Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erstkontakt

Erstkontakt

Titel: Erstkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
ohne schon hinterhältig genug aus. »Das hier ist nicht so wie früher. Es gibt keinen einzigen Farmer im Staat, der dir seine Stimme geben würde. Mein Gott, mehr als die Hälfte dieser Leute da draußen schimpfen sich jetzt selbst Demokraten. Und hast du schon mal von Farmern gehört, die sich zu den Demokraten zählen?«
    »Die Farmer haben immer etwas zu meckern«, sagte Randall. »Sie vergessen ihren Ärger, sobald sie in der Wahlkabine stehen und sich entscheiden müssen, entweder für einen der ihren zu stimmen oder für einen gottverdammten Liberalen, der ihr Geld zum Fenster hinausschmeißt.«
    Burgess reckte ihr Kinn hoch. »Randy, die Farmer haben kein Geld. Jetzt nicht mehr. Darum solltest du nicht irgendwelchen falschen Vorstellungen zum Opfer fallen, sie sind nicht mehr alleine. Schön, ich würde niemals soweit gehen und behaupten, daß meine Leute in Erwägung ziehen, die Partei zu verlassen. Mein Gott, nein, aber ich sage wohl, daß sie, zum Wohle der Partei, einen neuen Kandidaten brauchen und suchen. Und sie mögen Perlmutter.«
    »Ihr zwei«, sagte Randall anklagend, »könntet das ändern.«
    »Wir könnten dafür sorgen, daß das Geld nicht herausgezogen wird«, gab Whitlock zu. »Vielleicht könnten wir sogar Perlmutter ausbooten. Aber er würde seine Anhänger mitnehmen, wodurch es bei uns zu einer Teilung käme, und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem wir jede Stimme brauchen.« Er atmete tief ein. »Randy, wenn du jetzt zurücktrittst, dann wird der Gouverneur für dich eine angemessene Stellung finden. Die Rede ist von einem Posten bei der Handelskammer – und dir bleibt die Peinlichkeit einer Niederlage im November erspart.«
    »Whit.« Randall sah ihm in die Augen, aber sie wichen seinem Blick wie immer aus. »Hurley wird nicht verlieren.«
    »Ich wünschte, es wäre so.« Whitlock lächelte.
    Burgess, die wahrscheinlich etwas weniger voreilig war, lehnte sich vor. »Warum nicht?« fragte sie.
    »Es ist eine Verteidigungssache.« Er zögerte. »Ich darf nicht darüber sprechen.«
    Die Bankfrau hob die Schultern. »Ich kann niemanden auf nackte Gerüchte hin empfehlen oder unterstützen, Randy.«
    Niemand sagte etwas. »Wir werden auf militärischem Gebiet eine erstaunliche Metamorphose erleben«, erklärte Randy. »Die Kosten für Waffen gehen runter, die Effizienz der Waffen steigt. Steigt erheblich. Leute, die Vereinigten Staaten sind im Begriff, der Welt zu zeigen, was die Bezeichnung ›Supermacht‹ wirklich bedeutet.«
     
    An dem Abend, an dem Cord Majeski und seine Begleiterin starb, war Cyrus Hakluyt zu Hause in Catonsville. Anders als die meisten seiner Kollegen hatte er keine Lust zuzulassen, daß das Projekt sein Privatleben veränderte oder ihn einengte. Er leistete nicht die Überstunden, die Gambini von jedem zu erwarten schien, indem man sieben Tage in der Woche bis in die frühen Morgenstunden arbeitete, um sich dann in die kahlen Häuser zurückzuziehen, die Harry im Venture Park hatte aufstellen lassen.
    Hakluyt hatte den Abend mit Freunden verbracht, die an dem ansonsten sehr nüchternen Mikrobiologen eine ungewöhnliche Ausgelassenheit hatte beobachten können. Cy war bester Stimmung. Niemand der Anwesenden, nicht einmal Oscar Kazmaier, der ihn aus der Zeit an der Westminster kannte, hatte ihn jemals zuvor soviel trinken sehen, und sie mußten ihn am Morgen tatsächlich mit vereinten Kräften nach Haus bringen.
    Tatsächlich konnte Hakluyt sich an zwei frühere Anlässe erinnern, wo er gleichfalls ziemlich tief ins Glas geschaut hatte. Einmal, als er Pat verloren hatte, und dann an dem Nachmittag, als der Verlag Houghton Mifflin Ort ohne Straßen angekauft hatte. Der Nobelpreis, der ihm für seine Arbeit mit den Nukleidsäuren verliehen wurde, hatte keine solchen Freudenausbrüche verursacht.
    Er war ein wenig spät dran, als er am Morgen wieder ins Labor kam, wo natürlich jeder über Cord Majeskis Tod redete. Eine Notiz hing am Mitteilungsbrett, die die Adresse von Majeskis Vater und Schwester nannte.
    »Er hat ein Gerät gebaut, dessen Beschreibung er in dem Text gefunden hat«, erzählte Gambini. »Wir wissen nicht, was es darstellen sollte, aber Pete meint, es habe etwas mit statistischer Manipulation von Gasen in magnetischen Behältern zu tun. Irgendwie muß ihm das Ganze aus den Händen geglitten sein. Zum Teil ist das meine Schuld. Er hat mir mal eine Skizze gezeigt, und ich hätte ihn die Sache gründlich ausreden sollen. Den Fehler begehen wir nicht noch

Weitere Kostenlose Bücher