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Error

Error

Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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kostspielige handelsübliche RAID 3 Box, die ich in einem Safe aufbewahre, der wiederum an Betonwand und -fußboden meiner Eigentumswohnung festgeschraubt ist. Wenn ich zu Hause bin, mache ich den Safe auf, ziehe das FireWire-Kabel raus und verbinde es für die Dauer des Datensicherns mit meinem Laptop, dann schließe ich es wieder ein.«
    Peter dachte darüber nach. »Unkonventionell, aber ziemlich logisch«, lautete sein Urteil. »Um die Box physisch zu stehlen, müsste jemand den Safe schwer beschädigen und vermutlich die RAID zerstören.«
    »So ungefähr hab ich’s mir auch vorgestellt.«
    »Gut, Ihr erster Schritt beim Heimkommen war also, den Safe zu öffnen und auf die beschriebene Weise eine Sicherungskopie zu erstellen, damit Sie, falls das Laufwerk Ihres Laptops zufällig genau in dem Moment abstürzen sollte, immer noch eine Kopie der Datei hätten, die ich Ihnen verkauft habe.«
    »Sie haben mich ja überzeugt, dass das die einzige noch vorhandene Kopie war«, sagte Wallace in einem beinahe defensiven Ton.
    »In einer von Murphys Gesetz regierten Welt war die sofortige Erstellung einer Sicherungskopie der richtige Schritt«, bestätigte Peter.
    »Er hatte die Datei auf einem bestimmten Server in Budapest nicht später als … auf unsere Westküstenzeit übertragen … zwei Uhr morgens erwartet, und da war es erst Mitternacht.«
    »Jede Menge Zeit.«
    »Hatte ich auch gedacht«, sagte Wallace. »Nachdem ich die Datensicherung auf den Weg gebracht hatte, hab ich den Raum verlassen, bin pinkeln gegangen und habe, während ich ein paar Dinge ausgepackt und mir einen Drink gemixt habe, die Mailbox an meinem Festnetzanschluss abgehört. Alles in allem mag das vielleicht fünfzehn Minuten in Anspruch genommen haben. Dann bin ich in mein Arbeitszimmer zurückgegangen, hab mich vor meinen Laptop gesetzt und ein Terminal-Fenster geöffnet. Wenn ich derartige Operationen durchführe, verwende ich das SCP lieber über die Kommandozeile.«
    »Sollten Sie auch tun«, pflichtete Peter ihm bei.
    »Als Erstes wollte ich den Inhalt von ›Dokumente‹ aufrufen, um mir den Dateinamen und die ungefähre Größe der Datei in Erinnerung zu rufen, die Sie mir verkauft haben. Und dabei habe ich entdeckt – tja, sehen Sie selbst.«
    Offenbar stand Wallaces Laptop bereits aufgeklappt auf Peters Werkbank. Nach einer kurzen Pause sagte Peter: »Hmm.«
    »Sie müssen wissen, dass ›Dokumente‹ gestern noch etwa ein Dutzend Unterverzeichnisse und vielleicht vierzig Dateien enthalten hat«, sagte Wallace.
    »Einschließlich der besagten Datei.«
    »Ja.«
    »Und jetzt sind es noch zwei und nur zwei Dateien«, sagte Peter. »Eine davon heißt troll.gpg, die andere …«
    » README «, sagte Wallace. »Also hab ich das verdammte Ding gelesen.«
    Peter schnaubte verächtlich. »Ich nehme mal an, es soll eigentlich README heißen«, sagte er, »aber da ist ein Tippfehler drin. Zwei Buchstaben sind vertauscht, sehen Sie?«
    » REAMDE «, sagte Wallace.
    »Haben Sie sie schon geöffnet?«
    »Vielleicht dummerweise, ja.«
    Peter machte einen Doppelklick. Es trat Stille ein, während er (wie Zula sich vorstellte) den Inhalt der REAMDE -Datei untersuchte.
    Der Name hatte eine vage Erinnerung wachgerufen. Zulas Tasche lehnte gleich neben ihr an der Wand. Mit lautlosen Bewegungen griff sie in die gepolsterte Laptoptasche obendrauf und zog ihren Computer heraus. Sie stellte ihn auf den Boden, setzte sich daneben und klappte ihn auf. Als Erstes drückte sie auf die Taste zum Ausstellen des Tons. Innerhalb von Sekunden hatte das Gerät sich in Peters Wi-Fi-Netz eingewählt. Sie klickte ein Icon an, das die Erstellung einer VPN -Verbindung zum Netzwerk von Corporation 9592 bewirkte.
    »Wir haben bereits festgestellt, dass Sie kein T’Rain-Spieler sind«, sagte Wallace.
    »Konnte mich nie dafür begeistern«, gab Peter zu.
    »Also, dieses Bild, das Sie da vor sich haben, ist das eines Trolls. Einer speziellen Art von Bergtroll, die in einer bestimmten, leider ziemlich unzugänglichen Gegend von T’Rain lebt. Vielleicht hilft Ihnen das, die Bildunterschrift zu verstehen.«
    »›Ha, ha, Anfänger, du bist von Troll erwischt worden. Ich habe all deine Datei verschlüsselt. Hinterleg 1000 GS an unten stehenden Koordinaten und ich gebe dir Schlüssel.‹ Ah, okay, hab verstanden.«
    »Na, da bin ich aber verdammt froh, dass Sie es verstanden haben, mein Freund, weil …«
    »Und jetzt«, fiel Peter ihm ins Wort, »wenn wir uns den Inhalt der

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