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Error

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Titel: Error Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Stephenson
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vernünftigerweise erwarten könnt.«
    »Ich bin durchaus dafür, mich nicht umbringen zu lassen«, sagte Olivia, »aber was werden Sie tun, Jake?«
    »Meine Nachbarn sind wahrscheinlich gerade hierher unterwegs, und zwar wütend«, sagte Jake. »Wenn sie einfach so hier reinplatzen, werden sie niedergemäht – sie haben keine Ahnung, womit sie es hier zu tun kriegen. Ich werde mich wieder zum Tor zurückarbeiten und alles tun, um das zu verhindern.«
    Ein Dschihadist stürzte aus der Deckung und rannte auf die Rückseite des Hauses zu – offenbar glaubte er, er könne von hinten hineinkommen, während Sokolow von der Vorderseite aus schoss. Er polterte die Verandatreppe hinauf, packte den Türknauf und stellte fest, dass abgeschlossen war. Zula brachte sich in Position, um auf den Mann zu zielen. Bevor sie jedoch irgendetwas tun konnte, ruckte sein Kopf nach vorn, als versuchte er, die Tür mit einem Kopfstoß aufzubrechen. Er rutschte daran herunter und sackte zu Boden, wo er zuckend liegen blieb. Von oben war der Widerhall eines weiteren scharfen Knalls zu hören.
    »Eindeutig unser Scharfschütze«, schloss Marlon.
    Jake war bereits losgestürzt und nutzte diese Ablenkungen, um hinter einem Holzstoß Deckung zu suchen, der einige Meter entfernt stand. Von dort aus war er rasch imstande, das Grundstück zu verlassen oder sich zumindest aus ihrem Blickfeld zu entfernen. Von den Fenstern des oberen Stockwerks der Hütte ertönten weitere Schüsse. Sokolow bewegte sich offenbar von Fenster zu Fenster und nahm jedes Ziel aufs Korn, das sich bot: Mal schoss er hinten hinaus auf Jones’ Gruppe, dann wieder vorn hinaus auf diejenigen, die auf der Einfahrt näher zu kommen versuchten. Die schienen zahlreicher und besser bewaffnet zu sein. Jones’ Gruppe hatte einige Verluste gehabt und musste sich außerdem mit dem Scharfschützen auseinandersetzen, der von dem hinter ihr liegenden Hang aus auf sie schoss.
    »Sie kommen uns näher«, sagte Marlon. Sein Gesicht war der Rückseite des Grundstücks zugewandt, und seine Ohren verfolgten das Rattern einer Maschinenpistole, deren gelegentliche Feuerstöße jedes Mal ein Stückchen näher kamen. Jeder dieser Feuerstöße richtete Schaden an einem Fenster oder Fensterrahmen im oberen Stockwerk der Hütte an, und sie wanderten langsam die Rückwand des Gebäudes entlang und um die Ecke des Gebäudes. Die dunkle, verwitterte Oberfläche der Balken splitterte, und darunter kam helles Holz zum Vorschein, als würde die Hütte von unsichtbaren Kettensägen heimgesucht.
    Sokolow tauchte in dem Fenster auf, wo er zuvor am Vorhang gezupft hatte, gab zwei Schüsse ab und duckte sich sofort wieder, um einem langen Feuerstoß zu entgehen. Wie es schien, arbeitete sich der Besitzer der Maschinenpistole also über das Grundstück, umging dabei die Hütte seitlich in weitem Bogen und versuchte wahrscheinlich, sich mit seinen Brüdern in der Einfahrt zu vereinigen, ohne sich dem Beschuss durch Sokolow oder den Scharfschützen auszusetzen. Je weiter er kam, ohne niedergemacht zu werden, desto wahrscheinlicher war es, dass die anderen ihm folgen und dass die vier hinter dem Verschlag – die nur mit Zulas Gewehr und der Pistole bewaffnet waren, die Jake Forthrast Csongor gegeben hatte – sich dem Rest von Jones’ Gruppe gegenübersehen würden, die zwar zahlenmäßig nicht so stark, aber bis an die Zähne bewaffnet war. Und zweifellos stocksauer. Alle vier reimten sich das im Lauf weniger Augenblicke zusammen, entfernen sich instinktiv von dem näherkommenden Schützen und suchten Deckung um die Ecke des Verschlags oder hinter Baumstämmen. Aber von der Einfahrt her sah es auch nicht sonderlich gut aus. Die Dschihadisten vorn verständigten sich mit denen hinten über Walkie-Talkies. Während Sokolow sich ganz auf Jones’ Gruppe konzentriert und versucht hatte, sie daran zu hindern, auf die andere Seite zu kommen und mit Zula, Olivia, Marlon und Csongor aneinanderzugeraten, hatten sich die Angreifer in der Einfahrt in Richtung Hütte in Bewegung gesetzt.
    Zula, die ausgestreckt hinter einer Zeder lag, über das Visier des Gewehrs hinwegschaute und den agilen Schützen mit der Maschinenpistole auszumachen versuchte, wurde sich zunehmend eines rhythmischen Flappens bewusst, das immer lauter wurde und schließlich die Luft erfüllte und den Boden beben ließ. Sie war so sehr auf anderes konzentriert, dass sie es zunächst nicht weiter beachtet hatte. Jetzt erkannte sie es als Geräusch eines

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