Erst zur Party dann ins Bett
gab. Aber er war ihr aus dem Weg gegangen.
Sie war eine neue Schwäche, und der einzige Weg für ihn, mit seinen Schwächen umzugehen, war, Situationen zu vermeiden, in denen andere sie erkannten.
„Ich schätze, das hätte ich vielleicht nicht sagen sollen.”
„Ich bin nicht gut in diesen Dingen”, sagte er schließlich. Ihre Stimme war gewöhnlich kühl und beherrscht, aber wenn sie zu ihm sprach, hörte er sämtliche Nuancen ihrer Emotionen. Und das geschah nur, wenn sie allein waren.
„In was für Dingen?” fragte sie.
Was konnte er sagen? Er wusste, dass Männer heutzutage gefühlsbetonter waren, aber die Wahrheit war, dass er sich besser fühlte, wenn er sich nicht zu viel mit seinem Gefühlsleben befasste. „Darüber zu reden, was ich fühle.”
„Ich habe dich nicht darum gebeten, es zu tun”, entgegnete sie.
Aber irgendwie tat sie es doch. Wieder breitete sich Schweigen zwischen ihnen aus, und dann seufzte sie.
„Bis später also, Kent.”
„Corrine?”
„Ich auch”, sagte er.
Sie seufzte. „War es so schwer, zuzugeben, dass du mich vermisst hast?”
..Ja.”
„Dann werde ich dich belohnen müssen.”
„Das hört sich interessant an.”
„Du sagtest, ich könnte mit dir experimentieren.”
„Ja, das stimmt.”
„Irgendwie dachte ich, wir würden mehr Zeit miteinander verbringen”, sagte sie.
Er begehrte sie. Jede Nacht kehrte er heim und kämpfte mit seinen beiden Problemen -
dieser verdammten, ungeöffneten Flasche Cutty Sark und seinem körperlichen Verlangen nach dieser Frau, die ihn sich so verwundbar fühlen ließ wie noch keine andere zuvor. Dem Rest der Welt war nicht bewusst, dass er diese Verwundbarkeit besaß.
Er hatte nicht gut geschlafen, weil er, sobald er seine Augen schloss, von Träumen von ihrem weichen, sexy Körper gequält wurde, der seinen willkommen hieß. Und er wusste, dass sie ihn nicht abweisen würde, falls er mitten in der Nacht vor ihrer Tür erschien. Aber er konnte sie nicht so benutzen, wollte nicht noch mehr Schmerz in ein Leben bringen, das schon mehr als genug davon gesehen hatte.
„Ich hatte viel zu tun”, sagte er.
„Ich weiß.”
„Ach was, das ist nur eine Ausrede.”
Sie sagte nichts. Er wünschte, er wäre im selben Raum mit ihr, um sie sehen zu können.
Um sie berühren zu können und diesem Gespräch, das er nicht führen wollte, ein Ende zu be-reiten.
„Ich würde dir niemals wehtun”, sagte sie leise.
„Ich bin es gewöhnt, der starke Mann zu sein”, bekannte er.
„Ach, Kent. Du bist immer noch der starke Mann. Aber manchmal brauchst du jemanden, der dir beisteht.”
Sie legte auf, und er erkannte, wie Recht sie hatte. Aber Schulter an Schulter zu kämpfen, setzte voraus, dass man der Aufgabe gewachsen war, und er wusste nie, wann seine Dämonen in Erscheinung treten und ihn außer Gefecht setzen würden.
9. KAPITEL
Corrine war nervös. Und das gefiel ihr gar nicht. Sie hatte hart gearbeitet, um sich den Respekt ihres Chefs zu verdienen, und nun war sie drauf und dran, es zu vermasseln. Es war zehn vor sieben. Kent müsste jede Minute da sein, und statt sich in Gedanken mit den Statistiken der Cortell’schen Yachtbaufirma zu befassen, debattierte sie mit sich, ob sie Silber-oder Goldschmuck tragen sollte zu dem Ann-Taylor-Hosenanzug, den sie sich auf dem Heimweg vom Büro gekauft hatte.
Und es war nicht Jeff Cortell, dem sie imponieren wollte. Einen ärgerlichen Ausruf unterdrückend, befestigte sie ihre silbernen Kreolen an ihren Ohren und verließ das Schlafzimmer. Sie würde sich nicht noch mal umziehen. Hör auf damit, Mädchen. Es wird Zeit, die leitende Angestellte herauszukehren und nicht die Frau.
Ihre perfekte Welt änderte sich, und sie war nicht sicher, ob ihr das gefiel. Sie wusste, dass sie wenig tun konnte, um die Veränderung aufzuhalten. Nun, eins gab es schon, was sie tun konnte, aber Kent nicht zu sehen war etwas, was sie nicht zu tun bereit war. Sie mochte ihn.
Sie wollte ihn in ihrem Bett und in ihrem Leben, solange das Schicksal ihnen das Zusammensein erlaubte.
Sie hatte ihn vermisst in den letzten Wochen, in denen sie getrennt gewesen waren. Vor allem nachts.
Die Türklingel schrillte, und sie holte ihre Handtasche. Rasch überprüfte sie noch mal ihr Aussehen im Spiegel. Verdammt, hatte sie noch Zeit, zurückzulaufen und die goldenen Ohrringe anzulegen? Stattdessen öffnete sie die Tür.
Kent sah wie üblich wie ein Covermodel eines Herrenmodemagazins aus. Sein Schlips war
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