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Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis

Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis

Titel: Erst ich ein Stuck dann du Mirella und das Nixen Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schroder Patricia
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sein.
    Sonst verirrte sie sich womöglich
    in der Finsternis.

    Kurzentschlossen legte Mirella die Arme an den Körper und ließ sich kopfüber in den Abgrund gleiten. Das Wasser war eisigkalt und die Strömung stark. Je tiefer Mirella hinuntertauchte desto enger wurde die Schlucht. Die Felswände hatten scharfe Kanten und überall ragten unzählige Steinspitzen hervor. Mirella musste höllisch aufpassen, dass sie sich nicht daran verletzte.
    Nach einigen Metern umfing sie nahezu undurchdringliche Dunkelheit. Mirella stoppte und wandte den Kopf nach oben. Die Kante des Abgrunds, auf dem sie gerade noch gestanden hatte, konnte sie immer noch gut erkennen. Zögernd sah sie wieder in die Tiefe. Wann würde sie das Schiffswrack erreichen? An das kalte Wasser hatte sie sich mittlerweile gewöhnt, aber die Dunkelheit machte ihr Angst.
    „Hey!“, hörte Mirella plötzlich eine Stimme rufen. „Mama, ich glaube, ich habe noch eine weitere Kiste entdeckt!“Die Stimme drang von unten aus der Schlucht zu ihr herauf und sie gehörte eindeutig Raja.
     
    Es konnte nicht mehr weit sein.
    Mirella machte einen Flossenstoß.
    Und tatsächlich: Da unten war es!
    Das Schiffswrack!
    Es sah aus wie ein riesiger Wal.

    Mirella musste vorsichtig sein. Raja und ihre Mutter durften sie auf keinen Fall entdecken. Vielleicht sollte sie doch lieber zurückschwimmen und morgen noch einmal wiederkommen? Da hörte Mirella eine weitere aufgeregte Stimme. „Beeilt euch! Wir bekommen den Deckel nicht auf!“
     
    Sike! Das war ja Sikes Stimme!
     
    Mirellas Herz krampfte sich zusammen. Sike war hier! Zusammen mit Raja und deren Mutter!
    „Sie lässt sich nicht öffnen!“, rief Raja. „Los, schnell, Lalina, Mama, helft uns!“
    „Lalina“, murmelte Mirella. „Lalina und Sike!“
    Raja hatte die beiden also rumgekriegt. Mirellas beste Freundinnen waren heute nicht zu Hause geblieben: Nein, sie hatten sich dieser dummen Angeberin angeschlossen und waren mit ihr auf Schatzsuche gegangen. Bestimmt kamen sie morgen ebenfalls mit Ketten, Ringen und Broschen geschmückt in die Schule.

     
    Mirella bebte vor Wut.
    Sie war zornig auf Raja.
    Was fiel dieser blöden Seekuh ein,
    Mirella einfach ihre Freundinnen
    auszuspannen!
    Plötzlich kamen die Stimmen näher.
     
    „Seid nicht traurig, Mädchen“, sagte eine Frauenstimme.
    „Wir versuchen es morgen noch einmal. Die Kiste treibt uns ja nicht davon. Außer uns wagt sich ohnehin keiner hierher.“
    „Bist du sicher, Mama?“, fragte Raja, die in diesem Moment aus einem der runden Bullaugenfenster des Schiffes herausgeschossen kam. Erschrocken wich Mirella zurück. Sie glitt ein Stück nach oben und sah sich hektisch nach einem Versteck um.

    „Ganz sicher, meine Süße“, hörte sie Rajas Mutter erwidern. „Narbor, dieser verrückte Kerl, erzählt nämlich überall, dass von diesem Schiffswrack eine ungeheure Gefahr ausgeht.“Sie lachte laut. „Das ist natürlich vollkommener Blödsinn!“
    „Na ja“, erwiderte Lalina, die Raja durch das Bullauge gefolgt war, „ein bisschen unheimlich ist es hier schon. So dunkel und so kalt.“

    Mirella verbarg sich hinter
    einer langen Felsspitze.
    Sie sah, wie Sike aus der Bugtür kam.
    Die Freundin trug eine funkelnde Kette
    um den Hals.
    „Oh, wie hübsch!“, rief Raja.
    „Da wird Mirella aber neidisch sein!“
    „Mirella ist blöd“, sagte Sike.
    Lalina nickte. „Find ich auch.“
     
    „Sie ist nicht mehr unsere Freundin“, sagte Sike. Sie schwamm auf Raja zu und umarmte sie. „Du bist jetzt unsere allerbeste Freundin.“
    Raja strahlte über das ganze Gesicht. Sie streckte ihre Hand nach Lalina aus. Und dann tanzten die drei Meermädchen laut juchzend und mit den Flossen wedelnd im Kreis herum.
     
    Mirella schluckte.
    Ihre Augen brannten.
    Aber sie wollte jetzt nicht weinen.
    Nicht wegen Raja.
    Oh, wie sie diese Angebernixe verachtete!

Mirellas Schatz
    Mirella wartete, bis Sike, Lalina, Raja und ihre Mutter das Schiffwrack verlassen hatten. Sie wagte es kaum zu atmen, als die vier nur eine Armlänge von ihr entfernt vorbeischwammen. Aber hinter der Felsspitze blieb Mirella zum Glück unentdeckt.
    Erst als die Nixen außer Sichtweite waren, kam Mirella aus ihrem Versteck hervor. Entschlossen stieß sie auf das Wrack zu. Sie wollte wissen, was es mit der Kiste auf sich hatte. Vielleicht fand sie ja ein Werkzeug oder sogar einen Schlüssel, mit dem sie sich öffnen ließ. Und womöglich lag darin sogar der prächtigste und wertvollste

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