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Erste Dressuruebungen

Erste Dressuruebungen

Titel: Erste Dressuruebungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne-Katrin Hagen
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Pferd locker gehen. Nur ein entspanntes Pferd ist in der Lage, Neues zu lernen.
     

    Der ideale Dressursitz sollte auf jeden Fall unverkrampft bleiben. Von der Seite betrachtet kann man eine senkrechte Linie vom Ohr über Schulter und Hüfte bis zum Absatz ziehen. Von hinten sieht man, dass die Reiterin gerade in der Mitte sitzt. Schultern, Hüften und Füße sind auf beiden Seiten gleich hoch.
(Fotos: Christina Krumm)

    Die Reiterhilfen
    Aus diesem natürlichen, unverkrampften Sitz heraus kann der Reiter auf das Pferd einwirken. Für diese sogenannte Einwirkung des Reiters werden in jeder Turnierprüfung gesondert Noten erteilt, die doppelt zählen. Der Reiter gibt durch Impulse, die sogenannten „Hilfen“, dem Pferd genau zu verstehen, was er von ihm möchte.
    Der Reiter wirkt auf das Pferd mit Gewicht, Schenkeln und Händen (Zügeln) ein. Die Schenkelhilfen sind treibende und die der Hände verhaltende Hilfen. Beide werden durch das Gewicht entscheidend unterstützt.
     
    Grundsätzlich sind die treibenden Hilfen wichtiger als die verhaltenden.
     
    An erster Stelle stehen die Gewichtshilfen, also Impulse, die mit den Gesäßknochen und dem Reiterrücken und -becken ausgeübt werden. Sie können beidseitig, einseitig oder entlastend wirken.
    Die Schenkelhilfen werden in der Regel gleichzeitig mit den Gewichtshilfen gegeben. Sie wirken vorwärts treibend, vorwärts-seitwärts treibend oder verwahrend.
    Die Zügelhilfen, welche immer mit den Gewichtshilfen und Schenkelhilfen zusammen gegeben werden, sind nachgebend, annehmend, durchhaltend, verwahrend und seitwärts weisend.
    Nur durch fein abgestimmtes Zusammenwirken der Hilfen, aus einem korrekten, losgelassenen und ausbalancierten Sitz heraus, ist eine Harmonie zwischen Reiter und Pferd in allen Gangarten und Lektionen möglich.
    Es ist ein langer Weg, bis ein junger Reiter das feine Zusammenspiel der Hilfen so beherrscht, dass er sie fast unbewusst in jedem Augenblick richtig geben kann.
Gewichtshilfen
    Wenn ein Reiter einen ausbalancierten Sitz hat, ist es ihm möglich, seinen eigenen Schwerpunkt mit dem des Pferdes in Einklang zu bringen. Verändert er seinen Schwerpunkt, bringt er das Pferd dazu, sich der neuen Lage anzupassen. Die richtig angewandten Gewichtshilfen sind somit die Grundlage dafür, ein Pferd korrekt zu reiten.
    Bei der beidseitig belastenden Gewichtshilfe werden beide Gesäßknochen gleichmäßig nach vorwärts-abwärts belastet. Dabei liegen beide Schenkel am Gurt. Man sitzt jetzt nicht mehr senkrecht nach unten, sondern in Richtung Pferdemaul. Der Oberkörper wird geringfügig zurückgenommen und die Bauchmuskulatur wird flach nach allen Seiten angespannt. Man nennt das auch „das Kreuz anspannen“. Diese Hilfe ist ein Impuls für die Hinterhand des Pferdes, aktiver zu werden.
     
    Nur wer in der Lage ist, nach Bedarf sein Kreuz anzuspannen, ist auch imstande, richtig auf sein Pferd einzuwirken.
     
    Um diesen Vorgang besser zu verstehen, stellt man sich am besten vor, man säße auf einer offenen, riesengroßen Zahnpastatube: Kippt man das Becken nach vorn, legt beide Schenkel energisch an die Tube und gibt mit den Fäusten nach, so kommt die Zahnpasta vorn heraus. Das ist aber keine dauernde Hilfe, sondern nur ein kurzer Moment. Je nachdem, wie energisch diese Hilfe gegeben wird, setzt sich das Pferd aus dem Halt in den Schritt, vom Schritt in den Trab oder gar vom Halt in den Trab in Bewegung, oder es wird innerhalb einer Gangart mit der Hinterhand aktiver.
     

    So kann man sich vorstellen, was unter dem Ausdruck „das Kreuz anspannen“ zu verstehen ist.
     
    Die einseitig belastende Gewichtshilfe wird angewendet, wenn das Pferd gestellt oder gebogen werden soll. Auch beim Angaloppieren ist sie ganz wichtig und sie ist die Voraussetzung für die richtungweisende Zügelhilfe. Wenn nun zum Beispiel das Pferd eine Wendung nach rechts gehen soll, wird der rechte Gesäßknochen nach vorwärts-abwärts vorgeschoben: Der Reiter verlagert sein Gewicht zur rechten Seite. Dabei darf die Hüfte auf keinen Fall einknicken, weil das Gewicht des Reiters sonst in die falsche Richtung gedrückt würde! Die Leiste muss immer schön gestreckt bleiben. Ohne die einseitig belastende Gewichtshilfe sind richtige Schenkel- und Zügelhilfen nicht möglich.
     

    Mit eingeknickter Hüfte liegt die Belastung auf der falschen Seite.
     
    Die entlastende Gewichtshilfe wird angewandt, wenn Rücken und Hinterhand entlastet werden sollen. Dabei bleibt das

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