn Jones Richard gezwungen hatte, ihn zu begleiten, dann hatte Richard seinen eigenen Rucksack, warme Kleidung, Schlafsack, Zelt gebraucht. Sie mussten hier heruntergekommen sein und alles durchwühlt haben.
    Wenigstens das hier lief in ihrem Sinne. Sie stolperte beinahe über einen leeren Rucksack: ein großes Teil mit außen liegendem Aluminiumtragegestell. Sie stellte den Eimer ab, griff nach dem Rucksack und vergewisserte sich, dass er in anständigem Zustand war. Sie schnappte sich einen Schlafsack, der bereits in einen Beutel gestopft war, und befestigte ihn mit ein paar Gummiseilen am Rahmen. Den Eimer kippte sie, ohne groß zu sortieren, in das obere Fach, und wurde daran erinnert, dass er auch zwei Messer enthielt. Sie unterzubringen war kniffelig, deshalb legte sie sie vorläufig beiseite.
    Auf einem Regalbrett lagen, zu ordentlichen Rechtecken gefaltet, grüne Nylonplanen. Davon schnappte sie sich drei. Eine könnte, wenn sie in der Mitte ein Loch hineinschnitt, als Regenponcho dienen. Eine zweite könnte einen Boden, die dritte ein provisorisches Zelt abgeben. Von einem anderen Bord nahm sie ein paar Stränge Seil und von einem Haken ein CamelBak, das dort verkehrt herum zum Trocknen aufgehängt worden war.
    In der Lodge hatten sich so viele alte, gebrauchte Skiparkas, Hosen und Handschuhe angesammelt, dass sie in Müllsäcken in den Ecken aufbewahrt wurden. Sie riss zwei davon auf, durchwühlte sie rasch und entschied sich eher der Farbe (schwarz) als der Größe (zu groß) wegen für eine Jacke und eine Skihose und schnappte sich zwei Paar Handschuhe in

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