Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
sein lässt …«
»Kein Problem, war ja nur wegen der Kohle. Und weil du nicht da warst«, flüsterte ich und pumpte an meiner PDA -Dosierung, um der nächsten Wehe mehr Paroli zu bieten. Und Felix beugte sich vor, um mich wieder in den Arm zu nehmen. Ich griff mit der Hand in seine festen Haare. »Lass mich, lass mich nie mehr los!«, murmelte ich und wusste, dass ich auf diesen Kerl nie mehr verzichten wollte.
Und dann biss ich Felix trotz PDA vor Schmerzen so fest in die Schulter, dass ich Blut schmeckte. Er drückte sehr schnell auf einen Knopf und blieb an meiner Seite, als nun doch die Tür des mittleren Kreißsaals für mich aufging. Blitzschnell füllte sich der Raum mit aufgeregten Menschen, und ich schrie so unhaltbar, dass ich fast das Bewusstsein verlor und in Trance meine Schreie aus dem offenen Fenster wie Vögel in die Welt hinausgleiten sah und in den Himmel und auf die Meere, um allen zu erzählen, dass sie gleich auf der Welt sein würden, meine Kinder. Die Weltkugel drückte schwer von innen auf meine Beckenknochen, und sie blieb da liegen, viel zu schwer! Ich würde sterben! Ich schrie um mein Leben und schrie und schrie, und dann war es geschehen um mich. Die Weltkugel in mir zerriss mich und wurde flüssig, ein Schwarm großer Fische floss mit ihr aus mir heraus.
Und plötzlich war alles wieder still und schön.
»Kleiner Max«, flüsterte ich schwach, umarmte das blutverschmierte Bündel auf meinem Arm und blickte direkt in ein paar wache dunkelgraue Augen, »wie geht es dir?«
»Ganz prima geht es ihm, Ihr Mann bekommt ihn gleich in den Arm!«
Frau Doktor Casper war sofort zur Stelle, und sie war nicht die einzige Ärztin im Raum.
»Aber das zweite Kind macht uns Sorgen, es dreht sich nicht – wir bereiten alles vor für einen Notkaiserschnitt!«
»Zweites Kind, welches zweite Kind?«, schrie Felix auf. »Verdammt, kommt da noch eins?«
»Überraschung!«, murmelte ich und spürte, wie mein Unterleib begann, von der Narkose taub zu werden, »Überraschung!«, und dann schlief ich ein.
Epilog
»Unglaublich, dass du erst Zwillinge bekommen musst, um Hans-Jürgen und mich regelmäßig auf Malle zu besuchen! Und auch noch so netten Besuch mitzubringen!«, neckte mich der bratapfelbraune, nicht mehr ganz junge Mann in der knappen Leopardenbadehose, dem Cesare gerade den Rücken eincremte.
»O ja, früher dachte ich immer, ich hätte für so was keine Zeit, dabei ist eure Finca ein Traum, mein lieber Josef«, sagte ich und zog mein bimmelndes Handy unter einem großen grünen Plastikkrokodil hervor.
»Ach du lieber Schwan! Dass man noch nicht mal im Urlaub seine Ruhe hat! Gustav, Max, bleibt ihr bitte mal beim Onkel Josef? Mami ist gleich wieder da!«
Und als ich weit genug vom Swimmingpool entfernt war, setzte ich mich in den Schatten auf eine kühle Marmorstufe und hob ab, um Patella-Mike zu begrüßen.
»Hör zu, Mike, ich habe wirklich nicht viel Zeit – das wird jetzt eine ganz schnelle Nummer!«
Danksagung
Danke, Margit und Jens, für Euren sagenhaften Input. Danke an Nina und Moni für das private und an Antje Steinhäuser für das professionelle Lektorat! Danke, liebe Schwiegermutter, für die sagenhafte Verpflegung, auch wenn ich die frisch gerupfte Ente für ein Huhn gehalten habe und (sorry, dass Du es auf diesem Weg erfährst) den letzten Rotschimmel-Ziegenkäse meinem Vater geschenkt habe, denn dem macht der Geruch nichts aus. Danke, Gerard, dass Du uns das Paradies zur Verfügung gestellt hast. Danke, lustige Oma und großer Opa und liebe Kim, dass Ihr Euch so liebevoll um meine Söhne gekümmert habt.
Und natürlich danke an den Mann an meiner Seite.
Nicht für dieses Buch, sondern einfach für alles.
Heidi Hohner,
im Frühjahr 2011
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